- Ardzivian
-
Abraham Ardzivian (* 1679 im Aintab; † 1. Oktober 1749 in Kreim, heute: Dschabal Libnan, Libanon) war ein Patriarch von Kilikien der Armenisch-katholischen Kirche.
Ardzivian, Schüler des katholisch gesinnten Armeniers Melkon Tazbazian, wurde 1706 zum Priester und 1710 durch den armenisch-apostolischen Katholikos Petrus II. von Kilikien in Sis zum Bischof für das Erzbistum Aleppo geweiht. Als solcher trat er offen für eine Union der armenischen Kirche mit dem Papst in Rom ein, erlitt deshalb Verfolgung und mehrjährige Haft. Schließlich zog er sich 1722 für 17 Jahre nach Kreim (Libanon) zurück. 1738 erhielten die armenischen Katholiken in Aleppo eine eigene Kirche und erwirkten die Erlaubnis der Rückkehr Ardzivians auf seinen Bischofssitz. 1740 weihte er in Aleppo drei seiner Anhänger, darunter Hagop Hovsepian, zu Bischöfen und ließ sich zum (Gegen-) Katholikos von Kilikien wählen. Seine Ordination erfolgte am 26. November 1740 in Aleppo. 1741/43 weilte er in Europa. Am 8. Dezember 1742 erhielt er in Rom das Pallium aus den Händen von Papst Benedikt XIV. Auf der Rückreise in den Orient besuchte er im Frühjahr 1743 Mechitar von Sebasteia im Mechitaristen-Kloster auf San Lazzaro bei Venedig, der persönlich der Errichtung einer armenisch-katholischen Sonderhierarchie reserviert gegenüber stand. Nach einem längeren Aufenthalt in Alexandrien (Ägypten) ließ sich der vom Osmanischen Staat nicht anerkannte Patriarch Abraham Bedros I. Ardzivian in Kreim (Libanon) nieder. Seine Nachfolger verlegten den Sitz des armenisch-katholischen Patriarchats nach Bzommar.
Literatur
- Gabriella Uluhogian: Abraham Petros Ardzivian, primo patriarca armeno-cattolico. In: Studi e Ricerche sull'Oriente Cristiano 6,1 (1983) 3-17.
Vorgänger
---
Patriarch der Armenisch-Katholischen Kirche
1740-1749Nachfolger
Personendaten NAME Ardzivian, Abraham KURZBESCHREIBUNG Patriarch von Kilikien der Armenisch-katholischen Kirche GEBURTSDATUM 1679 GEBURTSORT Aintab STERBEDATUM 1. Oktober 1749 STERBEORT Kreim, heute: Deschebel Libnan, Libanon
Wikimedia Foundation.