- Mohammad Kazem Shariatmadari
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Mohammad Kazem Shariatmadari (Schreibweise auch Shariat-Madari) (* 1905 in Täbris; † 3. April 1986 in Teheran) war ein Großayatollah und ein führender schiitischer Geistlicher im Iran und Irak.
Shariatmadari wurde als Sohn einer aserbaidschanischen Familie in Täbris geboren. Nach dem Tod des Großayatollahs Borujerdi im Jahre 1962 gewann er als Geistlicher einen erheblichen Zuwachs an Anhängern. Dies führte zu seiner führenden Rolle im schiitischen Raum. Bekannt für seine liberalen Ansichten und Standpunkte, führte er nach der iranischen Revolution im Jahre 1979 eine der politischen Bewegungen gegen Khomeini an und gründete die Republikanische Partei der Moslems. Daneben leitete er das Zentrum für Islamstudien und –publikationen und war der Leiter der Fatima-Madrasa in Qom.
Im April 1982 wurde Shariatmadari durch Sadegh Ghotbzadeh in einen politischen Prozess verwickelt. Ghotbzadeh war wegen des Verdachts, mit hohen Militärs und Geistlichen einen Putsch gegen Khomeini und einen Bombenanschlag gegen dessen Wohnsitz zu planen, festgenommen worden und behauptete, Großayatollah Shariatmadari habe von den Plänen gewusst und ihm finanzielle Unterstützung und seinen Segen zugesagt.
Der iranische Staat startete darauf hin eine Kampagne, um Großayatollah Shariatmadari zu diskreditieren. Zwar wurde er wegen seiner Stellung als Mudjtahid nicht hingerichtet, jedoch seine Partei verboten und das Zentrum für Islamstudien und –publikationen wurde geschlossen.
Shariatmadari stand bis zu seinem Tode im Jahre 1986 unter Hausarrest.
Quellen
Moojan Momen Shi'i Islam Yale University Press 1986; Shaul Bakhash, Reign of the Ayatollahs, ISBN 0-465-06887-1; Nikki Keddie, Modern Iran
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