Mohammed Ali Hammadi

Mohammed Ali Hammadi
Mohammed Ali Hamadei, 2005

Mohammed Ali Hamadi (auch Hammadi), ‏محمد علي حمادي‎‎, ist ein ehemaliger libanesischer Terrorist der Hisbollah und Mitglied der Hamadi-Familie.

Hamadi entführte am 14. Juni 1985 zusammen mit einem Komplizen (mutmaßlich der Libanese Hassan Izzaldine) ein Flugzeug der US-amerikanischen Fluggesellschaft TWA mit 145 Menschen und neun Besatzungsmitgliedern an Bord auf dem Flug 847 von Athen (Griechenland) nach Rom (Italien). Während der Geiselnahme wurde die US-amerikanische Geisel Robert Dean Stethem am 15. Juni auf dem Flughafen in Beirut (Libanon) ermordet. Im weiteren Verlauf der Geiselnahme wurde die überwiegende Anzahl der Geiseln freigelassen. Im Gegenzug für die Freilassung der letzten 39 Geiseln am 30. Juni wurden über 700 schiitische Gefangene aus israelischen Gefängnissen entlassen. Die beiden Flugzeugentführer konnten untertauchen.

Hamadi wurde am 13. Januar 1987 auf dem Flughafen Frankfurt bei dem Versuch festgenommen, Sprengstoff nach Deutschland zu schmuggeln. Im Mai 1989 wurde er u. a. wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt, die besondere Schwere der Schuld wurde festgestellt. Ein Auslieferungsantrag der USA wurde abgelehnt, da ihm in den USA die Todesstrafe gedroht hätte.

Nach einer Entscheidung des Landgerichts Kleve am 30. November 2005 wurde Hamadi am 15. Dezember 2005 nach fast neunzehn Jahren Haft auf Bewährung aus dem Gefängnis entlassen und einen Tag später in den Libanon abgeschoben.

Nach einigen Darstellungen stellte das Landgericht Kleve als einzige Auflage, dass Hamadi sofort aus der BRD ausreisen und in den Libanon gehen solle, was er auch bereitwillig getan habe (also keine Zwangsabschiebung).

Nach anderen Darstellung habe laut der Sprecherin der Staatsanwaltschaft Frankfurt, Doris Möller-Scheu, Hamadi unter anderem die Bewährungsauflage erhalten, einen festen Wohnsitz bei seinem Bruder im Libanon zu nehmen.

Ein aktueller Auslieferungsantrag der USA lag Deutschland nicht vor, die USA bemühen sich aber um eine Auslieferung Hamadis durch den Libanon.

Der Vermutung, dass Hamadis Haftentlassung mit der Freilassung der im Irak entführten Deutschen Susanne Osthoff zusammenhängt, widerspricht u. a. die für eine Freilassung auf Bewährung bei einer lebenslangen Haftstrafe mit festgestellter besonderer Schwere der Schuld übliche Dauer der verbüßten Haft.

Das FBI hat ein Kopfgeld in Höhe von bis zu 5 Mio. US-Dollar für Hamadi ausgesetzt und führt ihn in der Liste der Most Wanted Terrorists.

Quellen

Weblinks


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