- Momos
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Momos (griechisch Μῶμος) ist gemäß der Theogonie Hesiods einer der vielen Söhne der Nyx und die Personifikation des Tadels und der Schmähsucht, ein Meister scharfzüngiger Kritik, der auch vor den Göttern nicht haltmachte. Seine Entsprechung in der römischen Mythologie ist Querella .
Laut Äsop wählten, nachdem Zeus den Stier, Prometheus den Menschen und Athene das Haus geschaffen hatten, die drei Momos als Schiedsrichter für den Wettstreit ihrer Kunstfertigkeiten. Dieser hatte jedoch an allen Werken etwas auszusetzen: Warum der Stier nicht die Hörner unterhalb der Augen habe, damit er besser sehe, wohin er stößt, warum der Mensch nicht das Herz außen am Körper trage, damit man ihm seine eventuelle Schlechtigkeit ansehe und warum das Haus nicht Räder habe, damit man sich im Falle eines missleidigen Nachbarn einfacher entfernen könne. Aufgrund von soviel Mäkelei wurde er schließlich von Zeus aus dem Olymp geworfen.
Selbst Aphrodite, an der er sonst nichts auszusetzen fand, schmähte er ob ihrer klappernden Schuhe.
Inhaltsverzeichnis
Rezeption
Unter dem Pseudonym Momos verfasste Walter Jens seit 1963 fast wöchentlich Fernsehkritiken für die Wochenzeitung Die Zeit.
Quellen
- Hesiod: Theogonie - 214
- Äsop: Fabeln - 253
- Philostratus
Literatur
- Karl Tümpel: Momos. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 2,2, Leipzig 1897, Sp. 3117–3119 (Digitalisat).
Weblinks
- Momos im Theoi Project (englisch)
Kategorien:- Griechische Gottheit
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