Mondknoten

Mondknoten
Die Knoten des Mondes
Die Inklination ist übertrieben dargestellt

Die Mondknoten oder Drachenpunkte sind die Schnittpunkte der Mondbahn mit der Ekliptikebene.

Der aufsteigende Mondknoten (übliches Symbol: ☊) ist derjenige, bei dem der Mond von der südlichen auf die nördliche Seite der Ekliptik wechselt. Im absteigenden Mondknoten (☋) wechselt der Mond auf die Südseite der Ekliptik. Die Verbindung der beiden Knoten heißt Knotenlinie.

Als Drakonitischer Monat wird die Zeitspanne zwischen zwei aufeinander folgenden Durchgängen des Mondes durch den aufsteigenden Knoten bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Knotenpunkte und Finsternisse

Nur in der Nähe eines Durchgangs des Mondes durch einen der Knoten – bei gleichzeitigem Voll- oder Neumond – ist eine Mond- bzw. Sonnenfinsternis möglich. Das Zeitintervall zwischen zwei Durchgängen der Sonne durch denselben Mondknoten bezeichnet man als Finsternisjahr.

Von dem Bild des Drachens, der die Sonne bzw. den Mond verschluckt, leitet sich der alte Ausdruck Drachenpunkt (lateinisch draco „Drache“) ab: Die Mondknoten waren auch als Drachenkopf (Caput draconis, aufsteigender Mondknoten) bzw. Drachenschwanz (Cauda draconis, absteigender Mondknoten) bekannt und besaßen eine besondere Bedeutung. Dieselbe etymologische Bedeutung steckt in der „Ekliptik“ (griechisch éκlιpsi – wörtlich „Verdeckung, Auslöschung“). Er findet sich auch in der chinesisch-konfuzianischen Mythologie bei Xi und He, 羲和, den himmlischen Beamten für Sonne und Mond. Dieser Mythos steht jedoch in keinem bekannten Zusammenhang mit dem Sternbild „Drache“.

Der Drachenpunkt benennt ebenso die Drakonitischen Periode, also die allgemeine Periode von zwei Durchgängen eines Himmelsobjekts durch seine Knoten.

Der Drakonitische Monat

Die Länge des drakonitischen Monats wird mit 27,21222 Tagen angegeben. Das sind 27 Tage, 5 Stunden, 5 Minuten und 35,8 Sekunden.

Der drakonitische Monat dient der Berechnung von Finsterniszyklen, den regelmäßigen Wiederholungen von Sonnen- und Mondfinsternissen.

Die Mondknoten bewegen sich durch die Präzession der Mondbahnebene jährlich um ca. 19,3° rückläufig in der Ekliptik. Dadurch ist der drakonitische Monat um 0,1095 Tage (2h 37,6m) kürzer als der – auf das Äquinoktium bezogene – Tropische Monat.

Ein vollständiger Umlauf der Knoten in der Ekliptik dauert 6798 Tage oder 18,61 Jahre.[1]

Mondknoten und Nutation

Die Mondknotendrift verursacht eine Änderung der Lage der Mondbahn an der Sphäre eines Beobachters. Fällt einer der Mondknoten (auf- bzw. absteigender) mit dem Frühlingspunkt zusammen, so kommt es zu einer Extremlage der Bahn: Die Äquatorebene schließt mit der Ekliptik einen Winkel von 23° 27' (Schiefe der Ekliptik) ein, die Mondbahn ist im Mittel um 5° 9' gegenüber der Ekliptik geneigt (Inklination der Mondbahn). Die beiden Werte addieren sich zu einer maximalen Deklination des Mondes von 28° 36' (minimal 18° 17'). Die Extrema dieses Zyklus werden auch als Mondwenden bezeichnet.

Die Gravitationswirkung des Mondes, die um diese Extremlagen schwankt, verursacht die Nutation, eine periodische Achsschwankung der Erde mit derselben Dauer von 18,613 Jahren, die daher Nutationsperiode genannt wird.

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Joachim Hermann: dtv-Atlas zur Astronomie. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1974, S. 51.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Mondknoten — Mond|kno|ten, der (Astron.): Punkt, in dem die Mondbahn die Ebene der Ekliptik schneidet …   Universal-Lexikon

  • Drachenpunkt — Die Knoten des Mondes Die Inklination ist übertrieben dargestellt Die Mondknoten oder Drachenpunkte sind die Knoten des Erdmondes, die Schnittpunkte der Mondbahn um die Erde mit der Ekliptikebene, also der mittleren Ebene der Erdbahn um die Sonne …   Deutsch Wikipedia

  • Drakonitischer Monat — Die Knoten des Mondes Die Inklination ist übertrieben dargestellt Die Mondknoten oder Drachenpunkte sind die Knoten des Erdmondes, die Schnittpunkte der Mondbahn um die Erde mit der Ekliptikebene, also der mittleren Ebene der Erdbahn um die Sonne …   Deutsch Wikipedia

  • Erdmond — Mond Der Mond, fotografiert mit einem 103 mm Refraktor. Zentralkörper Erde …   Deutsch Wikipedia

  • Finsternisjahr — Sonnenjahr (365,24 Tage), Mondjahr (354,37 Tage) und Finsternisjahr (346,62 Tage) im Schema einer heliozentrischen Darstellung. Konstellationen des Durchgangs der Knotenlinie durch die Sonne begrenzen Finsternishalbjahre Das Finsternisjahr ist… …   Deutsch Wikipedia

  • Hadley-Rille — Mond Der Mond, fotografiert mit einem 103 mm Refraktor. Zentralkörper Erde …   Deutsch Wikipedia

  • Selenologie — Mond Der Mond, fotografiert mit einem 103 mm Refraktor. Zentralkörper Er …   Deutsch Wikipedia

  • — Mond Der Mond, fotografiert mit einem 103 mm Refraktor. Zentralkörper Er …   Deutsch Wikipedia

  • Drakonitisches Jahr — Die Drakonitische Periode bezeichnet die Zeit eines Trabanten zwischen dem wiederholten Passieren desselben Knotenpunktes. Der Name leitet sich von Drachenpunkt (lateinisch draco), dem alten Wort für den Mondknoten ab. Nur beim Zusammentreffen… …   Deutsch Wikipedia

  • Finsternis-Jahr — Ein Finsternisjahr ist das Zeitintervall zwischen zwei Durchgängen der Sonne durch denselben Mondknoten. Sonnen und Mondfinsternisse finden in der Nähe beider Knoten statt, also alle halbe Finsternisjahre. Die Mondknoten sind rückläufig in der… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”