Monopodie

Monopodie
Redundanz Die Artikel Versfuß und Verslehre überschneiden sich thematisch. Hilf mit, die Artikel besser voneinander abzugrenzen oder zu vereinigen. Beteilige dich dazu an der Diskussion über diese Überschneidungen. Bitte entferne diesen Baustein erst nach vollständiger Abarbeitung der Redundanz. 1of3 23:01, 17. Aug. 2008 (CEST)

Unter einem Versfuß versteht man die kleinste metrische Einheit von einer betonten/langen Silbe bis zur nächsten betonten/langen Silbe. (In der quantifizierenden Metrik spricht man von langen und kurzen Silben, sonst von betonten und unbetonten.) In einfacher Form umfasst ein Versfuß eine betonte und unbetonte Silbe, aber ein Versfuß kann auch zwei unbetonte Silben enthalten. (Zur Anordnung bzw. Reihenfolge der Silben siehe unten.)

Das Versmaß (auch: Metrum) ist ein ursprünglich antikes Stilmittel der Dichtung, das in der Metrik behandelt wurde und kurze und lange Silben nach bestimmten Schemata aneinanderreiht. Im Deutschen (und anderen europäischen Sprachen) wird stattdessen die unterschiedliche Betonung der Silben eingesetzt (siehe auch Hebung und Senkung).

Die moderne Lyrik verzichtet häufig auf die klassischen poetischen Mittel von Reim und Versmaß und verwendet den freien Vers, der im 19. Jahrhundert in Frankreich als vers libre entwickelt wurde. Durch den völligen Verzicht auf die Regeln der Metrik nähert sich der freie Vers der Prosa an.

Inhaltsverzeichnis

Liste von Versfüßen in der Schreibweise der quantifizierenden Metrik

In der quantifizierenden Metrik unterscheidet man nicht nach betonten und unbetonten, sondern nach langen (–) und kurzen (υ) Silben; sie geht auf die Antike zurück.

zweigliedrige einfache Füße
υ υ Pyrrhichios
– υ Trochäus (Trochaios)
υ – Jambus (Iambos)
– – Spondeus (Spondeios)
dreigliedrige einfache Füße
υ υ υ Tribrachys, Choreios
– υ υ Daktylus, Daktylos
υ – υ Amphibrachys
υ υ – Anapäst, Anapaistos
υ – – Bakcheios
– υ – Amphimacer, Kretikus
– – υ Palimbakcheios
– – – Molossos
viergliedrig zusammengesetzte Füße
υ υ υ υ Prokeleusmatikos
– υ υ υ Paion 1
υ – υ υ Paion 2
υ υ – υ Paion 3
υ υ υ – Paion 4
– – υ υ großer Ionikus
υ – – υ Antispast, Antispastos
υ υ – – kleiner Ionikus
– υ υ – Choriambos
– υ – υ Ditrochaios
υ – υ – Diiambos
υ – – – Epitritos 1
– υ – – Epitritos 2, Karikos
– – υ – Epitritos 3, Podios
– – – υ Epitritos 4, Monogenes
– – – – Dispondeios
fünfgliedrig zusammengesetzte Füße
υ – – υ – Dochmius
– υ υ – υ Adonius


Die wichtigsten Versfüße der akzentuierenden Metrik

In der akzentuierenden Dichtung heutiger Sprachen wird nicht nach langen (–) und kurzen (υ) Silben unterschieden, sondern nach betonten und unbetonten. An die Stelle der langen (–) Silbe tritt die betonte ('x), an die Stelle der kurzen (υ) die unbetonte (x). Ansonsten werden die Bezeichnungen einfach aus der quantifizierenden Metrik übernommen. Die wichtigsten Versfüße sind:

antike Bezeichnung Plural Kurzzeichen Kennzeichen Beispiel
Jambus Jamben x 'x unbetont, betont Verbot
Trochäus Trochäen 'x x betont, unbetont Abend
Anapäst Anapäste x x 'x unbetont, unbetont, betont Paradies
Daktylus Daktylen 'x x x betont, unbetont, unbetont Enterich

Auch die übrigen Versfüße der akzentuierenden Metrik sind völlig analog zu denen der quantifizierenden Metrik im vorausgehenden Abschnitt. Versfüße, die zwei lange Silben hintereinander haben, wie etwa der Spondeus (– –), sind aber in akzentuierender Metrik fast nicht rekonstruierbar, da in der Regel keine zwei Silben hintereinander betont werden.

Siehe auch

Literatur

  • Bögl, Herbert: Abriss der mittelhochdeutschen Metrik. Mit einem Übungsteil. Olms, Hildesheim 2006.
  • Braak, Ivo: Poetik in Stichworten: Literaturwissenschaftliche Grundbegriffe. Hirt, Kiel 1966.
  • Emmerig, W.J. 1825. Anleitung zur lateinischen Verskunst. Vierte viel verbesserte Auflage. Regensburg, bei J.M. Daisenberger.

Weblinks


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