- Monostrukturierung
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Ein Land, das eine Monostruktur aufweist, stützt seine Wirtschaft nur auf einen Industriezweig oder nur auf einige wenige Erzeugnisse für den Export.
Ein Beispiel in Deutschland ist die Kohle und Eisenerz abbauende und verarbeitende Montanindustrie, = (Förderung von Kohle und Eisenerz oder Aufarbeitung von Kohle oder in der Eisen- und Stahlerzeugung ) die sich nun seit der Stahlkrise und der damit einhergehenden Arbeitsplatzverluste in einer Strukturkrise befindet.
Monostrukturierung ist aber vor allem häufig in Entwicklungsländern der Fall (in der Regel Cash Crops ). Dafür tragen unter anderem die ehemaligen Kolonialmächte Verantwortung, indem sie die ehemaligen Kolonialländer in eine einseitige internationale Arbeitsleistung gezwungen haben (zum Beispiel als Rohstofflieferanten). Eine weitere Ursache ist die Verfügbarkeit von nur einer Ressource oder eben sehr wenigen.
Gefahren der Monostruktur
Da die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes meist vom Außenhandel abhängig ist - durch ihn erfolgt die Erschließung von globalen Absatzmärkten und somit die Einnahmen von Devisen - liegen in der Monostruktur viele Gefahren wie folgende : Das Land ist leicht anfällig für Krisen auf dem Weltmarkt, z.B. durch starken Preisverfall.
Ein Beispiel dafür liefert eine Region in Uganda. Dort stützte sich die Wirtschaft ausschließlich auf den Export von Kaffee (Kaffeekrise). Doch Anfang der 80er Jahre geriet sie in eine Krise aufgrund des Verfalls der Kaffeepreise. Bis heute haben sich die Preise kaum erholt. Viele Menschen gerieten in absolute Armut.
Ein weiters Beispiel zeigt sich in Kenia, das sich nur auf einen Industriezweig konzentriert, nämlich Tourismus. In Kenia, das als Traumziel mit afrikanischer Exotik schon in den 60er Jahren für den Ferntourismus entdeckt wurde, herrscht seit Jahren eine schwere Krise. Die Rahmenbedingungen stoßen mögliche Besucher ab: steigende Kriminalität mit Überfällen auf Touristen, politische Unruhen, eine korrupte Regierung, die das Land heruntergewirtschaftet hat. In vielen Katalogen wird Kenia gar nicht mehr angeboten. Dadurch wurden zehntausende von Arbeitsplätzen vernichtet. Eines der großen Risiken ist die alleinige Ausrichtung der Wirtschaft auf die Besucher – ein fast unvermeidliches Resultat, wenn unterentwickelte Länder ganz auf den Tourismus setzen, in kurzer Zeit Hotels, Restaurants, Clubs und Diskotheken hochziehen und die notwendige Infrastruktur schaffen. Die negativen Folgen einer Wirtschaft, die nur von einer Säule getragen wird, bekam auch Antalya zu spüren, als in den 90er Jahren Kurden Bomben in dem Ferienzentrum warfen und damit auf Jahre hinaus Touristen abschreckten.
Auch aufgrund sinkender Terms of Trade, vermehrtem Recycling und starker Konkurrenz unter den Weltmarktanbieter verschärft sich die wirtschaftliche Situation eines monostrukturierten Landes; der Bedarf bzw. die Preise der Rohstoffe sinken weiter. Zusätzlich versuchen Industrieländer ihre Industrie vor der Konkurrenz billig produzierter Waren aus den Entwicklungsländern durch Sonderzölle und Einfuhrbeschränkungen zu schützen, was ebenfalls die Handelsmöglichkeiten und somit Deviseneinnahmen der Entwicklungsländer erschwert.
Möglicher Ausweg
Ein möglicher Weg aus der Monostrukturierung ist der Strukturwandel (Diversifikation), dadurch können sich neue Industriezweige ansiedeln, und das Land kann sich von der Abhängigkeit lösen.
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