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Moschusböckchen Moschusböckchen (Neotragus moschatus)
Systematik Ordnung: Paarhufer (Artiodactyla) Unterordnung: Wiederkäuer (Ruminantia) Familie: Hornträger (Bovidae) Unterfamilie: Gazellenartige (Antilopinae) Gattung: Neotragus Art: Moschusböckchen Wissenschaftlicher Name Neotragus moschatus (Von Düben, 1846) Das Moschusböckchen (Neotragus moschatus) - auch Suni genannt - ist eine Zwergantilope, die in den Trockensavannen entlang der Ostküste Afrikas verbreitet ist. Das Moschusböckchen zählt zu den kleinsten Antilopenarten weltweit. Es kommt u.a. in folgenden den Naturschutzgebieten St.-Lucia-Komplex, Krügerpark, Mana Pools, Arusha-Nationalpark, Kilimandscharo, Mt. Kenia und Amboseli vor. Seinen Namen trägt es auf Grund der auffallenden Duftdrüsen im Gesicht, die stark nach Moschus riechen.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Das scheue Böckchen bekommt man selten zu sehen. Es ist mit einem Gewicht von bis zu acht Kilogramm[1] und einer Schulterhöhe von bis zu 40 Zentimetern[2] zwar kleiner als der Sharpe-Greisbock, man könnte es aber wegen des kräftigen, rotbraunen, weiß gesprenkelten Haarkleids, das am Bauch weiß ist, mit diesem verwechseln. Der Schwanz hat eine weiße Spitze und wird ständig bewegt. Da die Ohren innen rosa sind, wirken sie fast durchsichtig. Männchen tragen kurze, gerade, stark geringelte Hörner, sie besitzen auch eine auffallende Drüse vor jedem Auge.
Nur das Männchen entwickelt Hörner.
Lebensweise
Moschusböckchen sind sogenannte Konzentratselektierer, das heißt sie fressen nur bestimmte, nährstoffreiche Pflanzen. Sie äßen dabei in der Krautschicht und an niedrigen Büschen.[3] Moschusböckchen kommen nur in trockenem Dickicht oder Galeriewäldern mit dichtem Unterholz vor. Sie sind während der kühleren Tageszeit und nachts aktiv. Das an ein Revier gebundene Männchen führt ein bis vier Weibchen. Es ist ausgesprochen territorial. Der Zoologe C. A. Spinage berichtet von der Begegnung mit einem in Gefangenschaft gehaltenen Moschusböckchen, das ihn ohne zu zögern angriff, als er sein Gehege betrat und er trotz der geringen Größe und Gewichts des Angreifers den Rückzug antreten musste.[4]
Sonstiges
Obwohl sein Fleisch als weniger schmackhaft als das anderer Böckchen gilt, ist das Moschusböckchen in großen Teilen seines Verbreitungsgebiets selten geworden. Es gehört zu einem der wenigen wilden Säugetiere der Insel Sansibar - die hier lebenden Bestände bilden eine eigene Unterart (Neotragus moschatus moschatus) und sind besonders bedroht.
Literatur
- C. A. Spinage: The Natural History of Antelopes. Croom Helm, London 1986, ISBN 0-7099-4441-1
Weblinks
Commons: Neotragus moschatus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelbelege
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