- Aristodemos von Kyme
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Aristodemos Malakos (der Weichliche, altgriechisch: Άριστόδημος) war der Tyrann von Kyme (Cumae), der gemeinsam mit Syrakus die Expansion der Etrusker nach Süditalien verhinderte.
Aristodemos rettete 524 v. Chr. die kampanische Stadt Kyme vor Angriffen der Etrusker, Umbrer und Daunier, 505 v. Chr. verteidigte er Aricia, das von Etruskern unter Aruns belagert wurde. Danach konnte er in Kyme eine typisch griechische Tyrannis errichten, die sich auf Heer und Demos stützte. Er legte sich eine Leibwache zu und ließ seine adeligen Standesgenossen töten. Ihr Vermögen zog er ein, und er versprach den ärmeren Schichten eine Beteiligung an diesen Einnahmen. Mit Teilen des Geldes warb er Söldner an. Aristodemos nahm großen Einfluss auf das politische und soziale Leben der Stadt. Sklaven wurden freigelassen und erhielten das Bürgerrecht, die Bürgerschaft wurde entwaffnet und entpolitisiert. Nach der Schlacht am See Regulus im Jahr 495 v. Chr. gewährte er dem aus Rom vertriebenen Tarquinius Superbus Zuflucht. 490 v. Chr. konnten die Söhne der ermordeten Aristokraten Kyme zurückerobern; Aristodemos und seine Nachkommen wurden getötet. Nach Plutarch[1] und Dionysios von Halikarnassos[2], die sich wohl auf eine ältere griechische Stadtchronik von Kyme stützen, wurden die siegreichen Söhne der Aristokraten von Xenokrite, der Frau des Aristodemos, unterstützt.
Literatur
- Walter Ameling: Aristomenes [2]. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 1, Metzler, Stuttgart 1996, ISBN 3-476-01471-1, Sp. 1115–1116.
Belege
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