Movimiento Etnocacerista

Movimiento Etnocacerista oder latinisiert Etnocacerismus ist eine ethnonationalistische politische Strömung in Peru.

Ollanta Humala
(José Cruz/ABr, 2006)

Einerseits betont die Gruppe die ethnische Identität der Peruaner, hier wird auch auf die Abstammung auf die indigenen Völker Südamerikas, insbesondere die Inkas, hingewiesen, andererseits verehren die Anhänger den ehemaligen Präsidenten Andrés Avelino Cáceres, der im 19. Jahrhundert eine Guerilla-Bewegung gegen die chilenischen Besatzer im Salpeterkrieg leitete.

Die Strömung fordert mehr Rechte für die indigene Bevölkerung unter Rückbesinnung auf die Inkas, damit einhergehend eine Entmachtung der europäischen, asiatischen und kreolischen Eliten des Landes.

Man spricht sich vehement gegen ausländische Einmischungen, speziell gegen solche des alten "Rivalen" Chiles, aus, fordert Verstaatlichung der Industrie, die Wiedereinführung der Todesstrafe und eine Legalisierung des Koka-Anbaus.

Die Bewegung folgt in vielen Bereichen der Ideologie des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez.

Die momentanen Führer der Strömung sind zwei ehemalige Armeeangehörige, die an einem gescheiterten Putsch gegen Alberto Fujimori im Oktober 2000 beteiligt waren, der Major a.D. Antauro Humala und sein Bruder Ollanta, die meisten Anhänger kommen ebenfalls aus dem Umfeld der Armee und waren beim Kampf gegen die terroristischen Organisationen Perus (Sendero Luminoso und Movimiento Revolucionario Túpac Amaru) ebenso beteiligt wie bei den Grenzkonflikten gegen Ecuador und Chile in den 80er und 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts.

Am 1. Januar 2005 besetzte Antauro Humala mit Gefolgsleuten eine Polizeistation in Andahuaylas in der Region Apurimac und forderte den Rücktritt des Präsidenten Alejandro Toledo. 10 Polizisten wurden als Geiseln genommen, vier weitere fanden bei den Schießereien den Tod. Humala kapitulierte am 4. Jänner und wurde in Lima unter Arrest gestellt.

Ollanta Humala gründete im Oktober 2005 die Partido Nacionalista Peruano (PNP, Nationalistische Partei Perus) und trat bei der Wahl 2006 als Spitzenkandidat für das Präsidentenamt an. Das Gros der Etnocaceristen unterstützt die PNP.