- Etnocacerismus
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Movimiento Etnocacerista oder latinisiert Etnocacerismus ist eine ethnonationalistische politische Strömung in Peru.
Einerseits betont die Gruppe die ethnische Identität der Peruaner, hier wird auch auf die Abstammung auf die indigenen Völker Südamerikas, insbesondere die Inka, hingewiesen, andererseits verehren die Anhänger den ehemaligen Präsidenten Andrés Avelino Cáceres, der im 19. Jahrhundert eine Guerilla-Bewegung gegen die chilenischen Besatzer im Salpeterkrieg leitete.
Die Strömung fordert mehr Rechte für die indigene Bevölkerung unter Rückbesinnung auf die Inka, damit einhergehend eine Entmachtung der europäischen, asiatischen und kreolischen Eliten des Landes. Man spricht sich vehement gegen ausländische Einmischungen, speziell gegen solche des alten "Rivalen" Chiles, aus, fordert eine Verstaatlichung der Schlüsselindustrien und eine Legalisierung des Koka-Anbaus.
Populäre Personen aus der Strömung sind zwei ehemalige Armeeangehörige, die an einem gescheiterten Putsch gegen den diktatorisch regierenden Präsidenten Alberto Fujimori im Oktober 2000 beteiligt waren, der Major a.D. Antauro Humala und sein Bruder Ollanta. Die meisten Anhänger kommen ebenfalls aus dem Umfeld der Armee und waren beim Kampf gegen die terroristischen Organisationen Perus (Sendero Luminoso und Movimiento Revolucionario Túpac Amaru) ebenso beteiligt wie bei den Grenzkonflikten mit Ecuador in den 80er und 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts. Der Vater der Humalas, Isaac Humala, gilt als Begründer der Bewegung des Etnocacerismus.
Die Strömung steht, speziell seitens der Linken, die sonst einige Punkte der Bewegung unterstützt, in der Kritik. Im Gegensatz zu den politischen Bewegungen hinter z.B. Evo Morales werde nicht eine Gleichberechtigung der Indios bzw. aller Menschen angestrebt, sondern sie hätten stattdessen einen umgedrehten Rassismus als Grundlage (Überlegenheit der "bronzenen Rasse").[1]
Ollanta Humala distanzierte sich deswegen von einigen Inhalten des Etnocacerismus.[2] Er begründete im Oktober 2005 die Partido Nacionalista Peruano (PNP, Nationalistische Partei Perus) mit und trat bei der Wahl 2006 als Spitzenkandidat für das Präsidentenamt an. Er verlor in der Stichwahl mit 47.47%, wobei er von den meisten Etnocaceristen unterstützt wurde.
Einzelnachweise
- ↑ „Der gefürchtete Außenseiter“, Artikel in Telepolis vom 8. April 2006
- ↑ Nationalism and Populism Propel Front-Runner in Peru, NYTimes, 2. April 2006
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