- Mu'adhdhin
-
Der Muezzin (arabisch مؤذّن, mu'adhdhin) ist ein Ausrufer, der die Muslime zum Gebet (Salat, arabisch: as-salāt) aufruft. Die erste Person, die die Funktion eines Muezzins übernahm, war der Abessinier Bilal al-Habaschi, ein freigelassener Sklave und enger Vertrauter des Propheten Mohammed.
Seine Funktion ist vergleichbar mit dem Läuten der Kirchenglocke durch den Mesner im Christentum. Der Muezzin ist kein Geistlicher, sondern gehört zum Personal der Moschee. Häufig wurde ein Blinder mit dieser Aufgabe betraut, damit er nicht vom Minarett aus Orte einsehen konnte, an denen sich Frauen aufhielten. Je nach Situation kann auch ein normaler Gläubiger die Funktion eines Muezzins übernehmen, zum Beispiel wenn Gebete während der Arbeitszeit verrichtet werden.
Er ruft die Muslime fünfmal täglich zu bestimmten Uhrzeiten zum Beten zusammen. Der islamische Gebetsruf ertönt in arabischer Sprache, wird als Adhan bezeichnet und erfolgte ursprünglich vom Minarett aus. Inzwischen wird der Ruf meist über Lautsprecher übertragen.
Ein Versuch des ägyptischen Ministers für religiöse Stiftungen Hamdi Zaqzouq im Jahre 2004 die Gebetsrufe in Kairo zu vereinheitlichen und scheiterte.[1] In Abu Dhabi-Stadt ist der Gebetsruf koordiniert, aus allen Moscheen der Stadt tönt der Gebetsruf des Muezzin der "Mohammed bin Zayid Moschee". Nach der endgültigen Fertigstellung der Sheikh-Zayed-Moschee wird der Gebetsruf von dort zentral erfolgen.
In Indonesien wird oft auf einen Muezzin verzichtet und mittels Gongschlägen zum Gebet aufgerufen.Siehe auch
Fußnote
Weblinks
Wikimedia Foundation.