- Mulsant
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Martial Étienne Mulsant (* 2. März 1797 in Marnand bei Thizy; † 4. November 1880 in Lyon) war ein französischer Entomologe und Ornithologe. Er war der Sohn von Marie-Sébastien Mulsant (1776-1794), der im Gemeinderat des Bergdorfs Rhône-et-Loire tätig war. Sein Großvater hieß ebenfalls Étienne Mulsant (1733-1795) und war der Besitzer eines Gipsbruchs sowie Industrieller. Als ehemaliger Berater des Königs führte er die Verwendung von Baumwolle statt Hanfgarn im Weberhandwerk ein.
Während seiner Zeit als Angestellter im Handel schrieb Mulsant für seine spätere Ehefrau Julie Ronchivole Lettres à Julie sur l'entomologie. Darin ging es um die Beschreibung der Systematik eines großen Teils der französischen Insekten mit begleitenden Bildtafeln.
Im Jahr 1817 wird er Bürgermeister von Saint-Jean-la-Bussière wo seine Eltern ein Anwesen besaßen. Schließlich wird er 1827 ganz in der Tradition seines Vaters und seines Grossvaters Friedensrichter.
1830 läss er sich in Lyon nieder. Hier tritt er 1839 eine Stelle als stellvertretender Bibliothekar an. Dann wird er Lehrer für Naturgeschichte an einem Gymnasium. Diese Stelle hat er von 1843 bis 1873 inne.
Seit 1840 erscheinen seine Publikationen über Flohkäfer Histoire naturelle des coléoptères de France an denen auch Entomologen wie Antoine Casimir Marguerite Eugène Foudras (1783-1859) und Claudius Rey (1817-1895) partiziperten. Beide waren ehemalige Schüler von Mulsant. Weitere Schüler waren Francisque Guillebeau (1821-1897) et Valéry Mayet (1839-1909).
Zusammen mit Jean Baptiste Édouard Verreaux (1810-1868) verfasste er von 1865 bis 1879 Histoire naturelle des punaises de France . Ausserdem erschienen schulische Arbeiten zur Zoologie oder der Geologie.
Einige Jahre lang ist er Mitglied der Société linnéenne de Lyon.
Seine weitere Leidenschaft galt den Vögeln über die Mulsant einige Studien publiziert. Er beteidigt sich für seine Studien bei der Jagd auf kleine Vögel. Im Jahr 1868 erscheint das Werk Lettres à Julie sur l'ornithologie. Im Jahr 1874 erscheint Histoire naturelle des oiseaux-mouches ou Colibris constituant la famille des trochilidese, ein Monumentalwerk über Kolibris.
Im Jahre 1842 benannte Jules Bourcier die Weißbauchelfe (Chaetocercus mulsanti früher Acestrura mulsanti) nach Mulsant. Von Bourcier und ihm stammen viele Taxa wie Bronzekopfamazilie (Amazilia candida), Andenamazilie (Amazilia franciae), der Schwarzkinnkolibri (Archilochus alexandri) oder Schwarzschwanzsylphe (Lesbia victoriae).[1]
Literatur
- Jean Gouillard (2004): Histoire des entomologistes français, 1750-1950. Édition entièrement revue et augmentée, Boubée (Paris).
- Bo Beolens, Michael Watkins: Whose Bird?: Common Bird Names and the People They Commemorate, Yale University Press, 2004, Seite 243ff, ISBN 978-0300103595
Einzelnachweise
Personendaten NAME Mulsant, Étienne KURZBESCHREIBUNG französischer Ornithologe GEBURTSDATUM 2. März 1797 GEBURTSORT Marnand (Rhône) STERBEDATUM 4. November 1880 STERBEORT Lyon
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