- Multiline-Sorte
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Multiline-Sorten (Multilines) sind Resultate der Pflanzenzüchtung.
Sie bestehen aus einer Mischung genetisch nahezu gleicher Kulturpflanzenlinien (isogene Linien), die phänotypisch und in der Ertragsstruktur (Qualität, Quantität) zwar nahezu homogen sind, sich aber genetisch in einer bestimmten Eigenschaft unterscheiden
Diese Eigenschaft ist in der Regel eine spezifische Resistenz gegen jeweils einen Schädling (Abb. → „0“). Multilines können vor allem in der Getreidezüchtung Anwendung finden, was dahingehend insbesondere an der Universität in Wageningen (NL) vorangetrieben wurde.
Effekte
Je komplexer eine mehrfache Resistenz auf einer Pflanze zusammengefasst ist, umso größer und teurer ist der hierfür nötige Züchtungsaufwand. Es hat sich aber in der Resistenzzüchtung gezeigt, dass es beim Vorliegen eines durch mehrere Schädlinge (A, B, C, D) hervorgerufenen Schädlingsdruckes nicht in jedem Fall notwendig ist, dass jede Pflanze eines Bestandes gegen jeden der Schädlinge widerstandsfähig (Abb. → „1“) sein muss. Es reicht oft aus, die Resistenzen auf verschiedene (ansonsten nahezu gleiche) Pflanzen zu verteilen (Abb. → „2“). So kann man eine Aussaat auch auf lokale Eigenarten des Schädlingsdruckes (z.B. nur A, C, D) einstellen, indem man isogene Linien mit jeweils nur einer Resistenz gegen die tatsächlich zu erwartenden Schaderreger A, C und D mischt (Abb. → „3“).
Sortenrecht
Probleme bereitete die Sortenanerkennung, weil eine klassische Voraussetzung für die Anerkennung einer Sorte nach Maßgabe des Saatgutverkehrsgesetzes ist, dass diese vor allem genetisch homogen ist, was bei den isogenen Linien, wenn auch nicht erkennbar, unstreitig nicht gegeben ist. Erste Bemühungen mit der Wageninger Winterweizen-Sorte „Tumult“ (5 Linien) 1978 und auch alle folgenden Anläufe waren von mäßigem Erfolg, jede Linie muss getrennt registriert werden.
Historie
Sortengemische wie auch Artengemische (siehe unter Mischkultur) durchaus differierender Phänotypen, aber synchroner Abreife, werden schon lange angewandt, um Ertragssicherheit zu erzielen, was nicht zwingend mit Ertragssteigerung verbunden ist. Die Synergien im Verhalten der Komponenten im Mischbestand werden genutzt, vor allem Ausfüllen des vorhandenen Wuchsraumes umfassendere Nährstoffausnutzung, Flexibilität in Regionen mit unsicherer Niederschlagsprognose etc. Oft weisen diese Gemische dort den Charakter einer Low-Input-Sorte auf (auch bei schwierigen Verhältnissen immer noch stabile, wenn auch nicht hohe Erträge bei relativ moderatem Betriebsmitteleinsatz), wo Hochertragssorten versagen würden.
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