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Arktisches Weidenröschen Arktisches Weidenröschen (Chamerion latifolium)
Systematik Eurosiden II Ordnung: Myrtenartige (Myrtales) Familie: Nachtkerzengewächse (Onagraceae) Tribus: Epilobieae Gattung: Chamerion Art: Arktisches Weidenröschen Wissenschaftlicher Name Chamerion latifolium (L.) Holub Das Arktische Weidenröschen (Chamerion latifolium) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Nachtkerzengewächse (Onagraceae). Sie ist zirkumboreal verbreitet.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung und Blütenökologie
Das Arktische Weidenröschen wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 15 bis 40 Zentimeter. Sie bildet mit verholzten Rhizomen dichte Kolonien.[1] Die Blätter sind breit und blaugrün.
Blühende Stängel mit bis zu 15 purpurroten Blüten wachsen in Gruppen aus dem am Boden kriechenden Hauptstängel. Die 3 bis 5 Zentimeter großen Blüten können stark in ihrer Farbe variieren. Zum einen kommen kräftig dunkelblütige Formen vor, zum anderen kann man auch fast weißblütige Exemplare finden. Die Blütezeit liegt in den Monaten Juli und August.
Verglichen mit der südlicheren Verwandten, dem Schmalblättrigen Weidenröschen, hat das Arktische Weidenröschen seine Blüten an die Insektenarmut höherer Breiten angepasst. Insektenbestäubung kommt hier nur selten vor. Die Staubblätter des Arktischen Weidenröschens sind geringfügig länger als die Fruchtblätter und machen eine Selbstbestäubung möglich.
Vorkommen
Das Arktische Weidenröschen ist zirkumboreal verbreitet und im Süden seines Areals auf die Hochgebirge beschränkt[1]. In Europa kommt es nur in Island und im nördlichen Russland vor.[2] Viel weiter verbreitet ist es in Asien, wo die Art vom arktischen Sibirien südwärts über die zentralasiatischen Hochgebirge bis zum Himalaja reicht.[1] Dort reichen ihre Vorkommen bis in eine Höhe von 5.200 m.[1] In Nordamerika kommt es ebenfalls weit verbreitet in Alaska, Kanada, Grönland und in den westlichen Bundesstaaten der USA südwärts bis Kalifornien vor.[3]
Das arktische Weidenröschen kann in kleinen oder auch größeren Gruppen vorkommen – bevorzugt an Flussläufen, auf sandigem, schotterigem[1] oder steinigem Untergrund, aber auch an Schutthängen und auf Trockenheiden.
Taxonomie
Die Erstveröffentlichung dieser Art erfolgte 1753 durch Carl von Linné unter dem Basionym Epilobium latifolium L. .[4] Josef Holub veröffentlichte 1972 die Kombination des akzeptierten wissenschaftlichen Namens Chamerion latifolium (L.) Holub. [5] in Folia Geobotanica et Phytotaxonomica, Band 7, S. 86. Eine weiteres wichtiges Synonym für Chamerion latifolium (L.) Holub. ist Chamaenerion latifolium (L.) Sweet.
Nationalblume
Das Arktische Weidenröschen gilt als Nationalblume Grönlands. Sein grönländischer Name „niviarsiak“ bedeutet so viel wie „junges Mädchen“.
Quellen
Literatur
- Benny Génsbøl: A nature and wildlife guide to Greenland. Gyldendahl Publ., Kopenhagen 2004, ISBN 87-02-02965-0.
- T. W. Böcher, K. Holmen, K. Jakobsen: Grønlands Flora. 2. Aufl., P. Haase & Søns, Kopenhagen 1966.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Jiarui Chen, Peter C. Hoch, Peter H. Raven: Chamerion. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China Volume 13: Clusiaceae through Araliaceae. Science Press u.a., Beijing u.a. 2007, ISBN 978-1-930723-59-7, S. 410. (online).
- ↑ P. H. Raven: Epilobium. In: T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. Volume 2: Rosaceae to Umbelliferae. Cambridge University Press, Cambridge 1968, ISBN 0-521-06662-X, S. 309., Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche.
- ↑ USDA Plants Profile: Chamerion latifolium.
- ↑ Carl von Linné: Species Plantarum. Band 1, Imprensis Laurentii Salvii, Holmiae 1753, S. 347 (online).
- ↑ Josef Holub: Taxonomic and nomenclatural remarks on Chamaenerion auct. In: Folia Geobotanica et Phytotaxonomica. Band 7, Nr. 1, 1972, S. 86, DOI:10.1007/BF02856384.
Weblinks
Commons: Chamerion latifolium – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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