Musepack

Musepack
Musepack
Entwickler Frank Klemm & Musepack Development Team
Aktuelle Version 1.30.0 (SV8)
(26. Februar 2009)
Betriebssystem plattformunabhängig
Kategorie Audiodatenkompression
Lizenz LGPL
Deutschsprachig nein
www.musepack.net

Musepack (früher: MPEGplus) ist ein freier, auf MP2-Algorithmen basierender Codec zur verlustbehafteten Audiodatenkompression, der auf sehr gute Klangqualität bei hohen Bitraten hin optimiert wurde.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung

Musepack wurde 1997 von Andree Buschmann ins Leben gerufen und später von Frank Klemm weiterentwickelt. Musepack wurde entwickelt, um eine bessere Transparenz zu erreichen als andere damalige Codecs, die für konstante Bitraten vorgesehen waren. Musepack verwendet ausschließlich variable Bitraten. Als das „Musepack Development Team“, weiterhin unter Leitung von Frank Klemm, 2004 die Entwicklung übernahm, wurde der Quelltext veröffentlicht und unter die GNU Lesser General Public License gestellt. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt (2008) ist die weitere Entwicklung ungewiss.

Unterschiede zu anderen Formaten

Die Spektralanalyse einer Musepack-Datei des Liedes The Power of Thy Sword mit einer Bitrate von etwa 128 kbit/s im Vergleich mit anderen verlustbehafteten Kompressionsverfahren und der unkomprimierten Musikdatei, auffällig ist der oberhalb von etwa 16.000 Hz wenig ausgeprägte Frequenzgang, der aber nicht viel zu der Klangqualität der Audiodatei im Bezug zu den restlichen Frequenzen aussagt.

Zum Zeitpunkt der Entstehung Musepacks verwendeten die verbreiteten Audiocodecs (wie der am weitesten verbreitete MP3-Codec) hauptsächlich konstante Bitraten, was sich insgesamt sehr negativ auf die Klangqualität auswirkte. Im Kontrast dazu verwendet Musepack ausschließlich variable Bitraten, wobei die Bitrate zwischen 3 und 1300 kbit/s schwanken kann. Des Weiteren wurden verschiedene technische Neuerungen wie beispielsweise Huffmann-Codierung, Noise Substitution und weitere eingeführt. Aktuelle Codecs wie AAC unterstützen diese oder vergleichbare Verfahren inzwischen jedoch ebenfalls.

Dateiformat

Musepackdateien haben die Dateinamenserweiterung mpc, mpp oder mp+. Metadaten werden in Form von APEv2-Tags angefügt.

Unterstützte Eingabeformate bei der Kodierung

  • Kanäle: 1 bis 8 (SV8)
  • Bittiefe: 1 bis 32 bit linear PCM
  • Abtastungsraten: 32 kHz, 37,8 kHz, 44,1 kHz, 48 kHz
  • WAV, rohe PCM-Daten, viele komprimierte Audioformate wie FLAC, LPAC, APE, OptimFROG und Shorten

Vorteile

  • Sehr gute Klangqualität, insbesondere bei Bitraten ab etwa 160–180 kbit/s. Für viele Hörer wird hier bereits Transparenz erreicht.
  • Sehr schnelle Kodierung/Dekodierung
  • Verhältnismäßig gute Softwareunterstützung. Unterstützende Programme (nativ oder durch Plugins) sind zum Beispiel: Adobe Audition (ehemals Cool Edit), VLC Media Player, Windows Media Player
  • Gapless Playback (lückenloses Abspielen aufeinanderfolgender Audiodateien)
  • Frei von patentbehafteten Verfahren (laut Entwickler)
  • Open Source

Nachteile

  • Keine Unterstützung von Abtastraten über 48 kHz
  • Gute Qualität erst bei Bitraten von etwa 100 kbit/s und mehr. Andere Formate wie Vorbis und selbst (das technisch veraltete) MP3 liefern bei niedrigeren Bitraten meist bessere Ergebnisse.
  • Geringe Verbreitung
  • Kaum Hardware-Unterstützung

Zukunft

Die Bedeutung von Musepack hat in den vergangenen Jahren (Stand: 2007) spürbar abgenommen. Am verbreitetsten war Musepack unter sehr anspruchsvollen Musikliebhabern, die durch die Klangqualität von MP3 nicht zufriedengestellt wurden. Durch den Preisverfall bei Massenspeichern (insbesondere Festplatten) wird im diesem Bereich inzwischen jedoch eher auf verlustfreie Kompression gesetzt. Nicht zuletzt wurden auch die MP3-Codecs stetig weiterentwickelt und optimiert, variable Bitraten sind hier inzwischen Standard. Winamp (V5.57) zum Beispiel unterstützt das Format weiterhin (Stand: Januar 2010).

Literatur

  • Hubert Henle: Das Tonstudio Handbuch. 5. Auflage, GC Carstensen Verlag, München 2001, ISBN 3-910098-19-3.
  • Roland Enders: Das Homerecording Handbuch. 3. Auflage, Carstensen Verlag, München 2003, ISBN 3-910098-25-8.

Weblinks


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