- Museumseisenbahn Hümmlinger Kreisbahn e.V.
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Hümmlinger Kreisbahn Legende0,0 Werlte 6,4 Ostenwalde 8,5 Waldhöfe 10,9 Sögel 21,5 Rupennest 25,2 Lathen Anschluss an die Emslandstrecke Die Hümmlinger Kreisbahn ist eine ehemalige Bahngesellschaft und deren Strecke zwischen Werlte und Lathen in Niedersachsen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Kleinbahnstrecke von Lathen nach Werlte wurde am 13. August 1898 mit einer Spurweite von 750 mm für Personen- und Güterverkehr eröffnet. Seit 1957 ist die Strecke, auf der seit 1970 kein regulärer Personenverkehr mehr stattfindet, auf Normalspur umgespurt. Dabei wurde die Strecke in einigen Abschnitten neu trassiert, außerdem fiel das ca. 2 km lange Anschlussgleis vom Lathener Bahnhof zum Hafen am Dortmund-Ems-Kanal weg.
Zum 1. Januar 1993 wurden die Hümmlinger Kreisbahn und die Meppen-Haselünner Eisenbahn unter dem Namen Emsländische Eisenbahn zusammengelegt, seitdem bezeichnet der Name "Hümmlinger Kreisbahn" nurmehr die Strecke und nicht mehr die Bahngesellschaft.
Im 1999 privatisierten und liebevoll renovierten Bahnhof von Werlte haben ein Friseursalon, ein Kosmetikstudio und eine Steuerberatungsgesellschaft die hochwertig ausgestatteten Räumlichkeiten bezogen.
Strecke
Von Werlte bis Waldhöfe läuft die Bahnlinie parallel zur Straße, wie es in Niedersachsen auf Nebenbahnen recht häufig vorkommt. Ab Waldhöfe geht es durch die Flur nach Sögel, wo sich der einzige größere Unterwegshalt und Ausweichbahnhof befindet. Hinter Sögel geht es in waldreiches Gelände, wobei auch der "Schießplatz Meppen" durchfahren wird. Auf diesem militärischen Sperrgebiet erprobt die Bundeswehr verschiedene Geschütze und Geschosse. Jede Durchfahrt des Zuges muss vorher genehmigt werden. Vom Wald geht es in eine offene Heidefläche über, hinter dem Sperrgebiet wird die Transrapid-Versuchsstrecke zweimal vom Zug unterquert, bevor der DB-Bahnhof von Lathen erreicht wird.
Güterverkehr und Werkstatt
Die Emsländische Eisenbahn GmbH (EEB), der die Strecke nun gehört, führt unregelmäßig Güterverkehr durch. Hauptsächlich werden landwirtschaftliche Produkte wie Dünger transportiert, seit 2004 ist durch die Abfuhr von Holz die Transportmenge deutlich vergrößert worden.
In Werlte befindet sich auch die zentrale Werkstatt der EEB, wo die derzeit neun Lokomotiven, Triebwagen und Nebenfahrzeuge instandgehalten werden. Neben dem eher seltenen Güterverkehr finden daher auf der Strecke (ebenfalls recht selten) Überführungs- und Testfahrten statt.
In Lathen besteht (der einzige) Anschluss an die Gleise der DB.
Museumsverkehr
Neben dem Güterverkehr finden auf der Strecke gelegentlich auch Museumsbahnfahrten statt, die der Verein "Museumsbahn Hümmlinger Kreisbahn e.V." durchführt. Als Fahrzeuge kommen ein vereinseigener Triebwagen (VT 98, in Aufarbeitung) und der Triebwagen "VT 1" (Talbot) der EEB zum Einsatz. Mit dem Packwagen (Pwi 123, früher Bentheimer Eisenbahn) können auch Fahrräder transportiert werden, um von Unterwegshalten aus Fahrradtouren in die nähere Umgebung zu machen, zum Beispiel einen Abstecher zur Hüvener Mühle, einem seltenem Exemplar einer kombinierten Wind- und Wassermühle. Im Volksmund wird der Zug auch "Pingel-Anton" genannt, nach dem auffälligem Läutwerk der Dampflokomotiven, die bis 1957 auf der Strecke verkehrten. Der VT 1 macht hingegen von seinem Läutewerk mangels Läutebefehl keinen Gebrauch mehr. Die Fahrten beginnen und enden in Werlte am ehemaligen Bahnhofsgebäude oder im Lathener DB-Bahnhof, dort jedoch nicht am Bahnsteig, sondern an der ehemaligen Viehrampe auf der gegenüberliegenden Seite.
Weblinks
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