- Muskeldysmorphie
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Als Muskeldysmorphie (auch: Muskelsucht oder Bigorexia) wird eine Störung des Selbstbilds bezeichnet, die vorwiegend bei Männern anzutreffen ist und eine unzureichende Ausprägung der eigenen Muskulatur, gemessen an einer persönlichen Idealvorstellung, behauptet. Der Begriff wurde in den 1990er Jahren durch mehrere Studien des US-amerikanischen Psychiaters und Harvard-Professors Harrison Pope bekannt und populärwissenschaftlich auch im deutschsprachigen Raum als Adonis-Komplex bezeichnet.[1]
Diese Störung der Wahrnehmung des eigenen Körperbilds könne, den Forschungen Popes zufolge, so weit gehen, dass sich sogar ein ausgeprägt muskulöser Bodybuilder als zu schmächtig empfinde. Die genauen psychischen und physiologischen Ursachen der Muskelsucht, die einige Psychologen auch als übersteigerten Narzissmus beschreiben, sind noch weitgehend unerforscht.
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Siehe auch
Einzelnachweise
Literatur
- Harrison G. Pope, Katharine A. Phillips und Roberto Olivardia: Der Adonis-Komplex. Schönheitswahn und Körperkult bei Männern. dtv 2001, ISBN 3-423-24249-3
- Roberto Olivardia, Harrison G. Pope, u. a.: Muscle Dysmorphia in Male Weightlifters: A Case-Control Study. American Journal of Psychiatry (August 2000), S. 1291
Weblinks
- William J. Cromie (Gazette Staff): Drugs muscle their way into men's fitness. In: HARVARD GAZETTE ARCHIVES. Abgerufen am 19. Dezember 2009 (Muskeln machen Männer nicht attraktiv für Frauen Bericht über einige Forschungsergebnisse von H. Pope, englisch).
- Bente Rostgaard Nissen: Bigorexie? Die Jagd auf gepumpte Muskeln. In: muskelzone.de. 17. April 2008, abgerufen am 19. Dezember 2009 (Artikel über die Diplomarbeit von Psychologin Susanne Andersen).
- Ulrike Buhlmann: Körperdysmorphe Störung. 29. April 2007, abgerufen am 19. Dezember 2009 (Übersicht zu Diagnostik und Therapieansätzen).
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