Arme Franziskanerinnen von der ewigen Anbetung

Arme Franziskanerinnen von der ewigen Anbetung

Die Franziskanerinnen von der ewigen Anbetung zu Olpe sind ein katholischer Frauenorden, der 1863 von Mutter Maria Theresia Bonzel im Sauerländischen Olpe gegründet wurde, wo heute noch das Mutterhaus steht. Die Hauptaufgabenbereiche der Schwestern sind die Betreuung von Kindern und die Krankenpflege.

Geschichte

Mutter Maria Theresia, geboren als Wilhelmine (genannt Aline) Bonzel (* 17. September 1830, † 6. Februar 1905), stammt aus einer alteingesessenen Kaufmannsfamilie in Olpe. Sie versuchte seit früher Jugend dem franziskanischen Ideal nachzufolgen, 1850 wurde sie Mitglied des Dritten Ordens des Hl. Franziskus. 1860 gründete sie, von Bischof Konrad Martin unterstützt, die Genossenschaft der Franziskanerinnen von der ewigen Anbetung, eine franziskanische Frauengemeinschaft, die am 20. Juli 1863 kirchlich bestätigt wurde. Seit dem 21. Dezember 1860 wird ununterbrochen die ewige Anbetung in der Gemeinschaft ausgeübt, wodurch die ständige Gegenwart Christi in der Spiritualität der Schwestern besonders hervorgehoben wird.

Die Gemeinschaft verbreitete sich nach schwierigen Gründerjahren schnell und zählte in den 60er Jahren über 2300 Mitglieder in vier Provinzen. Mutter Maria Theresia leitete die Gemeinschaft bis zu ihrem Tod 1905, damals waren es schon über 1500 Schwestern. Der Aufgabenbereich umfasste von Anfang an Jugenderziehung, Kranken- und Altenpflege. Beispielsweise wurde 1891 das Mädchengymnasium Jülich errichtet.

Während der Zeit des Kulturkampfes wurde die Arbeit der Schwestern in den Schulen verboten, nur die Krankenpflege blieb erlaubt. 1875 wurde die Aufnahme neuer Mitglieder verboten. Die Schwestern suchten daher nach neuen Betätigungsfeldern in Nordamerika, wo sie seit 1875 viele Filialen gründeten, beispielsweise in Lafayette (Indiana). Im 20. Jahrhundert breiteten die Schwestern ihre Tätigkeit auch nach New Mexico aus, wo sie mit den indigenen Völkern arbeiten.

Schon 1902 wurde mit der Gründung der „Gemeinnützigen Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe mbH“ (GFO) die finanzielle Grundlage der Häuser der Gemeinschaft gesichert.

Im Ersten Weltkrieg arbeitete ein großer Teil der deutschen Schwestern in Lazaretten. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden die Schwestern wieder aus den Schulen entlassen, zahlreiche Häuser beschlagnahmt und die Schwestern in den Arbeitsdienst gezwungen. In den 60er Jahren folgte dann eine neue Blütezeit. Seit 1961 ist die Gemeinschaft eine „Kongregation päpstlichen Rechts“, was die Führung der internationalen Gemeinschaft erleichtert.

1966 wurde das Mutterhaus (Generalat) mit Noviziat, Exerzitienhaus und Gästehaus auf dem Kimicker Berg in Olpe großzügig neu errichtet, Architekt des Neubaus war Hans Schilling. Heute gibt es noch ca. 650 Schwestern, die in Deutschland, Nordamerika, auf den Philippinen und in Brasilien tätig sind. Die Provinzleitung der deutschen Provinz befindet sich in Köln. Seit 1961 läuft der Seligsprechungsprozess der Gründerin Mutter Maria Theresia.

Einrichtungen

Zur GFO („Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe mbH“) gehört unter anderem das erste Kinderhospiz Deutschlands, "Balthasar". Außerdem gehören dazu 6 Krankenhäuser, darunter das St. Marien-Hospital in Bonn, 5 Altenheime, 7 Service-Wohnanlagen für Senioren, 2 Sozialstationen, 1 Kinderheim, 1 Kindergarten, 1 Mutter-Kind-Haus, 1 Gymnasium und 1 Jugend- und Familienberatungsdienst.

Insgesamt gibt es 26 Einrichtungen mit ca. 2800 Mitarbeitern vor allem im Sauerland und am Rhein.

Weblinks

http://www.franziskanerinnen.de/ (Offizielle Homepage )
http://www.gfo-online.de/ ("Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe mbH")


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