Mädchengruppe

Mädchengruppe

Als Girlgroup (Mädchengruppe) bezeichnet man eine weibliche Pop-Gruppe junger Sängerinnen. Reine weibliche Bands, deren Mitglieder auch selbst Instrumente spielen und komponieren, werden ebenso wie bei der Definition der Boygroups meist nicht als „Girlgroup” bezeichnet. Die Bezeichnung Girlgroup oder „girly group” wird vor allem mit dem Erfolg der Spice Girls seit den 1990er Jahren verbunden und seitdem verwendet.

Geschichte

Die Wurzeln der Girlgroups findet man in den A-cappella-Chören des US-amerikanischen Jazz.

Als erste weltbekannte Girlgroup sind die Andrews Sisters zu nennen, die seit 1932 zunächst als Begleitchor eines Jazz-Orchesters fungierten. Die Karriere der drei auch als „Swing Sisters“ betitelten leiblichen Schwestern dauerte bis 1966.

The Chordettes waren ein Sängerinnen-Quartett, das von 1946 bis 1961 existierte und 1954 mit dem Hit Mr Sandman berühmt wurde.

Im Zuge des Erfolgs des Labels Motown gab es seit 1958 in den Vereinigten Staaten weitere weibliche Popgruppen, die kommerzielle Erfolge verbuchten. Sogenannte Female Vocal Groups waren bis Mitte der 1960er Jahre ein Bestandteil der US-Billboard-Charts. Viele der Gruppen verschwanden nach einmaligem Erfolg schnell wieder. Als wichtige Vertreter dieses Stils gelten z.B. The Shangri-Las (gegründet 1963 in Queens), The Crystals (gegründet 1961 in Brooklyn), The Marvelettes (gegründet 1960 in Inkster, Michigan) oder The Shirelles (gegründet 1958 in Passiac, New Jersey). Die Mitglieder waren in der Regel junge schwarze Mädchen. Erfolgreichste Vertreter waren die Supremes.

Konzept und Vermarktung

Das Konzept der Zusammenstellung von Girlgroups besteht seit den 1990er Jahren ähnlich den Boygroups häufig aus einem Castingverfahren, indem Stereotypen nach bestimmten, dem möglichst breiten Publikumsgeschmack entsprechenden Identifikationsfiguren gecastet werden, die als Idole verehrt werden können und per Merchandising und Devotionalien vermarktet werden. Man bezeichnet solche Konstellationen auch als Retortenbands, die von Musikproduzenten nach Erfolgskonzepten zusammengestellt werden.

So gibt es wie bei den Boygroups Stereotypen, mit denen sich die Zielgruppe meist jüngerer Fans identifizieren können. Wie bei den Boygroups bestehen auch die weiblichen Gruppen oft nur kurze Zeit. Vereinzelt gehen aus solchen Konstellationen erfolgreiche Solokünstler wie beispielsweise Melanie Chisholm und Beyoncé Knowles hervor.


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