Mündungsbremse

Mündungsbremse
Eine Haubitze beim Feuern, deutlich erkennbar der seitliche Austritt der Verbrennungsgase aus der Mündungsbremse

Die Mündungsbremse ist eine Vorrichtung am Lauf von Feuerwaffen, die die Energie der Verbrennungsgase nutzt, um den Rückstoß des Laufes zu mindern. Mündungsbremsen kommen vorwiegend an Maschinenkanonen und Geschützen, seltener an Handfeuerwaffen zum Einsatz.

Von der Mündungsbremse müssen der Kompensator, der Mündungsfeuerdämpfer sowie der Rückstoßverstärker unterschieden werden. Kompensatoren reduzieren den Hochschlag und das seitliche Auswandern von Handfeuerwaffen, Mündungsfeuerdämpfer reduzieren das Mündungsfeuer und damit auch die Blendwirkung des Mündungsfeuers für den Schützen. Ein Rückstoßverstärker erhöht die Rückstoßenergie beim Schuss, um bei automatischen Waffen die Funktion beim Feuerstoß zu gewährleisten und die Schussfrequenz zu erhöhen (z. B. beim MG3).

Funktion

Die Mündungsbremse besteht aus einer oder mehreren vor der Rohrmündung montierten Prallflächen, die fest mit dem Rohr verbunden sind. Diese Prallflächen haben eine Öffnung für den Durchtritt des Geschosses, deren Durchmesser etwa das 1,1-fache des Geschosskalibers beträgt.

Unmittelbar nachdem das Geschoss das Rohr verlassen hat, treten die unter Druck stehenden Verbrennungsgase des Treibsatzes aus dem Rohr aus und treffen dabei teilweise auf die Prallflächen der Mündungsbremse. Durch die Prallflächen werden sie rechtwinklig oder sogar leicht nach hinten abgelenkt und übertragen dabei einen Teil ihrer Energie auf die Mündungsbremse und damit auf das Rohr der Waffe. Die in Schussrichtung wirkende Energie der Verbrennungsgase wirkt durch das Auftreffen auf die Mündungsbremse dem nach hinten gerichteten Rückstoß entgegen und reduziert diesen.

Der Wirkungsgrad einer Mündungsbremse, aber auch die Schalldruckbelastung auf die Bediener hinter der Waffe, steigt mit dem Winkel, um den die Gase abgelenkt werden. Da nach unten austretende Gase Staub aufwirbeln würden, werden fast nur Prallflächen mit seitlichen und/oder nach oben gerichteten Austrittsöffnungen verwendet. Um den Wirkungsgrad der Mündungsbremse zu erhöhen und um den Verlust aus der Durchtrittsöffnung der ersten Prallfläche zu reduzieren, wird bei Geschützen häufig noch eine zweite Prallfläche verwendet.

Siehe auch

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