- Münster VS
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VS ist das Kürzel für den Kanton Wallis in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Münster zu vermeiden. Münster Basisdaten Staat: Schweiz Kanton: Wallis Bezirk: Goms Gemeinde: Münster-Geschinen Postleitzahl: 3985 Koordinaten: (663343 / 148734)46.4869348.2636051370Koordinaten: 46° 29′ 13″ N, 8° 15′ 49″ O; CH1903: (663343 / 148734) Höhe: 1'370 m ü. M. Fläche: 38.6 km² Einwohner: 425 (31. Dezember 2002) Website: www.muenster-geschinen.ch Karte Münster (im einheimischen Dialekt [ˈminʃtər])[1] ist eine Ortschaft im Bezirk Goms im deutschsprachigen Teil des Kantons Wallis in der Schweiz. Zusammen mit dem Ort Geschinen bildet Münster die Gemeinde Münster-Geschinen. Durch den Ort fliesst die noch junge und ungestüme Rhone, hier Rotten genannt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Ort Münster wurde 1221 als Musterium erstmalig urkundlich erwähnt. Der Name wandelte sich später in Monasterium, was auf die Existenz eines Klosters im Mittelalter schliessen lässt. 1309 trat Münster, wie es seitdem geschrieben wird, als selbstständige Gemeinde auf und beteiligte sich am Warentransport über die Alpenpässe Furka, Grimsel, Gries und Nufenen. Vom 14. bis zum 16. Jahrhundert gab es Auseinandersetzungen mit dem Dorf Ernen um die Vorherrschaft im Zenden Goms, einer kleinen unabhängigen Republik. Im Jahre 1799 endete die Selbstständigkeit und das wirtschaftliche Wachstum des Ortes durch den Einmarsch des französischen Heeres. Danach kam Münster zunächst zu einem Schweizerischen Staatenbund (durch die Napoléonische Mediationsakte), und dann durch die Gründung der Schweizerischen Eidgenossenschaft 1848 zum Kanton Wallis als Hauptort im Obergoms. Aus dem Ort sind im Laufe der Jahrhunderte hohe Beamte und Bischöfe hervorgegangen.
Am 1. Januar 2005 fusionierten die Orte Geschinen und Münster, es entstand die Gemeinde Münster-Geschinen.
Sehenswürdigkeiten
Der Ort fällt durch seine zahlreichen alten Holzhäuser auf, die nach dem Landstrich Goms Gommer-Häuser genannt werden. Dies sind Häuser aus Lärchenholz, die als "Einzweckbauten" errichtet wurden, d.h. zum Wohnen, als Speicher oder zur Viehhaltung gab es jeweils ein Haus. Diese wurden auf Pfähle gesetzt und zum Schutz vor Nagetieren mit flachen Steinplatten versehen, den Mäuseplatten.
Im Ort Münster-Geschinen befinden sich die
- Marienkirche (Pfarrkirche) aus dem 13. Jahrhundert mit späteren Erweiterungen wie dem Chor aus dem Jahre 1491 und einem schönen spätgotischen Hochaltar, der aus der Werkstatt des Luzerner Bildhauers Jörg Keller stammt,
- die Kirche St. Peter, ebenfalls aus dem 13. Jahrhundert; im 17., 19. und 21. Jahrhundert mehrfach erneuert,
sowie die Kapellen
- St. Antonius, St. Margarethe, St. Sebastian und St. Katharina.
Im Ort besteht eine bäuerliche Schaubackstube.
Sport
Seit den 1960er Jahren gibt es in Münster Segelflugbegeisterte, die im Ort einen kleinen Flugplatz betreiben und sich am 31. März 2001 zur Flugplatzgenossenschaft Münster zusammengeschlossen haben [2]; im Sommerhalbjahr werden Segelflugveranstaltungen organisiert.
Mit einem 9-Loch-Golfplatz in der Umgebung, den Golf Source du Rhône, mit Wander- und Radwegen, mit River Rafting und mit einer Erholungs- und Freizeitanlage am Rotten wirbt der Ort um Touristen. Das Obergoms ist ein Skilanglaufgebiet und zeichnet sich durch rund 100 km Loipen mit Extraspuren für Skating aus.
Persönlichkeiten
- Hildebrand von Riedmatten (um 1530–1604)[3], Bischof von Sitten (1565–1604)
- Adrian (II.) von Riedmatten (um 1550–1613), Neffe des Hildebrand, Bischof von Sitten (1604–1613)
- Adrian (III.) von Riedmatten (1610–1646), Bischof von Sitten (1640–1646)
- Adrian (IV.) von Riedmatten (1613–1672), Bischof von Sitten (1646–1872)
- Adrian (V.) von Riedmatten (1641–1701), Neffe des Adrian (III.), Bischof von Sitten (1672–1701)
- Franz Joseph Lagger (1799–1871), Arzt, Botaniker
- Edzard Schaper (1908–1984), deutscher Schriftsteller, Ehrenburger (1960)
- Albert Imsand (1911–2001), Grossrat (1957–1977), Grossratspräsident (1972–1973)
Galerie
Einzelnachweise
- ↑ Andres Kristol, Münster VS (Goms) in: Dictionnaire toponymique des communes suisses – Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen – Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri (DTS|LSG), Centre de dialectologie, Université de Neuchâtel, Verlag Huber, Frauenfeld/Stuttgart/Wien 2005, ISBN 3-7193-1308-5 und Éditions Payot, Lausanne 2005, ISBN 2-601-03336-3, p. 629.
- ↑ http://www.afg.ethz.ch/Aufwind/Downloads/docs/Fr2002.pdf
- ↑ Hildebrand von Riedmatten ist Enkel des Adrian (I.) von Riedmatten (1478–1548), Bischof von Sitten (1529–1548)
Literatur
- Baedeker Schweiz, ISBN 3-8297-1071-2
Weblinks
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