Nadeschda Andrejewna Udalzowa

Nadeschda Andrejewna Udalzowa

Nadeschda Andrejewna Udalzowa (russisch Надежда Андреевна Удальцова, wiss. Transliteration Nadežda Andreevna Udal'cova; * 29. November 1886 in Orjol; † 1961 in Moskau) war eine russische Malerin, die zur Russischen Avantgarde zählte.

Zwischen 1905 und 1908 besuchte Nadeschda Udalzowa gemeinsam mit ihrer Schwester Ljudmila Prudowskaja in Moskau eine von den Künstlern Konstantin Juon und Iwan Dudin geleitete Schule.[1] sowie das Institut für Malerei, Skulptur und Architektur in Moskau.

1912 bis 1913 verbrachte sie gemeinsam mit Ljubow Popowa in Paris und studierte dort Kunst in La Palette bei Jean Metzinger und Le Fauconnier. Im Jahre 1913 nach ihrer Rückkehr nach Moskau arbeitete sie im Atelier Der Turm von Wladimir Tatlin weiter zusammen mit Alexander Wesnin und Ljubow Popowa wo sie Bilder schuf, in denen der kubistische Anteil den des Futurismus überwog.

1914 nahm sie and der Karo-Bube Ausstellung in Moskau teil. Im Jahre 1915 wurde sie Mitglied der Künstlergruppe Supremus und nahm an der Ausstellung >Tramway V< teil. Im selben Jahr gehörte Sie zu den Ausstellungsteilnehmern der sog. Letzten Futuristischen Ausstellung >"0,10"< in Petersburg damals Petrograd, die den Durchbruch zur gegenstandslosen Kunst in Russland markierte. Dies war die fruchtbarste Schaffensphase der Künstlerin, die sich mit den Theorien von Malewitsch und Tatlin auseinandersetzte. Es entstanden eine ganze Reihe Studien über das Verhältnis von Farbe und Formen im Raum und der Spannung, die sie erzeugten.

Als Assistentin von Kasimir Malewitsch unterrichtete sie 1918 an der SWOMAS Kunsthochschule in Moskau und wird dort später zur Professorin für Malerei berufen. Während dieser Zeit war sie wesentlich vom Suprematismus beeinflusst. Die Erste Russische Kunstausstellung Berlin 1922 stellte ihre Gemälde Stilleben und Am Piano aus. In den Jahren 1921-34 setzte sie ihre Lehrtätigkeit an Wchutemas und Wchutein fort und unterrichtete von 1930 bis 1934 auch am Moskauer Textilinstitut und Polytechnischen Institut.

In den 1920er Jahren wendete sich von der avantgardistischen Kunstströmung ab und kehrt zu einer figurativ-naturalistischen Malerei zurück. Nadeschda Udalzowa war mit dem Künstler Alexander Drewin verheiratet, mit dem sie im Zeitraum 1926-34 verschiedene Reisen in den Ural, in den Altai und nach Armenien unternahm. Einzelausstellungen ihrer und Drewins Werke wurden 1928 am Staatlichen Russischen Museum in Leningrad und 1934 am Museum für Kultur und Geschichte in Jerewan (Armenien) veranstaltet. Nach dem Tod vom Drewin im Jahre 1938 malte Udalzowa überwiegend Landschaften im naturalistischen Stil. 1945 zeigte sie ihre Arbeit in einer Einzelausstellung in Moskau.

Inhaltsverzeichnis

Werke (Auswahl)

  • 1914-15 Am Piano, Öl auf Leinwand, 107 x 89 cm
  • 1914-15 Kubische KompositionÖl auf Leinwand, 63,5x49,5 cm, Privatsammlung Moskau – 1985 Sammlung Ludwig, Köln (ML 1383, Neg. 195292)
  • 1916 Komposition, Gouache über Bleistift auf grauem Papier, 46,2x37,5 cm, Galerie Gmurzynska, Köln – 1982 Sammlung Ludwig, Köln (Dep. Slg. L. 1982/536, Neg 190408

Ausstellungen

  • 1979-80 Künstlerinnen der Russische Avantgarde 1910-1930, Galerie Gmurzynska, Köln
  • 1986 Russische Avantgarde 1910-1930 Sammlung Ludwig Köln, Kunsthalle Köln

Sammlungen

Literatur

  • Buch zur Ausstellung 16. Russische Avantgarde 1910-1930 Sammlung Ludwig, Köln, in der Kunsthalle Köln, 16. April-11. Mai 1986 (bearbeitet und mit einer Einführung von Evelyn Weiss)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bowlt, John E. und Drutt, Matthew (Hg.): Amazonen der Avantgarde. Alexandra Exter, Natalja Gontscharowa, Ljubow Popowa, Olga Rosanowa, Warwara Stepanowa und Nadeschda Udalzowa. New York 1999. S. 45

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