- Nahbereichsradar
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Das Nahbereichsradar (Abk.: NBR) oder auch TRML-2D ist ein autonomes, mobiles Führungssystem mit integriertem Rundsuchradar. Es dient der Luftraumüberwachung sowie der Einsatzführung von Flugabwehrwaffen. So ist das Nahbereichsradar in der Lage seine Aufklärungsergebnisse in das Heeresflugabwehraufklärungs- und Gefechtsführungssystem (HFLaAFüSyS) der Heeresflugabwehrtruppe einzuspeisen und somit ein noch detaillierteres und umfassenderes Luftlagebild zu erhalten. Die Reichweite des Radars liegt bei 60 km. Der sich daraus ergebende Vorteil ist, dass lediglich eine einzige ortbare Radarquelle aktiv ist.
Das Nahbereichsradar überwacht den Luftraum bei Tag und Nacht. Es ortet, identifiziert und meldet Luftfahrzeuge in niedrigen und mittleren Flughöhen, erstellt eine feuerleitfähige Gesamtluftlage und speist diese in den Aufklärungsverbund ein. Es empfängt und sendet alle für den Flugabwehreinsatz wichtigen Befehle und Informationen über das Führungs- und Informationssystem zur rechnergestützten Operationsführung in Stäben 2/1 (HEROS 2/1) und zukünftig über das Führungsinformtionssystem Heer. Das Nahbereichsradar ergänzt die Luftlage des Luftraumüberwachungsradar im Aufklärungsverbund um die Luftlagedaten aus dem Nahbereich. Die besonderen Fähigkeiten sind das Orten und Identifizieren von Luftfahrzeugen im Tiefstflug. Die Besatzung besteht aus drei Soldaten, deren Aufgaben denen im Luftraumüberwachungsradar entsprechen. Ein Stromerzeugeraggregat ist im Fahrzeug integriert und erzeugt die benötigte elektrische Energie. Über einen GPS-Empfänger wird der aktuelle Standort bestimmt.
Das im G- Band arbeitende NBR wurde als mobiles Führungssystem mit integriertem Rundsuchradar für die Flugabwehr entwickelt. Die Radardatenverabeitung enthält einen speziellen Kanal für das Auffassen von Hubschraubern. Dieses ermöglicht ein gleichzeitiges Handeln gegen schnelle, tieffliegende Flugzeuge und Flügelraketen sowie gegen extrem langsam fliegende Ziele wie z.B. Hubschrauber in der Standschwebe. Die EPM- Ausrüstung und das MTI-System (eine hochauflösende Cluttermap) gestatten eine Auffassung und Begleitung auch sehr kleiner Zielzeichen in schwierigen Umgebungsbedingungen. Die Besatzung besteht aus drei Mann. Die Reichweite wird vom Hersteller mit 46 km bei Zielen mit einem Radarquerschnitt von 1 m² und mit einer Entdeckungswahrscheinlichkeit von 80 % bis in eine Höhe von 6000 m angegeben. Bei Zielen mit einem Radarquerschnitt von 3 m² beträgt die Reichweite 60 km. Es können 90 Tracks gleichzeitig bearbeitet werden.
Der Hersteller ist die in der EADS aufgegangene Firma DASA. Das Radar wird unter der Bezeichnung TRML-2D hergestellt. Es arbeitet mit einer Parabolantenne mit einem Cosecans²-Diagramm, dessen unterer Rand von der Pabolform etwas nach vorn abweicht und somit das Diagramm formt (Parabolantenne mit sogenannter „Unterlippe“). Es ist ein voll kohärentes Radar. Die Antenne kann linear und zirkular polarisiert senden und empfangen. Die maximale Antennenhöhe beträgt 12 m (Oberkante). Die IFF-Antenne ist in der Antenne des Primärradars integriert. Der Rundstrahler für eine Nebenkeulenunterdrückung befindet sich über dem Parabolreflektor.
Technische Daten NBR (TRML-2D) Frequenzbereich G-Band Pulswiederholzeit Pulswiederholfrequenz Sendezeit (PW) Empfangszeit Totzeit Pulsleistung Durchschnittsleistung angezeigte Entfernung 60 km Entfernungsauflösung Öffnungswinkel Trefferzahl Antennenumlaufzeit 2,25 s bis 4,44 s
Das Radar kann auch mit einer sechzehnzeiligen Phased-Array-Antenne ausgestattet werden. Mit dieser Modernisierung wird das Radar TRML-3D genannt. In der Standardversion ist diese Antenne linear horizontal polarisiert. Als Option ist ein Polarisationswechsler erhältlich.Technische Daten NBR (TRML-3D) Frequenzbereich G-Band Pulswiederholzeit Pulswiederholfrequenz Sendezeit (PW) Empfangszeit Totzeit Pulsleistung Durchschnittsleistung angezeigte Entfernung 200 km Entfernungsauflösung Öffnungswinkel Trefferzahl Antennenumlaufzeit Weblinks
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