Namenskonvention

Namenskonvention

Namenskonventionen sind Nomenklaturen, also (freiwillige) Vereinbarungen von Programmierern, Datenbankentwicklern etc., die sinnvoll ausgewählte Bezeichner für Objekte, Variablen und Konstanten vergeben, damit anhand dieser Namen sofort Rückschlüsse auf die möglichen Einsatzbereiche im Programm/in der Datenbank gezogen werden können („sprechender“ Variablenname: z. B. Zaehler für einen Index, der gleichmäßig inkrementiert bzw. dekrementiert wird.).

Zusätzlich dazu kann einem „sprechenden“ Namen ein dreistelliges Buchstabenkürzel (i.A.a. ungarische Notation) vorangestellt werden, das den zugeordneten Datentyp/Objekttyp auch außerhalb der Deklarationsbereiche identifiziert (siehe Beispiele unten).

Zur Identifizierung einer Konstanten, die während eines Programmdurchlaufs keine anderen als die ursprünglich deklarierten Werte annehmen kann, ist der gesamte Name in Großbuchstaben zu deklarieren (z. B. sngUMSATZSTEUER7 für den siebenprozentigen Umsatzsteuersatz 0.07).

Inhaltsverzeichnis

Beispiele

Solche freiwilligen Vereinbarungen bestehen ebenso beim Einrückungsstil und beim sinnvollen Einfügen von Kommentaren in den Quelltext von Programmen, um deren Lesbarkeit und Nachvollziehbarkeit der Logik zu erhöhen. Sie dienen außerdem der Minimierung von Rüstzeiten bei der Erstellung oder Änderung komplexer Programme.

Kodierung des Typs im Namen

Aus der Programmierung für ganze Zahlen, Gleitkommazahlen, Sonderformate und Zeichenketten:

  • bytZaehler für eine Zähler-Variable vom Typ byte (bis zur Größe 255),
  • intZaehler für eine Zähler-Variable vom Typ integer (von -32768 bis +32767),
  • lngZaehler für eine Zähler-Variable vom Typ long (>32767),
  • sngQuotient für das Gleitkommaergebnis einer Division vom Typ Single,
  • dblQuotient für das Gleitkommaergebnis einer Division vom Typ Double,
  • curNetto für Währungsbeträge vom Typ Currency,
  • strVorname für alphanumerische Zeichenketten vom Typ String,

Kodierung der Verwendung im Namen

Für Objekte (hier: relationale Datenbank):

  • tblKunde für eine Tabelle (engl. table), die Kundenstammdaten enthält,
  • qryPLZ4 für eine Abfrage (engl. query), die alle Kunden aus dem Postleitzahlengebiet 40000 bis 49999 zusammenstellt,
  • frmAuftrag für ein Formular (engl. form), in dem Kundenaufträge erfasst/anzeigt/geändert/gelöscht werden können,
  • repUms2005-12_Knd1010 für einen Bericht (engl. report), in dem alle Umsätze des Kunden mit der Kundennummer 1010 aufgeführt sind, die im Dezember 2005 getätigt wurden.

Kodierung nach programmiersprachlichem Element

Die Programmierrichtlinien für die Programmiersprache Java legen Namenskonventionen für verschiedene sprachliche Elemente fest, unabhängig von deren Verwendung.[1] Grundsätzlich sollen Java-Bezeichner mit Binnenmajuskeln geschrieben werden (auch CamelCase genannt) und keine Unterstriche („_“) enthalten, mit Ausnahme von Konstanten (siehe unten).

  • Klassennamen sollen Substantive sein und mit einem Großbuchstaben beginnen, z. B. String oder ArrayList.
  • Methodennamen sollen Verben sein und mit einem Kleinbuchstaben beginnen, z. B. add oder remove. Speziell Abfragemethoden weichen von dieser Regel oft insofern ab, als sie keine Verben sind, und heißen stattdessen beispielsweise toString oder isEmpty.
  • Konstantennamen sollen ausschließlich in Großbuchstaben geschrieben werden, wobei die Einzelworte durch Unterstriche getrennt werden, z. B. MIN_VALUE.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 9 - Naming Conventions. In: Code Conventions for the Java Programming Language. Sun Microsystems, 20. April 1999. Abgerufen am 29. November 2008. (englisch)

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