- Nanaya
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Nana, auch Nanaia, Nanaja, Nanaya, Innina (sumerisch DINGIRNA.NA.A, ; spätbabylonisch na-na-i-a) war ursprünglich eine weibliche sumerische Lokalgottheit, die in spätsumerischer Zeit mit der Göttin Inanna verschmolz. Ihre Hauptkultorte waren Ur und Uruk. Ihr Name bedeutet: Göttin des weiblichen Eros und Göttliche Mätresse.
Als Tochter des Nanna war sie zunächst mit den Merkmalen einer Mondgottheit ausgestattet, ohne in der Mythologie als reine Mondgottheit verehrt zu werden. Zusätzlich hatte Nana den Status einer Kriegsgöttin inne. In altbabylonischer Zeit trug sie als Gattin des Nabu den assyrischen Namen Tašmetu, ehe ihre Namensform im neubaylonischen Reich zu Nanaia wechselte. Sie besaß ihren eigenen heiligen Schrein im Tempel Esagila. Gelegentlich wurde die babylonische Nanaia auch mit Nisaba gleichgesetzt.
Schon in elamitischer Zeit genoss Nana in Susa hohes Ansehen. Ihre dort verwahrte Statue, die einst aus Uruk geraubt wurde, konnte von Nabopolassar zurückgebracht werden. Später wurde Nana in Persien mit Anahita und im Seleukidenreich mit Artemis gleichgesetzt. Im persischen Susa hatte Nana als Artemis einen eigenen Tempel. Höhepunkt ihrer Verehrung war die Zeit vom 2. Jahrhundert v. Chr. bis zum 2. Jahrhundert n. Chr., als sich ihr Verbreitungsgebiet von Ägypten bis nach Baktrien ausdehnte. Die ikonografischen Symbole von Pfeil und Bogen erhielt Nana erst in nachbabylonischer Zeit.
Literatur
- Theodor A. Busink: Der Tempel von Jerusalem von Salomo bis Herodes: Teil 2 - Eine archäologisch-historische Studie unter Berücksichtigung des westsemitischen Tempelbaus -, 1980, ISBN 90-04-06047-2, S.826
- Dietz-Otto Edzard u.a.: Reallexikon der Assyriologie und vorderasiatischen Archäologie (RLA), Bd. 9, de Gruyter, Berlin 2001, ISBN 3-11-017296-8, S. 51 und 150
- Claus Ambos: Nanaia In: Nanaia - Eine ikonographische Studie zur Darstellung einer altorientalischen Göttin in hellenistisch-parthischer Zeit, de Gruyter 2003, ISSN 0084-5299, S. 231-272
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