- Arnold von Melchtal
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Arnold von Melchtal war nach dem Weissen Buch von Sarnen der Abgesandte des Urkantons (auch Ort oder Waldstätte) Unterwalden, der gemäss der Legende am 8. November im Jahre 1307 mit dem Rütlischwur, zusammen mit Walter Fürst für Uri (in anderen Varianten wird auch Wilhelm Tell als Vertreter von Uri genannt) und Werner Stauffacher für Schwyz, auf der Rütliwiese am Vierwaldstättersee die Schweizerische Eidgenossenschaft begründete.
Das Weisse Buch von Sarnen berichtet, dass Knechte des Landvogts von Unterwalden, Beringer von Landenberg, dem Bauern im Melchi die Ochsen wegnehmen wollten. Dessen Sohn habe sich dagegen gewehrt und sei dann nach Uri geflohen, worauf der Vater geblendet worden sei.
Mit dem «Melchi» ist ursprünglich eine Wiese am Tobel der Melchaa, unterhalb (nördlich) von Flüeli-Ranft, nahe der Hohen Brücke gemeint. Später wurde dann daraus der Ort Melchtal. Im Urner Tellenspiel hatte Anfang des 16. Jahrhunderts der Sohn den Namen Arnold bekommen, und im 19. Jahrhundert kam noch der in Obwalden gebräuchliche Familienname Anderhalden dazu.
Friedrich von Schiller hat in seinem Wilhelm Tell die Figur des Arnold von Melchtal aufgenommen und stellt sie im Rahmen einer ähnlichen Geschichte dar.
In Bildern und Statuen des Rütlischwurs werden Walter Fürst als alter Mann, Werner Stauffacher in mittlerem Alter und Arnold von Melchtal als junger Mann dargestellt.
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