- Weisses Buch von Sarnen
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Das Weisse Buch von Sarnen wurde um 1470 vom Obwaldner Landschreiber Hans Schriber verfasst. Es enthält im ersten Teil von etwa 350 Seiten Abschriften von für Obwalden relevanten Urkunden. Der zweite Teil von 22 Seiten bzw. 706 Zeilen beschreibt die Geschichte der Urner, Schwyzer und Unterwaldner.
Den Namen erhielt das Buch wohl wegen seines weissen schweinsledernen Einbands.
Buch
Das Weisse Buch von Sarnen greift auf ältere Vorlagen zurück, die in einzelnen Teilen bis ins 14. Jahrhundert zurückreichen. Auf 66 Zeilen des zweiten Teils werden die später immer wieder augeschmückten Sagenmotive beschrieben, untermauert von Personen- und Ortsnamen. Hier finden sich die ältesten Darstellungen der verschiedenen Elemente der Befreiungssagen: böse Vögte, gequälte Untertanen und geheime Zusammenkünfte auf dem Rütli.
So berichtet es von einem «Thall» (Wilhelm Tell) und einem «Gijssler» (Hermann Gessler), «dero von Urij und Schwijtz landvogt», der bei der Linde in Altdorf einen Hut auf eine Stange hat stecken lassen.
Der Glarner Aegidius Tschudi hatte im 16. Jahrhundert diese Chronik mit einigen ihm bekannten Urkunden in sehr freier Weise vereinigt und zu einer für Jahrhunderte massgebenden Schweizergeschichte, dem Chronicon Helveticum, umgestaltet. Über den Wirklichkeitsgehalt dieser aus verschiedensten Quellen zusammengesetzten Erzählungen wird wohl kaum je Klarheit zu gewinnen sein.
Das Buch wird im Staatsarchiv von Obwalden im Hexenturm in Sarnen aufbewahrt.
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