Ndop

Ndop

Die Tikar (auch Tikari, Tikali, Tingkala, Ndop, Ndome) sind eine westafrikanische Ethnie in Zentral- und West-Kamerun. Insgesamt werden etwa 25.000 Menschen zu dieser Volksgruppe gezählt. Der Name Tikar bedeutet in etwa „Geht weg von diesem Ort“ und ist eine Sammelbezeichnung für mehrere in untereinander abgetrennten politischen Strukturen organisierte Stämme.

Inhaltsverzeichnis

Siedlungsgebiet

Die Stämme der Tikar siedeln in mehreren Untergruppen in Kamerun vor allem am Oberlauf des Flusses Mbam (westliche Ausläufer des Hochlands von Adamaua) und um die Flüsse Mapé und Kim. Zudem verstreuen sich Siedlungen der Tikar in dem nordöstlich der Stadt Foumban gelegenen Teil des Kameruner Graslands (Gegend um die Stadt Bankim) sowie in der Gegend von Ngambe. Einige verstreute Populationen haben sich auch in den Gegenden um die Stadt Bamenda und in den Gegenden der traditionellen Königreiche Bafut und Bali niedergelassen.


Herkunft und Geschichte

Das Volk der Tikar ist zu Beginn des 18. Jahrhunderts aus der weiter nordöstlich gelegenen Gegend um die Stadt Ngaoundéré kommend in die heutigen Siedlungsgebiete gezogen. Dabei wurden sie teilweise von Gruppen der Bamiléké, Bamoun und Ngambe begleitet. Diese Ethnien gelten als den Tikar unmittelbar verwandt.

Gesellschaft

Die Lebensweisen, Weltanschauungen, sozialen und politischen Strukturen der einzelnen Untergruppen der Tikar ähneln sich untereinander sehr.

In der Regel leben sie – wie die meisten Völker Zentral-Kameruns - in hierarchisch organisierten Strukturen, an deren Spitze ein Fon („Häuptling“ / „oberster Würdenträger“) steht. Dieser verfügt über Ratgeber / Minister und Palastinstitutionen, welche ihn bei der Ausübung seiner Ämter unterstützen. Innerhalb der modernen staatlichen Gefüge Kameruns und Nigerias haben diese traditionellen Verwaltungsstrukturen allerdings nur noch eine repräsentative Aufgabe und gelten oft als „Schnittstelle“ zwischen den Volksgruppen und dem Staat. Die Familie bzw. Sippe hat bei den Tikar eine große Bedeutung. Sie und die traditionellen Herrschaftstrukturen tragen mehr zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei als das moderne, weitgehend zentralistische Staatsystem. Die Tikar betreiben traditionell Landwirtschaft und Jagd. Auch der Fischfang und der Handel mit Fischen hat eine Bedeutung. In neuerer Zeit bauen die Tikar oft Kaffee für den Export an.

Sprache

Die Sprache der Tikar zählt zum Zweig der südlichen Semibantu-Sprachen, welche in Anlehnung an die Verwandtschaft mit den eigentlichen Bantu-Sprachen auch als Bantoide Sprachen bezeichnet werden. Der offizielle ISO-Sprachcode ist [tik]. Es existieren einige Dialekte:

  • Twumwu (auch Tumu, Sprache der Tikar von Bankim)
  • Tige (Sprache der Tikar von Ngambe)
  • Nditam
  • Kong
  • Mankim
  • Gambai
  • Bandobo (hierbei ist es noch unklar, ob es sich um einen Dialekt oder eine eigene Sprache handelt)

Es existiert eine kleine Anzahl von literarischen Schriften und Publikationen in der Sprache der Tikar.

Die meisten Tikar beherrschen auch die heute in Kamerun gängigen Umgangssprachen Französisch und Englisch.

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