- Necklacing
-
Necklacing (engl. necklace „Halskette“) bezeichnet eine Form von Lynchjustiz. Dem Opfer wird ein mit Benzin getränkter Autoreifen um Hals und Arme gehängt und angezündet. Dabei verschmilzt das brennende Gummi mit dem Körper zu einer brennenden Masse, sodass das Opfer kaum gelöscht werden kann. Diese Art der Tötung gilt als besonders grausam, da der Todeskampf bei vollem Bewusstsein geschieht und rund 20 Minuten dauert, bis das Opfer an den Brandfolgen stirbt.
Diese Praxis wurde vor allem während des Kampfes der schwarzen Bevölkerung gegen die südafrikanische Apartheidspolitik in den 1980er und 1990er Jahren bekannt. Sie wurde vor allem in den Townships gegen vermeintliche Spitzel der damaligen Machthaber angewendet.
Inhaltsverzeichnis
Necklacing und ANC
Der ANC kritisierte die Praxis des Necklacings von Anfang an offiziell. In ANC-Erklärungen heißt es, dass die Entwicklung des Necklacings zum Medienereignis von Agenten der weißen Apartheidsregierung in den Townships inszeniert worden sei, um den ANC zu diskreditieren. Da die Täter (wie die Opfer) regelmäßig Schwarze waren, konnte die damalige Apartheidsregierung propagandistisch davon profitieren. Von prominenteren Personen innerhalb des ANC wie Winnie Mandela und George Mathusa, dem ANC-Führer im West-Transvaal, kam es wiederholt zu Drohungen mit Necklacing, von denen sich der ANC dann wiederum distanzierte. In einem Fall konnte man Winnie Mandela später ihre Tatbeteiligung nachweisen und sie wurde gerichtlich bestraft.
Necklacing in anderen Ländern
Dieselbe Praxis fand auch in Haiti statt, wo sie hauptsächlich gegen Unterstützer der Duvalier-Diktatur (zwischen 1986 und 1990) benutzt wurde. Ebenso wurde Necklacing im Bürgerkrieg im Kongo sowie in Mosambik angewandt. Necklacing wird auch heute noch in Kenia praktiziert.[1]
Weblinks
Wiktionary: Necklacing – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÜbersetzungenEinzelnachweise
- ↑ Bericht im Spiegel, abgerufen am 30. Oktober 2011
Kategorien:- Geschichte (Südafrika)
- Todesstrafe
- Vigilantismus
Wikimedia Foundation.