- Nemesian
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Marcus Aurelius Olympius Nemesianus, kurz Nemesian, war ein lateinischer Dichter der 2. Hälfte des 3. Jahrhunderts.
Nemesian stammte aus dem römischen Karthago und soll – der Historia Augusta zufolge – mit Kaiser Numerian (283–284) einen poetischen Wettstreit ausgefochten haben.
Nemesian verfasste eine Reihe von Lehrdichtungen. Überliefert ist der Anfang des Jagdgedichtes Cynegetica, in dem der Autor auf ein von ihm zu verfassendes panegyrisches Epos auf die Kaiser Numerian und Carinus (283–285) hinweist.
Die bekanntesten Werke Nemesians sind seine vier, zur spätantiken Bukolik gehörenden Eklogen. Die an Calpurnius Siculus (Mitte 1. Jahrhundert) und Vergil (70 v. Chr.–19 v. Chr.) orientierten Hirtengedichte sind sorgfältig durchkomponiert, die Eklogen I und III haben hymnischen, die Eklogen II und IV erotisch-bukolischen Charakter. An Inhalten bieten die Eklogen:
- I: Hymnus auf den verstorbenen Hirten Meliboeus
- II: Liebesklage der Hirten Idas und Alcon auf das Mädchen Donace
- III: Lied des Pan auf Bacchus
- IV: Klagen der zwei unglücklich liebenden Hirten Lycidas und Mopsus.
Literatur
- Bernd Effe, Gerhard Binder: Antike Hirtendichtung. Eine Einführung. 2. Aufl. Artemis und Winkler, Düsseldorf und Zürich 2001, ISBN 3-538-07114-4, S.126–141.
- Horst Walter: Studien zur Hirtendichtung Nemesians. Steiner, Stuttgart 1988, ISBN 3-515-05110-4.
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