- Neuer Marstall
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Der Neue Marstall auf der Spreeinsel in Berlin-Mitte ist ein neobarocker Bau, der nach Entwürfen von Ernst von Ihne zwischen 1897 und 1901 am Schlossplatz gegenüber dem Stadtschloss direkt an der Spree errichtet wurde.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Marstall diente zur Unterbringung der 300 Pferde sowie der Kutschen und Schlitten des kaiserlichen Hofes. Außer einigen Bürgerhäusern wurde bei der Errichtung auch ein Großteil des Alten Marstalls von 1669 überbaut bzw. integriert.
Das viergeschossige Bauwerk erhielt eine Sandsteinfassade, wobei die unteren zwei Geschosse zu einem rustizierten Sockel, die oberen zwei Geschosse zu einer Kolossalordnung zusammengefasst wurden. Der reiche bildhauerische Schmuck, von dem noch die Rossebändiger auf der Spreeseite und das Giebelrelief erhalten sind, stammt von Otto Lessing.
Während der Novemberrevolution 1918 war in dem Gebäude die Volksmarinedivision untergebracht, und ab 1920 die Berliner Stadtbibliothek. Die alten Pferdeställe an der Spreeseite des Gebäudes wurden hierfür zu Büchermagazinen umgebaut. Nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieges wurde der Komplex mit vereinfachtem Äußeren wiederhergestellt, wodurch die Hauptfassade zum Schlossplatz ohne Giebelbekrönung und Figurenschmuck blieb; die Akademie der Künste der DDR unterhielt hier Ausstellungsräume. 1988 wurden zwei Reliefs des Bildhauers Gerhard Rommel mit Bezug zur Novemberrevolution enthüllt.
Gegenwärtige Nutzung
Seit einiger Zeit wird das Gebäude von der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ genutzt. Zugleich wurde in einem ersten, inzwischen abgeschlossenen Bauabschnitt die Fassade restauriert. Die Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung geht davon aus, dass das Bauwerk nach Abschluss des zweiten Bauabschnittes und nach dem bereits erfolgten Rückbau des Palastes der Republik mit der Wiedererstehung des historischen Schlossplatzes nach dem Wiederaufbau des Stadtschlosses wieder eine angemessene Bedeutung erhalten wird.
Bildergalerie
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Giebel mit Poseidon
Literatur
- Markus Sebastian Braun (Herausgeber): Berlin - Der Architekturführer. Verlagsgruppe Econ Ullstein List, München 2001, ISBN 3-88679-355-9, S. 81.
Weblinks
Commons: Neuer Marstall – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste mit weiteren Informationen
- Neuer Marstall im Berliner Bezirkslexikon der Edition Luisenstadt
- Der Marstall früher und heute – Dokumentation der Zentral- und Landesbibliothek Berlin
52.51638888888913.404166666667Koordinaten: 52° 30′ 59″ N, 13° 24′ 15″ OKategorien:- Berlin-Mitte
- Baudenkmal (Berlin)
- Neobarockes Bauwerk in Berlin
- Marstall
- Erbaut in den 1900er Jahren
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