- NetHack
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NetHack
Nethack mit graphischem TilesetBasisdaten Entwickler The NetHack DevTeam Aktuelle Version 3.4.3
(8. Dezember 2003)Betriebssystem Plattformunabhängig Kategorie Rogue-ähnliches Computer-Rollenspiel Lizenz Nethack General Public Licence Deutschsprachig NetzHack; NetHack-De nethack.org NetHack ist ein Rogue-ähnliches Computer-Rollenspiel, das 1987 erstmals veröffentlicht wurde.
Die sprachliche Ausgabe des Spiels ist im Original englisch. Lokalisierte Versionen gibt es in unterschiedlichen Entwicklungsstadien in deutsch, japanisch und spanisch.
Das Spiel wird unter der Nethack General Public Licence, einer Variante der GPL, veröffentlicht. Nethack ist somit freie Software.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeines
NetHack ist eine Weiterentwicklung eines älteren Spiels namens Hack (1985), das selbst eine Weiterentwicklung des Urvaters Rogue (1980) ist.
Das Spiel verdankt seinen Namen NetHack der Tatsache, dass es über das Netz entwickelt wird. NetHack wird meistens mit einer auf ASCII-Zeichen basierenden Oberfläche gespielt. Deswegen konnte man es z.B. schon auf einem CP/M-Computer mit monochromem Bildschirm spielen, nachdem man sich mit einem 2400-Baud-Modem auf einem Server eingewählt hatte, auf dem Nethack installiert war. Nethack wurde auf viele verschiedene Betriebssysteme portiert.
Trotz der Möglichkeit, Nethack auch über Telnet an einem Server zu spielen, ist es ein reines Einzelspieler-Spiel. Ein vollwertiger Mehrspielermodus ist nicht implementiert, es kann lediglich vorkommen, dass man die Leiche einer fremden Spielfigur und die Gegenstände findet, die der andere Spieler bis zum Tod der Spielfigur gesammelt hat.
Ziel des Spiels ist es, das „Amulet of Yendor”, das vom bösen Gott Moloch geraubt worden ist, in den Tiefen eines Dungeons zu finden und dem eigenen Gott zu opfern. Der Dungeon besteht aus mindestens 40 in der überwiegenden Mehrheit zufällig generierten Ebenen, gefüllt mit feindlichen Monstern, magischen Gegenständen und vielen anderen Dingen.
- After the Creation, the cruel god Moloch rebelled against the authority of Marduk the Creator. Moloch stole from Marduk the most powerful of all the artifacts of the gods, the Amulet of Yendor, and he hid it in the dark cavities of Gehennom, the Under World, where he now lurks, and bides his time.
- (Aus der Einleitung.)
Man beginnt das Spiel in Begleitung eines Haustiers, entweder eine Katze oder ein Hund; spielt man einen Ritter (Knight), so wird man von einem gesattelten Pony begleitet. Im Spielverlauf kann man weitere Monster zähmen, manche durch Füttern, manche durch Magie. Diese zahmen Monster sind sehr nützlich, nicht nur sind sie im Kampf eine große Hilfe, sie geben Hinweise auf verfluchte (cursed) Gegenstände und helfen auch beim Ladendiebstahl.
Nethack ist jedoch keins der üblichen Echtzeit-Hack-and-Slay-Spiele, sondern ist rundenbasiert: der Spieler macht einen Zug, dann machen die Monster jeweils einen Zug, und dann hat der Spieler wieder beliebig lange Zeit, um über seinen nächsten Zug nachzudenken.
Die Bandbreite und Spieltiefe von NetHack ist fast unerreicht: Hunderte einzelne Gegenstände, Situationen und Monster ermöglichen manchmal weitreichende Interaktionen mit der Spielwelt. Einige dieser Interaktionen sind glücklicherweise selten, z.B.:
"You fall into a pit! You land on a set of sharp iron spikes!--more-- The spikes were poisoned! The poison was deadly...--more-- Do you want your possessions identified?"
(Diese Situation wird dann unter NetHack-Spielern mit dem Akronym YAAD oder als Yet Another Annoying Death bezeichnet. Ist das Spielende selbstverschuldet, findet das Akronym YASD, Yet Another Stupid Death, Anwendung.)
Es gibt eine Redensart, derzufolge das Entwicklerteam, DevTeam genannt, an alles denkt („the DevTeam thinks of everything”) - Jede Handlungsweise, die man sich für die Spielfigur ausdenken kann, hat das DevTeam wahrscheinlich schon durchdacht und dafür eine angemessene Reaktion vorhergesehen.
Ein einfaches Beispiel: Versucht man einen Zaubertrank in sich selbst zu tauchen, so erhält man folgende Nachricht:
That is a potion bottle, not a Klein bottle!
Oder wenn man zuviele Dinge mit sich herumschleppt und dementsprechend überladen (burdened) ist und man versucht, eine Treppe hinunter zu gehen, so erhält man als Rückmeldung:
You fall down the stairs.
Monster aus den verschiedensten Bereichen sind integriert - von Medusa bis zu Hobbits und sogar aus der Quantenmechanik: Wenn man eine Kiste öffnet, kann es vorkommen, dass man darin Schrödingers Katze findet, die entweder tot oder lebendig ist.
Bugs, Hilfestellungen, lustige oder bemerkenswerte Spielsituationen und Ideen für zukünftige Versionen des Spiels werden im Usenet in der newsgroup rec.games.roguelike.nethack diskutiert.
Des Weiteren gibt es einige Seiten, die sogenannte Spoiler sammeln. Hierbei handelt es sich um Anleitungen, Hilfestellungen oder Referenzen, die den Spieler „spoilen“ und damit den Spielspaß verderben können, da sie Informationen enthalten, die er auch selbst (im Spiel) hätte herausfinden können. Es existiert auch ein Programm, das aus dem NetHack-Sourcecode automatisch solche Spoiler erzeugt.
Die Grafik
Das folgende Bild ist ein Beispiel für eine typische Spielsituation mit der sog. verbesserten Grafik (improved graphics), so genannt, weil sie auch die hohen ASCII Symbole benutzt:
Legende: @ - Die Spielerfigur <,> - Treppe auf/ab, _ - Altar, % - etwas Essbares, + - Zauberbuch oder eine geschlossene Tür, / - Zauberstab, ( - Gerät, ) - Waffe, [ - Rüstungsteil, * - (Edel)stein, etc.
Das Textfeld am unteren Rand vermittelt die verschiedenen Eigenschaften des Spielcharakters: St = Strength, Dx = Dexterity, Co = Constitution, In = Intelligence, Wi = Wisdom, Ch = Charisma, HP = Hitpoints, Pw= MagicPower, AC = Armor-Class, etc.
Dargestellt ist Lilian, eine chaotische Ork-Barbarin, beim 32.036. Spielzug. Sie befindet sich in „Minetown”, dem Zentrum eines Seitenarms des Dungeons, wo sie sich in einem geschlossenen Raum direkt neben einem Tempel aufhält. Die herumliegenden Gegenstände deuten auf frühere Kämpfe oder Läden hin.
Andere Versionen und Benutzerschnittstellen
Da das Spiel freie Software ist und jeder den frei verfügbaren Code verändern kann, existierten eine Reihe von Varianten und Benutzerschnittstellen.
Slash'EM
Die bekannteste NetHack-Variante ist Slash'EM (Super Lots of Added Stuff Hack - Extended Magic). Dabei handelte es sich ursprünglich um eine auf der Version 3.3.1 von NetHack basierende Modifikation, welche den SLASH-Patch von Tom Proudfoot mit dem Wizard-Patch von Larry Stewart-Zerba kombiniert. Slash'EM liegt bei der Einführung neuer Objekte und Ideen oft vor NetHack, gilt generell aber als weniger stabil und wesentlich schwieriger. Das Spiel hat eine Zweifachlizenz, bestehend aus der MIT-Lizenz und NetHack GPL.
Benutzerschnittstellen
Neben diesem klassischen Textmodus existieren auch Spieloberflächen, welche die Symbole durch kleine Bilder (tiles) ersetzen und so den Abstraktionsgrad verringern.
- noegnud (auch noeGNUd, rückwärts von dungeon), benutzt SDL und ist als Frontend für NetHack und Slash'EM einsetzbar
- glhack ist ein NetHack-Frontend, welches OpenGL verwendet
- nethack-el erlaubt es, in Emacs NetHack zu spielen
- Falcon's Eye ist eine grafische Version von NetHack mit 3D-Unterstützung (wird nicht mehr entwickelt)
- Vulture's (basiert auf Falcon's Eye und löst dieses ab) ist als Frontend für NetHack (Vulture's Eye) und Slash'EM (Vulture's Claw) erhältlich und unterstützt 3D-Ansichten
Außerdem gibt es auch ein Frontend für Qt und GNOME.
Weblinks
Commons: NetHack – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Webpräsenz von NetHack
- Offizielle Webpräsenz von Slash'EM
- NethackWiki - Ausführliches NetHack-Wiki
- NetHack-De - Deutschsprachige NetHack-Version
- NetzHack - NetHack auf Deutsch mit deutschem Befehlssatz
- Links zum Thema NetHack im Open Directory Project
Kategorien:- Computerspiel 1987
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