Neubritannien

Neubritannien
Neubritannien
Neubritannien aus dem Weltraum (Juni 2005). Deutlich sind die Aschenwolken der Vulkane Langila und Ulawun zu sehen
Neubritannien aus dem Weltraum (Juni 2005). Deutlich sind die Aschenwolken der Vulkane Langila und Ulawun zu sehen
Gewässer Pazifischer Ozean
Inselgruppe Bismarck-Archipel
Geographische Lage 6° S, 151° O-5.7388888888889150.738055555562334Koordinaten: 6° S, 151° O
Neubritannien (Papua-Neuguinea)
Neubritannien
Länge 600 km
Breite 146 km
Fläche 36.520 km²
Höchste Erhebung Ulawun
2.334 m
Einwohner 501.000
14 Einw./km²
Hauptort Kokopo
Topografie Neubritanniens
Topografie Neubritanniens

Neubritannien (englisch New Britain; deutsch ehemals: Neupommern[1]) ist ein Teil Melanesiens und gehört politisch zu Papua-Neuguinea. Vor 1885 wurde der ganze Inselarchipel Neubritannien-Archipel genannt.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Neubritannien ist etwa 36.520 km² groß und hat 501.000 Einwohner. Mit ca. 520 km Länge und einer Breite von 29 km bis maximal 146 km ist es die größte Insel im Bismarck-Archipel. Die größte Entfernung (Luftlinie) vom östlichsten Punkt bis zum westlichsten Punkt beträgt 477 km. Seit 1966 ist Neubritannien in zwei Verwaltungsbezirke aufgeteilt, die Provinzen East New Britain und West New Britain, wobei East New Britain etwas kleiner ist, von der Einwohnerzahl und Bedeutung aber West New Britain übertrifft.

Hauptstadt von West New Britain ist Kimbe mit 24.000 Einwohnern. Größter Ort und Hauptstadt von East New Britain war bis zum Vulkanausbruch von 1994 Rabaul. Ein Großteil der Bewohner flüchtete jedoch nach Kokopo, wurde dort sesshaft und in der Folge wurde Kokopo Provinzhauptstadt, da der Ort auf Grund seiner geschützten Lage mehr Sicherheit bot. [2]

Die Insel durchzieht eine hohe zerklüftete Bergkette mit dem noch tätigen Vulkan Mt. Sinewit als höchster Erhebung (2438 m). Eine besondere Vulkanlandschaft mit sensiblen ökologischen Regionen auf dem Land und im küstennahen Bereich befindet sich auf der Willaumez-Halbinsel. Die Insel ist zum Großteil mit Regenwäldern bedeckt.

Geschichte

Aus europäischer Sicht wurde Neubritannien erst am 27. Februar 1700 von William Dampier entdeckt. Von 1885 bis 1899 war Neubritannien als Besitz der Neuguinea-Kompagnie Teil der Deutschen Kolonien und trug den Namen Neupommern, nach der preußischen Provinz Pommern. Von 1899 bis 1914 war Neupommern Teil der Kolonie Deutsch-Neuguinea. 1888 wurde die Verwaltung auf die zu Neulauenburg (heutige Duke-of-York-Inseln) gehörende Insel Kerawara und 1890 nach Herbertshöhe (heute Kokopo) bei Ralum auf Neupommern verlegt, wo sie seit 1899 dann vom Deutschen Reich fortgeführt wurde. In der Zeit der deutschen Verwaltung wurde mit dem Anbau der langstacheligen Baumwolle begonnen.

1914 wurde die Insel von australischen Truppen erobert, und nach dem Ersten Weltkrieg als Mandat des Völkerbundes von Australien verwaltet.

Während des Pazifikkriegs eroberten die Truppen des Japanischen Kaiserreichs am 23. Februar 1942 die Hafenstadt Rabaul (→ Schlacht um Rabaul (1942)) und am 8. April landete eine Einheit im westlichen Neubritannien. Am 15. Dezember 1943 gelang den amerikanischen Truppen die Landung bei Cape Gloucester im Nordwesten Neubritanniens (→ Operation Dexterity) und bei Cape Merkus (dt. bis 1918: Südkap) im Südwesten. Rabaul wurde 1945 trotz heftiger Bombardierungen erst nach der japanischen Kapitulation wieder zurückgegeben.

Bevölkerung

Feuertänzer der Baining

Die Papua sind die älteste Bevölkerungsgruppe auf der Insel. Die zeitlich nächsten Einwanderer kamen aus Melanesien.

Die wichtigste Bevölkerungsgruppe Neubritanniens sind die Tolai. Die Baining aus dem Hochland haben mit ihrem rituellen Feuertanz und ihrem Penisstab einige Bekanntheit erworben. Daneben siedeln in Neubritannien die Kilenge (an der Küste), die Sulka (südlich der Gazellen-Halbinsel) und die Lakalai zwischen Küste und Gebirge.

Weblinks

 Commons: New Britain – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Deutsches Koloniallexikon. Hrsg. von Heinrich Schnee. - Leipzig: Quelle & Meyer 1920. - 3 Bde
  2. http://www.lgma.org.au/national/resources/news/KOKOPO.pdf

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