Neumayer Tekfor Group

Neumayer Tekfor Group
Neumayer Tekfor Holding GmbH
Logo der Neumayer Tekfor Group
Rechtsform GmbH
Gründung 1942
Sitz Offenburg
Leitung Ulrich Mehlmann, Norbert Loers
Mitarbeiter 3.161 (2007)
Umsatz 601 Mio. Euro
(Gj. 2007)
Branche Automobilindustrie
Website www.neumayer-tekfor.com

Die Neumayer Tekfor Group ist ein Automobilzulieferer mit 2007 weltweit 3.161 Mitarbeitern und 601 Millionen Euro Jahresumsatz.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Unternehmen wurde 1942 als Automatendreherei gegründet. 1988 wurden die Rotenburger Metallwerke von FAG übernommen, 1998 die italienische Teksid Umformtechnik von Fiat, außerdem erfolgte eine Beteiligung an der brasilianischen Böllhoff Neumayer.

Im Jahre 2001 wurde das Werk Neumayer Schmölln in Schmölln und das Werk Tekfor in Wooster in den Vereinigten Staaten gegründet. Zwei Jahre später wurde Tekfor Cologne, ein Joint-Venture mit Ford, gegründet.

2005 wurde Amtek Tekfor, ein Joint-Venture mit Amtek am Standort Neu Delhi gegründet, um dem indischen Markt zu erschließen. Im gleichen Jahr wurden alle Anteile von Böllhoff Neumayer übernommen und eine Restrukturierung der brasilianischen Unternehmensteile zu Neumayer Tekfor Automotive vorgenommen. 2009 wurde ein zweites Joint Venture mit Amtek im indischen Pune geschlossen.

Rotenburger Metallwerke

Die Rotenburger Metallwerke (RMW) sind in Rotenburg an der Fulda (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) im Nordosten Hessens ansässig. Gegründet wurde die RMW 1936 als Rotenburger Metallwerke Rudolf Stirlen GmbH Tätigkeitsfeld war der Stahlhochbau, 1958 kam die Kaltmassivumformung dazu.

Der Tätigkeitsbereich erstreckt sich 2009 von der Kaltmassivumformung, Zerspanungstechnik, Wärme- und Oberflächenbehandlung bis hin zu einbaufertigen Einzelteilen und zur Montage kompletter Baugruppen.

In der Nachkriegszeit haben die Rotenburger Metallwerke als eigenständiger Betrieb Landmaschinen hergestellt man war aber auch im allgemeinen Maschinenbau Stahlbau für Industriehallen und Brückenbau tätig, in späteren Zeiten wurden unter dem Dach der Frieseke & Hoepfner GmbH, Erlangen auch Hydraulikaggregate für Werkzeugmaschinen produziert. Als 1980 die Frieseke & Hoepfner GmbH zusammen mit ihrer Tochter RMW von der FAG übernommen wurde kam die Fertigung von Lagergehäusen und anderen Komponenten für die Mutter FAG hinzu. Die Kaltmassivumformung wurde weiter ausgebaut.

Die Marke RMW spielte im ländlichen nordhessischen Raum eine lokal begrenzte Rolle. Es wurden Ackerschlepper mit 2- oder 3-Zylinder MWM Dieselmotoren, Geräteträger (1955), Raupenschlepper, eine 3-Punkt-Anbau-Bodenfräse Typ AW 8 "Ackerwolf" und der Henschel-RMW Grader Typ R120 hergestellt.

RMW Standard-Schlepperprogramm von 1955:

  • Typ Eder mit 12 PS (luftgekühlt)
  • Typ Fulda mit 15 PS (wassergekühlt)
  • Typ Werra mit 17 PS (luftgekühlt)
  • Typ Lahn mit 18 PS (wassergekühlt)
  • Typ Weser mit 24 PS (luftgekühlt)
  • Typ Inn mit 25 PS (wassergekühlt)
  • Typ Lippe mit 40 PS (wassergekühlt)
  • Typ Lech mit 60 PS (wassergekühlt)

Die Schlepper wurden mit verschiedenen Spurweiten (1250 mm, 1500 mm, 1750 mm) ausgerüstet. Bedingt durch die Getriebeabstufungen konnte der Geschwindigkeitsbereich von 1,95 km/h bis 20 km/h für die gängigen Bodenbearbeitungen in der Landwirtschaft genutzt werden. Die technische Ausrüstung der Traktoren mit Differentialsperren, Zapfwellenantrieb mit Konstant- und gangäbhängiger Drehzahl und hydraulische Heckkraftheber für Anbaugeräte entsprach dem damaligen Stand der Technik. Sogar diverse landwirtschaftliche Zusatzgeräte standen ab Werk bereit. RMW nutzte eine gezielte Modul- und Einkaufsstragie für Zukaufteile (Motoren, Getriebe, Lenkung, Elektrik usw.), so dass nur wenige Herstellvorgänge, wie z.B. die Blechverarbeitung und die Endmontage im Werk Rotenburg erfolgten. Einspritzpumpen, Anlasser und Lichtmaschinen kamen beispielsweise einbaufertig von Bosch. Die geringe Fertigungstiefe führte allerdings dazu, dass die Standardschlepper dieser Epoche bei vielen Anbietern in ihrer Ausprägung sehr ähnlich waren und kaum markenspezifische Differenzierungen möglich waren.

Die Schlepper trugen mit Ausnahme der größten Typen Lippe und Lech das RMW Logo auf der Fronthaube und zwei längliche Kühlergitter, die der stilisierten BMW-Niere des BMW Automobiltyps 328 nicht unähnlich sehen.

Des Weiteren wurden auch Raupenschlepper mit 3- und 6-Zylinder-Dieselmotoren für die Landwirtschaft oder das Bauwesen angeboten:

  • Typ Saar mit 40 PS
  • Typ Mosel mit 60 PS
  • Typ Nahe mit 75 PS
  • Typ Main mit 120 PS
  • Typ Rhein mit 150 PS

Außerdem wurden Forstgeräte und Maschinen für den Forstbereich hergestellt wie z.b. das Eichhörnchen und Kettensägen.

Literatur

  • Wolfgang Gebhardt: Deutsche Ackerschlepper: Historische Dokumente aus der Geschichte des deutschen Traktorenbaus, Motorbuch-Verlag spezial, Stuttgart 2006, ISBN 3-613-02654-6

Einzelnachweise

  1. Geschäftsbericht 2007, pdf

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