Neupfarrkirche

Neupfarrkirche
Datei:210704 regensburg-neupfarrplatz-aus-richtung-kassiansplatz 1-480x640.jpg
Die protestantische Neupfarrkirrche

Die Neupfarrkirche ist eine evangelische Pfarrkirche am Neupfarrplatz in der Altstadt von Regensburg. Bis zu seiner Zerstörung durch die Pogrome im Februar 1519 befand sich an der Stelle des heutigen Neupfarrplatzes das Regensburger Judenghetto und die Synagoge. Beim Abbruch der Synagoge verunglückte ein Steinmetz. Als dieser jedoch wider Erwarten nicht starb, glaubte man an ein Wunder, woraufhin 1519 eine Holzkirche errichtet wurde und sich eine „Wallfahrt zur Schönen Maria“ entwickelte. Innerhalb von drei Jahren wurde diese mit 25.000 gelesenen Messen zu einer der meistbesuchten Wallfahrten Europas. Nach wenigen Jahren verebbte sie wieder. 1540 wurde eine neue Wallfahrtskirche nach Plänen des Architekten Hans Hieber geweiht, die jedoch aufgrund der zurückgehenden Opfergelder aus Geldmangel unvollendet blieb. Türme und westliches Schiff blieben ein Fragment. Ein Holzmodell von Hans Hieber, aus dem man den ursprünglich beabsichtigten wesentlich größeren Kirchenbau ersehen kann, befindet sich im Historischen Museum der Stadt. Erst 1860 wurde sie vom Münchner Architekten Ludwig Foltz durch Aufstockung des Südturms und den Bau des abschließenden Westchores endgültig fertiggestellt. 1542 trat Regensburg zur evangelisch-lutherischen Konfession über, woraufhin die Kirche zur ersten neuen evangelischen Pfarrkirche, kurz „Neupfarrkirche“ wurde. Zahlreiche Gemeindemitglieder wirkten auch in den evangelischen Gemeinden Österreichs und Südosteuropas. Die Kirche ist auch die evangelische Universitätskirche von Regensburg.

Der auf einem Terassensockel errichtete Kirchenbau ist ein einschiffiger Renaissancebau mit spätgotischen Elementen mit zwei Jochen und einer fünfseitigen Apsis und zwei Türmen. Der ursprüngliche Altar von 1555 von Michael Ostendorfer befindet sich heute im Historischen Museum. Der heutige Altar stammt aus dem Jahr 1617. Im Rückteil ist eine Ausstellung zum Judenghetto am Neupfarrplatz und zur Reformation zu sehen.

49.01833333333312.0963888888897Koordinaten: 49° 1′ 6″ N, 12° 5′ 47″ O


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Neupfarrkirche (Regensburg) — Die evangelische Neupfarrkirrche Die Neupfarrkirche ist eine evangelische Pfarrkirche am Neupfarrplatz in der Altstadt von Regensburg. Geschichte Bis zu ihrer Zerstörung durch die Pogrome im Februar 1519 befanden sich an der Stelle des heutigen… …   Deutsch Wikipedia

  • Neupfarrplatz — mit Neupfarrkirche Der Neupfarrplatz liegt im Zentrum der Regensburger Altstadt. Im Mittelalter befand sich an der Stelle des Platzes das Regensburger Judenviertel. Seit 981 n. Chr. gibt es Belege einer jüdischen Gemeinde in Regensburg. Man geht… …   Deutsch Wikipedia

  • Regensburg — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Регенсбург — Regensburg Герб …   Википедия

  • Adventmarkt — Weihnachtsmarkt in Jena An vielen Orten wird in der Vorweihnachtszeit ein Weihnachtsmarkt abgehalten (je nach lokaler Tradition auch Christkindlesmarkt, Christkindlemarkt, Christkindlmarkt oder Adventmarkt genannt). Ursprünglich dienten die… …   Deutsch Wikipedia

  • Christkindlemarkt — Weihnachtsmarkt in Jena An vielen Orten wird in der Vorweihnachtszeit ein Weihnachtsmarkt abgehalten (je nach lokaler Tradition auch Christkindlesmarkt, Christkindlemarkt, Christkindlmarkt oder Adventmarkt genannt). Ursprünglich dienten die… …   Deutsch Wikipedia

  • Christkindlmarkt — Weihnachtsmarkt in Jena An vielen Orten wird in der Vorweihnachtszeit ein Weihnachtsmarkt abgehalten (je nach lokaler Tradition auch Christkindlesmarkt, Christkindlemarkt, Christkindlmarkt oder Adventmarkt genannt). Ursprünglich dienten die… …   Deutsch Wikipedia

  • Christkindlmärkte — Weihnachtsmarkt in Jena An vielen Orten wird in der Vorweihnachtszeit ein Weihnachtsmarkt abgehalten (je nach lokaler Tradition auch Christkindlesmarkt, Christkindlemarkt, Christkindlmarkt oder Adventmarkt genannt). Ursprünglich dienten die… …   Deutsch Wikipedia

  • Raselius — Andreas Raselius (eigentlich Andreas Rasel; * zwischen 1561 und 1563 in Hahnbach; † 6. Januar 1602 in Heidelberg), auch genannt Andreas Raselius Ambergensis, war ein deutscher Komponist der Renaissance. Raselius war Sohn eines Pfarrers im (damals …   Deutsch Wikipedia

  • Ratisbon — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”