Neustädter Münster

Neustädter Münster
Münster zu Neustadt
Hauptportal

Die katholische Pfarrkirche St. Jakobi in Neustadt im Schwarzwald, auch Münster St. Jakobus bzw. Münster zu Neustadt bzw. Neustädter Münster genannt, wurde von 1897 bis 1901 erbaut. Die Silhouette des in Anlehnung an den Stil der Spätgotik errichteten Baus wirkt stadtbildprägend.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Vorgängerbauten

Das Münster hatte drei Vorgängerbauten. Der erste war die Pfarrkirche aus dem Jahre 1275, die 1693 durch Brand zerstört wurde. Der zweite noch im selben Jahr erbaute fiel 1796 der Fahrlässigkeit durchziehender Truppen der Napoleonischen Kriege zum Opfer. Schnell wurde eine dritte Kirche erbaut, die aber der Größe der Pfarrei nicht entsprach und deren Inneneinrichtung nach dem Kunst- und Kirchenhistoriker Franz Xaver Kraus „ohne künstlerischen Wert“ war.[1] Daher wurde sie 1897 durch das heutige Münster ersetzt.

Die Errichtung 1897–1901

Am 1. September 1897 wurde der Bau des Münsters begonnen, am 5. Juni desselben Jahres wurde die Grundsteinlegung gefeiert. Der Entwurf entstand im Bauamt der Erzdiözese Freiburg unter Leitung des Architekten Max Meckel; als Bauführer fungierte Johann Happle. Da die Neustädter auch bei Nacht arbeiteten, war bereits 1900 der Dachstuhl angefertigt. Für die beiden äußerst wertvollen gotischen Altäre von Joseph Dettlinger[2] wurden mehrere Tausend Mark gespendet. Bis Dezember war die Kirche vollständig bedacht und weiß verputzt. Der Stadtpfarrer Hermann Rinkenburger hatte auf Reisen Anregungen für sein Projekt gesammelt. Der Bau des 68[3] Meter hohen Turms wurde im folgenden Jahr beendet. Am 30. Juli 1901 wurde der Schlussstein gesetzt. Im Jahre 1907 erfolgte die feierliche Konsekration durch den Freiburger Weihbischof Justus Knecht. Der Münsterbau hatte 650.000 Mark gekostet.

Beschreibung

Architektur

Das Neustädter Münster überragt mit seinem 68 Meter hohen Turm die anderen Gebäude der Stadt. Dieser besteht, wie die gesamte Kirche, aus rotem Buntsandstein und ist weiß verputzt. Die Strebebalken am Chor sind unverputzt geblieben. Die Stiftsfenster sind aus dem Jahr 1904 und wurden im spätgotischen Stil bemalt. Sie verleihen das typische Flair spätgotischer Kirchen. Wegen ihrer massiven Bauweise erhielt die Kirche nach der Vollendung die Bezeichnung „Münster“, obwohl es sich um eine Pfarrkirche handelt.

Glocken

1902 erhielt das Münster sechs Glocken aus der Glockengießerei Grüninger in Villingen. 1942 wurden sie zur Waffenherstellung eingeschmolzen. Bereits im Ersten Weltkrieg sollten sie zum Einschmelzen heruntergeholt werden, wurden aber vom Stadtpfarrer Hermann Rinkenburger vor der Zerstörung bewahrt.


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