- Nichteinmischungsausschuss
-
Der Nichteinmischungsausschuss war ein von Frankreichs Präsidenten Albert Lebrun eingerufener Ausschuss, der die europäischen Großmächte von einem Eingreifen in den Spanischen Bürgerkrieg abzuhalten versuchte. Der Ausschuss, dem Vertreter aus 27 Staaten angehörten, trat am 9. September 1936 in London zu einer ersten Sitzung zusammen. Er war Teil der Appeasement-Politik gegenüber Hitler und Mussolini.
Dem Nichteinmischungsausschuss gehörten neben Frankreich, England, dem Deutschen Reich, der Sowjetunion und Italien 22 weitere Staaten an. Obwohl das offizielle Ziel des Ausschusses war, eine Einmischung der Großmächte in den Spanischen Bürgerkrieg zu verhindern, gab es nur von sowjetischer Seite Widerstand gegen die deutschen und italienischen Interventionen in Spanien.
Zum Zeitpunkt der ersten Sitzung bombardierten deutsche und italienische Flugzeuge bereits Madrid. Mit ihrer Nichteinmischungspolitik wurde die Machtergreifung Francos von den europäischen Mächten zumindest bewusst in Kauf genommen. Sechs Wochen nach dieser Sitzung, am 28. Oktober 1936, griffen sowjetische Panzer und Flugzeuge erstmals in die Kämpfe um Madrid ein.
Der Nichteinmischungsausschuss tagte ausdauernd, ergebnislos und erfolglos. Ein Jahr nach Beginn des spanischen Bürgerkrieges wurde ein Plan zur internationalen Kontrolle des Konfliktes vorgelegt, nach weiteren sechzehn Monaten erörterte Léon Blum in seiner Zeitung Le Populaire die Frage, ob der Plan angewandt werden solle. In seiner dreißigsten Sitzung am 19. Mai 1939 stellte der Ausschuss fest, dass die Feindseligkeiten beendet und der Bürgerkrieg entschieden war. Er stellte fest, dass er nichts zu tun habe, und löste sich auf.
Literatur
- Pierre Broué, Émile Témime: Revolution und Krieg in Spanien. Geschichte des spanischen Bürgerkrieges („La révolution et la guerre d'Espagne“). 5. Aufl. Suhrkamp, Frankfurt/M. 1987, ISBN 3-518-27718-9, S. 407-423.
- Walther L. Bernecker: Krieg in Spanien. 1936–39. Primus Verlag, Darmstadt 1997, ISBN 3-89678-047-6, S. 47-115.
Siehe auch
Wikimedia Foundation.