- Nicola Matteis
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Nicola Matteis der Ältere "Neapolitano" (* um 1650 in Neapel(?); † vor 1703 oder nach 1713 in Colkirk in der Grafschaft Norfolk) war ein italienischer Violinist, Gitarrist und Komponist des Barock, der in England gewirkt hat.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Über die Jugend von Nicola Matteis ist bisher nichts bekannt. Er wirkte ab 1672 bis zu seinem Lebensende in London als Künstler und Lehrer, zu meist in den Kreisen des gehobenen Bürgertums und des niederen Adels. Matteis veröffentlichte im Eigenverlag insgesamt 4 Bände Ayrs for the Violin mit Suiten für Violine und Generalbass. Die ersten beiden Bände erschienen 1676, zwei weitere 1685, diesen wurde 1687 eine zweite Diskantstimme hinzugefügt. Einige weitere Werke sind als Manuskripte erhalten. In den Suiten setzt Matteis gerne die in England beliebte Form repetition by divison, sowie wirkungsvolle Doppelgriffe und eine reiche Harmonik [1].
Der Architekt John Evelyn notierte nach einem Privatkonzert am 19. November 1674 über Mattheis' Geigenspiel in sein Tagebuch: „Ich hörte den Geiger Signor Nicholao, den sicher kein Sterblicher auf diesem Instrument übertreffen kann. Er hatte einen so süßen Strich und ließ die Geige sprechen wie eine menschliche Stimme … Er wirkte Wunder auf einer Note, ist auch ein ausgezeichneter Komponist … Nichts kam der Violine in Nicholas' Hand gleich“
Im Vorwort der gedruckten Werken gibt Matteis Spielanweisungen und Hinweise auf seine Haltung der Violine. [2]
Werk
Neben den vier Sammlungen „Arys for the violin“, gab Matteis 1680 eine Generalbassschule für Gitarre heraus, „False consonance della musica per toccar la chitarra sopra all partie in breve....“ die 1980 als Facsimileausgabe erschien. Außerdem eine Liedsammlung A collection of new Songs [3]
Diskografie (Auswahl)
Neben zahlreichen Sammeleinspielungen mit Werken anderer Komponisten, enthalten die nachfolgenden ausschließlich Werke von Matteis.
- "Suites and Sonatas from Ayres for the Violin" - The Arcadian Academy (Harmonia mundi, 1992)
- Ayres for the Violin - "The Scotch Humour" - Chatham Baroque (Dorian, 1998)
- Ayres for the Violin - "False Consonances of Melancholy" - Gli Incogniti, Amandine Beyer (Zig-Zag, 2009)
- Ayres for the Violin - Hélène Schmitt (Alpha, 2009)
Seine Söhne
Nicola Matteis der Jüngere (* nach 1670 in England; † 23. Oktober 1737 in Wien war ebenfalls Violinist und Komponist.
Der Sohn des "Neapolitano" erhielt Violinunterricht durch seinen Vater und wirkte ab 1700 unter Johann Joseph Fux in der Wiener Hofkapelle, ab 1712 war er „Direttore della musica instrumentale“ und von 1714 bis 1737 Komponist der höfischen Ballettmusiken, die zumeist am Ende eines Aktes, in Opern von Conti, Ziani, Caldara, Bononcini, Fux und anderen eingesetzt wurden. Eine erhaltene Violinsonate ist dem Stil des Vaters nachempfunden.
John-Nicola Matteis (getauft 27. Dezember 1694) ebenfalls Violinist.
Weblinks
- Eintrag in: A Biographical Dictionary of Actors, Actresses, Musicians, Dancers, Managers and Other Stage Personnel in London, 1660-1800, Band 10 (in englischer Sprache, abgerufen am 24. Mai 2011)
- Beschreibung von Matteis Werk un Stil im Deutschlandfunk, September 2009 (abgerufen am 24. Mai 2011)
- Noten, Partituren und Auszüge zu Kompositionen von Nicola Matteis im International Music Score Library Project
- Noten von Nicola Matteis im Werner-Icking-Musikarchiv (WIMA)
Einzelnachweise
- ↑ MGG, 2. Auflage Bd. 11, S.1328
- ↑ [1] Erläuterungen zu Haltung der Violine und Spieltechnik Matteis' durch Amandine Beyer
- ↑ Collection of new Songs bei IMSLP
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