- Niklaus Vintler
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Niklaus Vintler (* um 1345; † 1413) war ein reicher Bürger von Bozen und bedeutendster Angehöriger der frühen Vintler.
Leben
Niklaus war der Sohn des Konrad II. Vintler und der Agnes Weis. Niklaus Vintler dürfte um 1345 geboren sein. Seit 1367 erscheint er häufig in den Urkunden. Zur damaligen Zeit besitzen die Vintler bereits mehrere Gebäude in der Stadt.
Niklaus Vintler bekleidete unter Herzog Leopold III. wichtige Ämter in Tirol, so war er landesfürstlicher Amtmann an der Etsch und seit 1373 Richter von Gries. Ab 1374/1375 stand Vintler dem Heilig-Geist-Spital von Bozen vor und verfügte somit über ein deutliches Gewicht im Stadtrat von Bozen.
1385 erwarb er gemeinsam mit seinem Bruder Franz das Schloss Runkelstein. Ab 1388 ließ er dort alle Räume der Burg und auch den Burghof mit weltlichen Fresken ausmalen und schuf so den umfangreichsten heute noch erhaltenen profanen Freskenzyklus des Mittelalters.
Das gute Verhältnis, das Niklaus Vintler zu Herzog Leopold III. hatte, setzte sich auch nach dessen Tod 1386 unter seinem Sohn Leopold IV. fort. 1392 wurde Vintler vom Herzog zum obersten Amtmann in Tirol ernannt.
Zu Beginn des 15. Jahrhunderts bekleidete Niklaus Vintler das Amt des Pflegers der Burg Reinegg und des Gerichtes Sarnthein. Zu dem ab 1406 in Tirol regierenden Herzog Friedrich mit der leeren Tasche konnte Niklaus Vintler kein so gutes Verhältnis aufbauen, obwohl am 14. September 1407 der Herzog dem Niklaus Vintler Güter und Höfe in Durnholz im Sarntal versetzte, als Pfand für 1.535 Dukaten, die er dem Herzog geliehen hatte. Niklaus verstrickte sich aber in finanzielle Händel, die ihm im ersten Jahrzehnt des 15. Jahrhunderts zum Verhängnis wurden. Der mächtigste Adelige im Lande, Heinrich V. von Rottenburg, hatte nämlich Herzog Leopold IV. 5.000 Dukaten geliehen. Für die Rückerstattung dieses Betrages hatten die Brüder Franz und Nikolaus Vintler dem Rottenburger gebürgt. Heinrich V. war 1400 gestorben, und sein Sohn Heinrich VI. von Rottenburg forderte 1407 die geliehene Summe von Herzog Friedrich mit der leeren Tasche zurück, der sie aber nicht bezahlen wollte. Deshalb hielt sich der Rottenburger am Besitz der Vintler schadlos und besetzte unter anderem die Burg Rendelstein bei Bozen. Niklaus Vintler wandte sich daraufhin an den Herzog um Hilfe, worauf dieser die Burg Rendelstein wieder an die Vintler zurückgeben musste.
Am 11. März 1409 kam es zwischen dem Rottenburger und den Vintlern zu einem Vergleich. In diesem behielten die Vintler die Burgen Runkelstein und Rendelstein, boten aber an, dem Rottenburger ihre Pfandbesitzungen zu übergeben, wenn er ihnen den Bürgschaftsbrief über 5.000 Dukaten überließe. Diesem Vergleich versagte Friedrich aber seine Zustimmung. Er wollte unter allen Umständen verhindern, dass der Rottenburger noch mehr Pfandbesitz in seiner Hand vereinigte. Diesen Pfandbesitz gedachte Friedrich ohnehin zugunsten der landesfürstlichen Kammer einzuziehen.
Im Mai 1409 belagerte der Herzog Friedrich die Vintler auf Burg Runkelstein, um die Übergabe der Pfandbriefe an den Rottenburger zu verhindern. So kam es am 11. Mai 1409 zu einer Aussprache in Bozen. Niklaus Vintler erhielt von Herzog Friedrich freies Geleit. Der Herzog beglich die alte Schuld von 5.000 Dukaten und bestätigte den Vintlern den Besitz der Eigengüter, bestand aber auf die Herausgabe der Pfandverschreibungen. Die Burg Runkelstein dürfte während dieser Vorfälle trotz zeitweiliger Belagerung nicht beschädigt worden sein.
Literatur
- Nicoló Rasmo, Runkelstein. In: Tiroler Burgenbuch, V. Sarntal. (Bozen 1981).
- Helmut Stampfer, Rendelstein. In: Tiroler Burgenbuch, V. Sarntal (Bozen 1981).
- René Wetzel, Quis dicet originis annos? Die Runkelsteiner Vintler – Konstruktion einer adeligen Identität. In: Schloss Runkelstein – Die Bilderburg. (Bozen 2000), 291-310.
Weblinks
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