- Arthur Ewert
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Arthur Ewert (* 30. November 1890 in Heinrichswalde; † 3. Juli 1959 in Berlin, auch Artur Ewert) war ein kommunistischer Politiker.
Ewert wurde als Sohn eines Kleinbauern geboren, der sich durch ein hohes Bildungsstreben auszeichnete, welches er auch auf seinen Sohn übertrug. Nach der Absolvierung einer Sattlerlehre bei seinem Onkel in Berlin schloss sich Ewert 1908 der SPD an. 1914 emigrierte er nach Kanada, wo er sich sozialistischen Gruppen anschloss und ab 1914 an Antikriegsaktivitäten beteiligte und daher 1919 verhaftet und nach Deutschland abgeschoben wurde, wo er im selben Jahr der KPD beitrat, hier wurde er 1921 hauptamtlicher Funktionär und 1923 ins Zentralkomitee gewählt, außerdem leitete er den Parteibezirk Hessen. Da er nach dem Hamburger Aufstand polizeilich gesucht wurde, musste er bis zu seiner Wahl in den Reichstag 1928 untertauchen. Zur Mittelgruppe, dann zur Strömung der Versöhnler zählend, war Ewert um 1928 faktisch nach Ernst Thälmann stellvertretender Parteivorsitzender, wurde aber nach der Wittorf-Affäre und dem 12. Parteitag 1929 im Rahmen der ultralinken Wende der KPD entmachtet.
Ab 1930 war Ewert im Apparat der Kommunistischen Internationale in Moskau, als zeitweiliger Vertreter des Exekutivkomitees der Komintern (EKKI) bei der KP Chinas und im Lateinamerika-Büro der Komintern in Buenos Aires bzw. Montevideo tätig; gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth Saborowsky-Ewert (Spitzname: Sabo) und Olga Benario ging er Ende 1934 nach Brasilien, wo sie am fehlgeschlagenen Aufstandsversuch gegen das Regime von Vargas im November 1935 teilnahmen. Ewert wurde im Dezember 1935 von der brasilianischen Polizei verhaftet und schwer gefoltert. Er musste die Folterung und Vergewaltigung seiner Frau mitansehen, worauf er seinen Verstand verlor. 1937 wurde Ewert zu 13 Jahren Haft verurteilt.
1942 wurde Arthur Ewert in eine psychiatrische Klinik verlegt. Er wurde 1945 begnadigt und konnte 1947 in die SBZ ausreisen. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in geistiger Umnachtung in der Berliner Charité und anschließend in einem Sanatorium in der DDR, wo er 1959 starb. Ewerts Urne wurde in der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin-Lichtenberg beigesetzt.
Literatur
- David P. Hornstein: Arthur Ewert: A Life for the Comintern. Lanham 1993, ISBN 0-8191-9258-9
- Hermann Weber, Andreas Herbst (Hrsg.): Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. Zweite, überarbeitete und stark erweiterte Auflage. Karl Dietz Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3320021306 (Online, abgerufen am 8. August 2011).
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