- Arthur Goldschmidt
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Arthur Goldschmidt (* 30. April 1873 in Berlin; † 9. Februar 1947 in Reinbek bei Hamburg) war ein deutscher Jurist, Autor und Maler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Dr. jur. Arthur Goldschmidt wuchs in einer assimilierten jüdischen Familie auf und wurde 1889 evangelisch getauft. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften erlangte Goldschmidt eine Richterstelle im Hamburger Staatsdienst und stieg bis zum Oberlandesgerichtsrat in Hamburg auf. Während der Weimarer Republik lehnte Goldschmidt zweimal eine Berufung zum Reichsgericht in Leipzig ab – die Familie wollte in Reinbek bleiben. Dort saß er als Vertreter der konservativen Deutschen Volkspartei im Gemeinderat.
1933 erfolgte die Entlassung Goldschmidts aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums. In den folgenden Jahren arbeitete er als Kunstmaler, bis dahin war die Malerei sein Hobby.
Die Verfolgungspolitik der Nationalsozialisten schätzte Goldschmidt bald realistisch ein. Seine beiden Söhne Jürgen-Arthur und Erich schickte er 1938 ins Ausland, bevor die Nationalsozialisten alle Pässe von Juden kennzeichneten. Die Söhne sahen ihre Eltern nie wieder. Einen Monat nach dem Tod seiner Frau Toni Katharina-Maria Jeanette, genannt Kitty, geborene Horschitz, im Juni 1942, wurde Arthur Goldschmidt nach Theresienstadt deportiert.
Aus einem Andachtskreis Hamburger Deportierter um Goldschmidt herum entstand nach und nach eine evangelische Gemeinde im KZ Theresienstadt. Trotz hoher Sterblichkeit und ständiger Transporte nach Auschwitz wuchs die Gemeinde auf einen Kern von etwa 800 eingeschriebenen Mitgliedern. Die Gottesdienste wurden an Feiertagen von mehreren hundert Menschen besucht.
Nach dem Krieg und der Befreiung kehrte Goldschmidt nach Reinbek zurück, er wird 1945 für die CDU Gemeindevertreter und stellvertretender Bürgermeister in Reinbek bei Hamburg.
Werke
- Geschichte der evangelischen Gemeinde Theresienstadt Reinbek, 1946
- Zahlreiche Zeichnungen erhalten, die er in Reinbek und Theresienstadt anfertigte.
Literatur
- Kirche, Christen, Juden in Nordelbien 1933–1945. Die Ausstellung im Landtag 2005. Präsident des Schleswig-Holsteinischen Landtages, Kiel 2006 (Schriftenreihe des Schleswig-Holsteinischen Landtages 7, ZDB-ID 2151694-7).
Weblinks
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