- Nitobe Inazo
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Inazo Nitobe (jap. 新渡戸稲造 Nitobe Inazō; * 1. September 1862 in Morioka, Japan; † 15. Oktober 1933) war ein japanischer Agrarwissenschaftler, Philosoph, Pädagoge, Autor und ein internationaler politischer Aktivist.
Nitobe entstammt einem Samurai-Clan. Einer seiner Großväter war ein Militärstratege und übte sich ebenso in der Kampfkunst wie Nitobes Vater, der die Techniken des kenjutsu, jiujitsu und sojutsu auch seinem Sohn beibrachte.
Nitobe studierte in Sapporo auf einer Landwirtschaftsschule, in Tokio dann Internationale Beziehungen und später in den USA an der Johns-Hopkins-Universität und an verschiedenen Universitäten in Deutschland. Nachdem er im Alter von 37 Jahren erkrankte, schrieb er sein bekanntes Werk „Bushido: The Soul of Japan“ in Kalifornien auf Englisch. Die deutsche Übersetzung erschien erstmals 1903. In den dreißiger Jahren versuchte er zwischen den USA und Japan zu vermitteln, um das angespannte Verhältnis aufzulösen. 1920 wurde er Unter-Generalsekretär des Völkerbundes. In dieser Eigenschaft nahm er 1921 am Esperanto-Weltkongress als Beobachter teil und legte der Völkerbundsversammlung einen Bericht zum Stand der Anwendung des Esperanto in der Welt vor.
In seinem Werk „Bushido: The Soul of Japan“ stellt Nitobe die Grundsätze der japanischen Moral dar. Dabei beschreibt er unter anderem sieben Prinzipien, nach denen der Japaner, und besonders der Samurai, zu handeln versucht bzw. versuchen soll. Es wurde im 2. Weltkrieg von japanischen Nationalisten für ihre Zwecke missbraucht.
Nitobe ist auf den 5000 Yen-Noten abgebildet, die von 1984 bis 2004 gedruckt wurden. Nach ihm benannt ist der Nitobe Memorial Garden in Vancouver.
Weblinks
- Bushido: The Soul of Japan bei Gutenberg.net (englisch)
- Literatur von und über Inazo Nitobe im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten NAME Nitobe, Inazo KURZBESCHREIBUNG japanischer Gelehrter und Völkerbund-Sekretär GEBURTSDATUM 1. September 1862 GEBURTSORT Morioka, Japan STERBEDATUM 15. Oktober 1933
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