- Nixon in China
-
Werkdaten Originaltitel: Nixon in China Originalsprache: englisch Musik: John Adams Libretto: Alice Goodman Uraufführung: 22. Oktober 1987 Ort der Uraufführung: Grand Opera, Houston Spieldauer: ca. 3 Stunden Ort und Zeit der Handlung: Peking, 1972 Personen - Richard Nixon, Präsident der USA (Bariton)
- Pat Nixon, seine Frau (Mezzosopran)
- Zhou Enlai, chinesischer Premierminister (Bariton)
- Mao Zedong, Parteivorsitzender (Tenor)
- Henry Kissinger, Berater Nixons (Bass)
- Chiang Ch'ing, Maos Frau (Sopran)
- Nancy T'sang, erste Sekretärin Maos (Mezzosopran)
- Zweite Sekretärin Maos (Mezzosopran)
- Dritte Sekretärin Maos (Altstimme)
- Tänzer, Soldaten, Bürger Pekings
Nixon in China ist eine Oper in drei Akten von John Adams mit einem Libretto von Alice Goodman. Die Oper handelt von Richard Nixons Besuch in China 1972, dem ersten Staatsbesuch eines amerikanischen Präsidenten in China bzw. der Volksrepublik China überhaupt. Richard Nixon traf dort Mao Zedong und andere chinesische Persönlichkeiten, der Besuch gilt als wesentliche diplomatische Errungenschaft seiner Amtszeit und wird in den USA auch im übertragenen Sinne verwendet.
Die demgegenüber recht kritische Oper war ein Auftragswerk der Brooklyn Academy of Music, der Houston Grand Opera und des John F. Kennedy Center for the Performing Arts.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Erster Akt
Auf dem Pekinger Flughafen landet 1972 das Flugzeug des amerikanischen Präsidenten Richard Nixon. Nixon, seine Frau Pat und sein Berater Henry Kissinger werden vom chinesischen Premierminister Zhou Enlai und einer Militärparade empfangen. Später treffen sie auf Staatschef Mao Zedong. Nixon versucht ein Gespräch über den Frieden zwischen Amerika und China anzufangen, während Mao über Philosophie und in verwirrenden Metaphern spricht. Jeder seiner Aussprüche wird von seinen Sekretärinnen notiert. Am Abend geben die Chinesen ein großes Fest in der Großen Halle des Volkes. Zhou hebt sein Glas auf die Amerikanische Delegation und wünscht ein friedliches Verhältnis zwischen Amerika und China, Nixon dankt für die Gastfreundschaft und bedauert seine frühere Ablehnung Chinas.
Zweiter Akt
Nixons Frau Pat werden in einem Damenprogramm Pekings Arbeits- und Bildungsstätten gezeigt. Zwar sprechen ihre Führer gestelzt und in Floskeln, lassen aber dennoch den repressiven Charakter des chinesischen Lebens hinter der Fassade erkennen.
Am Abend besucht die amerikanische Delegation die Peking-Oper, begleitet von Zhou Enlai und Maos Frau Jiang Qing. Diese ist auch Autorin des nun aufgeführten revolutionären Ballettes Das rote Frauenbataillon (红色娘子军), in dem Frauen der Roten Armee die Bauern einer Tropeninsel von der Unterdrückung durch einen Großgrundbesitzer befreien. Die Gäste werden in die Balletthandlung mit einbezogen: Kissinger spielt einen brutalen Büttel des Großgrundbesitzers ("Whip her to death"), Zhou Enlai einen idealistischen Parteisekretär. Dazwischen tummeln sich die Nixons: Pat zeigt sich entsetzt über die Gewalt, während Richard Geld an die Söldner des Großgrundbesitzers verteilt. Nachdem der Großgrundbesitzer und seine Leute vertrieben wurden, kommt es zu einem Gerangel zwischen dem pragmatischen Zhou Enlai und der doktrinären Jiang Qing, aus dem letztere triumphierend hervorgeht ("I am the wife of Mao Zedong"): eine Anspielung auf die Auseinandersetzungen der Kulturrevolution.
Dritter Akt
Der letzte Tag des Staatsbesuches. Die Beteiligten sind müde, nur das Ehepaar Mao ist guter Dinge. Der große Durchbruch blieb aus, das Communiqué von Shanghai ist nicht mehr als leere Worte, die es den Beteiligten erlauben, ihr Gesicht zu wahren. Die Maos fangen an zu tanzen (Chiang Ch'ing: "We'll teach these motherfuckers how to dance"). Die Akteure blicken auf ihr Leben zurück: die Maos auf die Zeit des revolutionären Kampfes, Nixon auf seine Jahre als Marinesoldat im Krieg. Nur Zhou blickt tiefer und fragt "how much of what we did was good?".
Weitere Aufführung
- 2010/2011: Metropolitan Opera, New York, Inszenierung: Peter Sellars, Dirigent: John Adams[1]
Rezeption
Die ersten Kritiken waren eher verhalten, so Donal Henahan in der New York Times der das Stück als substanzloses Augenfutter bezeichnete.[2] Ein Zitat aus der Kritik, "Herr Adams ist für das Arpeggio, was McDonalds dem Hamburger besorgte" wurde weithin bekannt. Die Kritiken in London, so 2006 durch Erica Jeal im The Guardian waren etwas milder und stuften das Stück als einflussreichen Vertreter des Genre der CNN-Oper ein.[3]
Weblinks
- Literatur von und über Nixon in China im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Nixon in China page from John C. Adams' official site
- DVD from House of Opera
Einzelnachweise
- ↑ FAZ vom 8. Februar 2011, Seite 32: Knallroter Mantel vor tarngrünen Anzügen
- ↑ Henahan, Donal. "Opera: Nixon in China", The New York Times, New York, October 24, 1987.
- ↑ Jeal, Erica. "Nixon in China", The Guardian, London, 19. Juni 2006.
Kategorien:- Oper in englischer Sprache
- Oper nach Titel
- Oper aus dem 20. Jahrhundert
- Oper von John Adams
Wikimedia Foundation.