- Njawarongo
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Der Nyabarongo (auch Rukarara-Nyabarongo) ist einer der zwei längsten Quellflüsse des Nil. Er wird, analog zu jenem aus Burundi, der „Ruandische Quellfluss“ des Weißen Nil genannt.
Er entspringt 40 km südöstlich des Kiwusees im äquatorialen Ostafrika in einem Randgebirge des Kleinstaates Ruanda. Nach etwa 300 km in nördlicher und östlicher Richtung vereinigt er sich, um Zuflüsse aus den Viertausendern der Virunga-Vulkane vermehrt, bei der ruandischen Hauptstadt Kigali in etwa 1500 m Seehöhe mit dem aus Burundi kommenden Akanjaru (Akanyaru). Hier wird er auch für größere, aber flache Schiffe befahrbar und fließt als Akagera nach Südosten. An der Grenze Ruanda-Tansania wendet er sich nach Norden und fließt durch eine Seenkette und einen Wasserfall dem riesigen Viktoriasee entgegen, dessen größten Zufluss er bildet. An dessen Nordufer - bereits in Uganda - formiert sich der Viktoria-Nil, der sich nach weiteren 1000 Kilometern im Sudan - noch immer weit südlich von Ägypten - zum Bergnil und schließlich zum Weißen Nil verbreitert.
Der eigentliche Quellfluss des Nyabarongo heißt Rukarara (französisch Source du Nil - Nilquelle) und kommt aus einer Höhe von etwa 2.700 Metern im Naturpark Nyungwe-Wald, einem stark bewaldeten Gebirge, das den Ostrand des Kivusees begleitet. Es handelt sich um den Rand des Ostafrikanischen Grabens - eine tausende Kilometer lange Geologische Störung, die weit in die Erdkruste hinab reicht. Der Kivusee entwässert allerdings nach Süden - über den Tanganjikasee - in das riesige Einzugsgebiet des Kongo, sodass sich nahe an den Quellen des Nyabarongo die Afrikanische Hauptwasserscheide befindet. Sie wurde im Jahr 1898 durch den Ostafrika-Forscher Richard Kandt auf der Suche nach den Nilquellen erkundet.
Der Rukarara nimmt auf seinem Lauf in östlicher Richtung nach etwa 50 km den Mwogo auf und heißt ab hier Nyabarongo. Der Fluss wendet nach Norden, windet sich zwischen zwei Bergketten durch und nimmt etwas nördlich von Gatumba einen wasserreichen Zufluss aus den Virunga-Vulkanen (bis 4507 m) auf. Hier schwenkt er abrupt von Norden nach Südosten, was die Geologen auf die markante Tektonik bei der Entstehung des tiefen ostafrikanischen Grabenbruch-Systems zurückführen. Solche Laufänderungen durch geologische Störungslinien finden sich auch bei alpinen Flüssen, etwa an der Salzach und am Beginn des Rheingrabens - den manche Geologen als Fortsetzung des alten Bruchsystems in Ostafrika sehen.
Nach diesem "geologischen Knick" steuert der Nyabarongo auf Kigali zu, umfließt aber die ruandische Hauptstadt in einem Bogen von 5-10 km Abstand. Südlich dieser Stadt, wo er für Schiffe mit geringem Tiefgang nutzbar ist, nimmt er den 165 km langen Akanyaru (auch Akanjaru) auf, der aus Süden (Grenze zu Burundi) kommt und in seinem Unterlauf ebenfalls für flache Schiffe befahrbar ist. Der Nyabarongo setzt seinen Lauf an der Grenze von Ruanda und Burundi und später an jener zu Tansania nach Osten fort und passiert den Rugwero See (Lac Rweru).
Ab dort trägt der Fluss den Namen Akagera (auch Kagera). Er wendet sich abermals (diesmal nach Norden) und bildet über weitere 200 km die tansanische Grenze entlang der Akagera-Sümpfe und einer Reihe von Seen. Nach deren Passage knickt er am Dreiländereck zu Uganda scharf nach Osten ab, wo er den größten Zufluss des Viktoriasees bildet.
Im Norden dieses zweitgrößten Süßwassersees der Erde (68.870 km²) formiert sich der Viktorianil, der sich später - auf seinem Lauf durch Uganda und den Sudan - zum Bergnil und schließlich Weißen Nil verbreitern wird. Zu diesem neben dem Amazonas längsten Fluss der Erde (6.671 km) stellt der Rukarara-Nyabarongo den zweitlängsten Quellfluss dar.
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