Noqai

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Kara Nogai Khan (Noghai, Noqai, Nokhai, Noğay; † 1299) war ein untergeordneter Prinz aus der Nachkommenschaft Jochis, der sich zu einer Zeit tatenloser Khane um etwa 1280 zur bestimmenden Figur der Goldenen Horde entwickelte.

Kara Nogai war nach Raschid ed Dins Darstellung (ca. 1303) der Sohn von Tatar, Enkel von Boal und Urenkel Jochis bzw. der Großneffe Batu Khans. Sein Name ist mongolischen Ursprungs und bedeutet wörtlich der Schwarze Hund; im Deutschen entspricht diese Bezeichnung dem Höllenhund.

Seine eigenständige Karriere begann Kara Nogai als Feldherr zur Zeit des Krieges zwischen Berke und dem Ilchanat 1262/1263 und 1265-1267, wobei er ein Auge einbüßte. Er war bereits ein Moslem und bestärkte den Khan Möngke Timur 1272 im Übertritt zum Islam, war jedoch religiös tolerant. Auch unter seinen Soldaten war der Islam nicht allgemein verbreitet.

Kara Nogai zeichnet verantwortlich für einen Einfall in Ungarn und Polen 1285-87, für einen Staatsstreich 1291 und für die Ein- und Absetzung diverser russischer Fürsten. Er ließ zum Zeichen seiner Selbständigkeit auch eigene Münzen mit griechischer Inschrift prägen und war mit einer byzantinischen Prinzessin verheiratet. Da Kara Nogai jedoch kein Nachkomme Batus war, konnte er selbst nicht Khan der Goldenen Horde werden. Er wird von russischen Quellen aber trotzdem als „Zar“ (entspricht dem Khan) bezeichnet. Seine Machtbasis waren vor allem die Krim und Teile der heutigen Ukraine.

Kara Nogai unterhielt eigene Beziehungen zum Ilchanat; sein Sohn heiratete eine Tochter des Ilchan Abaqa. Sein anderer Sohn Chaka (mit der byzantinischen Prinzessin als Mutter) heiratete die Tochter des bulgarischen Kumanen-Zaren Georg I. Terter, den Nogai schon 1285 unter seine Botmäßigkeit gezwungen hatte. Chaka wurde 1299-1300 anstelle Terters Sohn selbst Zar von Bulgarien, damit erstreckte sich Nogais Reich von der Donau bis an die Wolga.

Im hohen Alter geriet Nogai mit dem legitimen Khan der Goldenen Horde, seinem Großneffen Tokta (1291-1312), in Streit, wurde nach Anfangserfolgen 1299 bei Kükanalik (am Dnepr?) von diesem besiegt und wohl auf der Flucht getötet. Die Niederlage war Schuld seiner Söhne, die mit mehreren Truppenführern in Streit gerieten, so dass diese zu Tokta überliefen. Ursache dieses „tatarischen Bruderkrieges“ waren:

  • Kara Nogais Unterstützung für Toktas Brüder,
  • widerrechtliches Verhalten seiner Söhne,
  • Glaubensfragen und
  • Differenzen in der Außenpolitik.

Von Kara Nogai Khan leitet sich die so genannte Nogaier-Horde ab.


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