Nordische Filmtage Lübeck

Nordische Filmtage Lübeck

Die Nordischen Filmtage Lübeck (Abkürzung: NFL) wurden 1956 vom Lübecker Filmclub zum ersten Mal veranstaltet und zählen zu den traditionsreichsten Filmfestivals weltweit. Sie sind das einzige Festival in Deutschland und neben dem später entstandenen Festival du cinéma nordique im französischen Rouen das einzige in Europa, das sich ganz auf die Präsentation von Filmen aus dem Norden und dem Nordosten des Kontinents spezialisiert hat.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung

Die Filmtage finden seit 1956 alljährlich in der ersten Novemberwoche statt. Sie werden von der Hansestadt Lübeck zusammen mit den Filminstituten der nordischen und baltischen Länder veranstaltet. Die künstlerische Leitung haben Linde Fröhlich und Hauke Lange-Fuchs.

Alljährlich werden hier die aktuellen Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme aus Skandinavien, Baltikum, Finnland und Island vorgestellt. Daneben gibt es ein umfangreiches Kinder- und Jugendprogramm und eine Retrospektive, die wichtigen Epochen, bestimmten Genres oder bedeutenden Persönlichkeiten der Filmgeschichte gewidmet ist. Im Filmforum sind neue Produktionen mit Bezug zu Schleswig-Holstein und Hamburg zu sehen. Begleitend finden Seminare, Diskussionen und Gesprächsrunden statt. Die Preise werden auf einer Festveranstaltung verliehen.

Die Nordischen Filmtage Lübeck sind mit zuletzt 24.000 Besuchern (Stand 2009) ein großes Publikumsfestival und ein wichtiger Treffpunkt für die Filmbranche aus Deutschland sowie Nord- und Nordosteuropa. Viele der Regisseure, die in Lübeck ihre Debütwerke vorstellten, haben mittlerweile Weltruhm erlangt - wie Bille August, Lasse Hallström, Aki Kaurismäki oder Fridrik Thór Fridriksson.

Derzeit werden bei den NFL neun Filmpreise vergeben: der Spielfilmpreis des NDR, der Publikumspreis der Lübecker Nachrichten, der Baltische Filmpreis für einen nordischen Spielfilm, der Kirchliche Filmpreis, der Dokumentarfilmpreis des Deutschen Gewerkschaftsbundes, der Preis der Kinderjury, der Kinder- und Jugendfilmpreis der Nordischen Filminstitute und der Cinegate-Preis für einen in Norddeutschland hergestellten Kurzfilm.

Festival 2006

Das auf fünf Veranstaltungstage verlängerte Festival verzeichnete mit 20.500 Besuchern einen Zuschauerrekord. Aus Anlass des 100-jährigen Bestehens wurde die Nordisk Film A/S mit einer Retrospektive geehrt. Erstmals wurden in der von den NFL und der schleswig-holsteinischen Filmförderung MSH gemeinsam veranstalteten „Filmpreisnacht“ fünf NFL-Preise sowie der mit € 55.000 dotierte Schleswig-Holstein Filmpreis der MSH in vier Kategorien vergeben.

Festival 2007

Das 49. Festival fand vom 31. Oktober bis 4. November 2007 statt. Das Filmforum Schleswig-Holstein, die Sektion der Filmtage für Produktionen aus Deutschlands nördlichstem Bundesland, feierte 20-jähriges Bestehen.

Festival 2008

Die 50. Nordischen Filmtage fanden vom 29. Oktober bis 2. November 2008 statt und wurden mit dem dänischen Spielfilm Der Tanz von Pernille Fischer Christensen eröffnet. [1]

Festival 2009

Die 51. Nordischen Filmtage fanden vom 4. bis 8. November 2009 statt und wurden mit dem norwegischen Spielfilm Das Orangenmädchen eröffnet. Der Film von Eva Dahr basiert auf dem gleichnamigen Roman (Das Orangenmädchen) von Jostein Gaarder.

Festival 2010

Die 52. Nordischen Filmtage fanden vom 3. bis 7. November 2010 statt und wurden mit dem schwedischen Spielfilm Sound of Noise eröffnet, einer Krimikomödie von Ola Simonsson und Johannes Stjärne Nilsson. Als Stargäste begrüßte man u.a. Stellan Skarsgård.

Festival 2011

Die 53. Nordischen Filmtage finden vom 2. bis 6. November 2011 statt. Nach fünf Jahren wurde der Norddeutsche Filmpreis eingestellt und das Festival konzentriert sich auf das skandinavische und baltische Kernprogramm.

Prämierte Filme

Auswahl NDR-Filmpreis

Auswahl Publikumspreis der Lübecker Nachrichten

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. dpa: Festival mit "Der Tanz" eröffnet bei fr-online.de, 30. Oktober 2008

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