Northampton-Klasse

Northampton-Klasse
Die USS Northampton (CA-26) vor Brisbane am 5. August 1941. Eine falsche Bugwelle ist zu Tarnzwecken aufgemalt.
Die USS Northampton (CA-26) vor Brisbane am 5. August 1941. Eine falsche Bugwelle ist zu Tarnzwecken aufgemalt.
Geschichte Flagge
Typ Schwerer Kreuzer
Einheiten 6 fertiggestellt, keine mehr in Dienst
Dienstzeit

1930–1959

Technische Daten
nach Whitley: Kreuzer im Zweiten Weltkrieg
Verdrängung

Standard: 9.195 t
Einsatz: 11.603 t

Länge

Konstruktionswasserlinie: 117,4 m
über alles: 183,0 m

Breite

20,1 m

Tiefgang

mittlerer: 5,9 m

Besatzung

617 Mann

Antrieb

8 White-Foster-Kessel (Louisville: Yarrow-Kessel)
4 Parsons-Turbinen
4 Schrauben über 4 Wellen
107.000  Wellen-PS

Geschwindigkeit

32,5 kn

Reichweite

10.500 nm bei 15 kn

Bunkermenge

2140 Tonnen Öl maximal

Bewaffnung
  • 9 x 20,3-cm-(8-in)-L/55
  • 4 × 12,7-cm-(5-in)-L/25
  • 6 x 53,3-cm-(21-in)-Torpedorohre
Panzerung
  • Gürtel: 76 mm
  • Munitionskammern seitlich: 95 mm
  • Deck: 25–51 mm

Die Northampton-Klasse war eine Klasse Schwerer Kreuzer der US Navy. Die Schiffe wurde zwischen den Weltkriegen gebaut und im Zweiten Weltkrieg eingesetzt. Die Northampton-Klasse war die zweite Klasse amerikanischer Kreuzer, die unter den Einschränkungen des Washingtoner Flottenabkommens gebaut wurde.

Inhaltsverzeichnis

Entwurf

Mit den Entwurfsarbeiten für die Northampton-Klasse wurde nach der Fertigstellung der vorangegangenen Pensacola-Klasse begonnen.[1] Die Hauptbewaffnung wurde um ein Geschütz auf neun Stück verringert. Da alle Geschütze in Drillingstürmen aufgestellt waren, konnte ein Geschützturm eingespart werden. Insgesamt führten die Änderungen gegenüber der Pensacola-Klasse zu Gewichtseinsparungen von über 200 Tonnen.[2] Ein Teil des Gewichtes wurde verwendet, um den Splitterschutz zu verbessern. Einen vollwertigen Panzerschutz gegen 20,3-cm-Granaten hielt man aber in den gegebenen Gewichtsgrenzen für nicht erreichbar. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht klar, dass die Standardverdrängung der Klasse fast 1.000 Tonnen unter der Vertragshöchsgrenze von 10.160 Tonnen lag.

Technische Daten

Die Standardverdrängung der Schiffe betrug 9.195 Tonnen. Sie waren über alles 183 m lang, 20,1 m breit und gingen im Mittel 5,9 m tief. Ein langes Vordeck zog sich bis zum vorderen der beiden Schornsteine.

Die Antriebsanlage bestand aus acht Kesseln und vier Turbinen, die über vier Wellen 107.000 Wellen-PS entwickelten, was eine Geschwindigkeit von 32,5 Knoten ermöglichte. Es gab zwei Kesselräume mit je vier Kesseln und zwei Turbinenräume mit je zwei Turbinen. Kessel- und Turbinenräume waren abwechselnd hintereinander angeordnet (Einheitenprinzip), was die Überlebensfähigkeit im Fall von Gefechtsschäden verbesserte.

Die Panzerung umfasste einen 76 mm starken, 4 m hohen Gürtel in der Wasserlinie längs der Maschinenräume. Die Munitionskammern hatten einen Seitenschutz von 95 mm Dicke. Die Deckspanzerung war über den Maschinenräumen 25 mm und über den Munitionskammern 51 mm dick. Die Türme der Hauptartillerie hatten 64 mm Panzer an den Frontseiten und 51 mm auf der Decke.[3] Der Kommandostand hatte eine Panzerung von 203 mm.[4] Insgesamt wog die Panzerung ca. 1100 Tonnen.[5]

Die Hauptbewaffung bestand aus neun 20,3-cm-Geschützen in drei Drillingstürmen. Bei Fertigstellung verfügten die Schiffe nur über ein Feuerleitgerät Mk 24[6] für die Hauptartillerie. Als Flak trugen die Schiffe vier 12,7-cm-Mehrzweckgeschütze in offenen Einzellafetten hinter dem achternen Schornstein. Außerdem waren drei Drillings-Torpedorohrsätze an Bord.

Die Schiffe trugen vier Bordflugzeuge und zwei Katapulte. Die Flugzeuge konnten wettergeschützt in zwei Hangars untergebracht werden, die rund um den achternen Schornstein errichtet war. Die Katapulte standen an den Schiffseiten in der Lücke zwischen dem Ende des Vorderdecks und der Vorderkante des Hangars auf hohen Podesten.

Modifizierungen

1933 wurden die Torpedorohre im Austausch gegen zwei Feuerleitgeräte Mk 19[7] für die schwere Flak und vier 12,7-mm-MG an Land gegeben; 1935 kamen vier weitere 12,7-cm-Geschütze rund um den achternen Schornstein hinzu.[8] Die Fla-Bewaffnung sollte durch vier Stück 28-mm-Vierlinge weiter verstärkt werden. Da an diesen Geschützen Mangel herrschte, wurden teilweise als Übergangslösung 7,6-cm-L/50-Flak eingebaut.[9] Im weiteren Kriegsverlauf kamen 20-mm-Oerlikon- und 40-mm-Bofors-Geschütze hinzu, die 28-mm-Flak kamen von Bord.

Schiffe der Klasse

Die USS Augusta wurde während des Krieges im Atlantik, Mittelmeer und in nordeuropäischen Gewässern eingesetzt. Die übrigen Schiffe wurden im Pazifik verwendet.

Kennung Name   Kiellegung     Stapellauf   Indienststellung Außerdienststellung Verbleib
Northampton 12. April 1928 5. September 1929 17. Mai 1930 30. November 1942 in der Schlacht bei Tassafaronga versenkt
CA-27 Chester 6. März 1928 3. Juli 1929 24. Juni 1930 10. Juni 1946 gestrichen, am 1. März 1959, abgebrochen
CA-28 Louisville 4. Juli 1928 1. September 1930 15. Januar 1931 17. Juni 1946 gestrichen, am 1. März 1959, abgebrochen
CA-29 Chicago 10. September 1928 10. April 1930 9. März 1931 Am 30. Januar 1943 in der Schlacht bei Rennell Island durch Torpedotreffer jap. Flugzeuge versenkt
CA-30 Houston 1. Mai 1928 7. September 1929 17. Juni 1930 Während der Schlacht in der Sundastraße am 1. März 1942 von den japanischen Kreuzern Mogami und Mikuma versenkt
CA-31 Augusta 2. Juli 1928 1. Februar 1930 30. Januar 1931 16. Juli 1946 gestrichen, am 1. März 1959, abgebrochen

Bilder


Literatur

Weblinks

 Commons: Northampton-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Whitley: Kreuzer im Zweiten Weltkrieg, S. 271
  2. Whitley: Kreuzer im Zweiten Weltkrieg, S. 271
  3. Whitley: Kreuzer im Zweiten Weltkrieg, S. 272; Terzibaschitsch, S. 320, nennt 38–57 mm
  4. Terzibaschitsch: Kreuzer der U.S. Navy, S. 320
  5. Whitley: Kreuzer im Zweiten Weltkrieg, S. 272
  6. Terzibaschitsch: Kreuzer der U.S. Navy. S. 335f
  7. Terzibaschitsch: Kreuzer der U.S. Navy. S. 335f
  8. Whitley: Kreuzer im Zweiten Weltkrieg, S. 272f
  9. Whitley: Kreuzer im Zweiten Weltkrieg, S. 273

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