USS Louisville (CA-28)

USS Louisville (CA-28)
USS Louisville am 6. Februar 1945 nach zwei Kamikaze-Treffern, Tarnschema Ms.32/6D
USS Louisville am 6. Februar 1945 nach zwei Kamikaze-Treffern, Tarnschema Ms.32/6D
Geschichte Flagge
Bauwerft

Puget Sound Naval Shipyard, Bremerton, Washington

Kiellegung 4. Juli 1928
Stapellauf 1. September 1930
Indienststellung 15. Januar 1931
Außerdienststellung 17. Juni 1946
Aus Schiffsregister gestrichen 1. März 1959
Verbleib 1959 verschrottet
Technische Daten
Verdrängung

14.030 ts (full load 1945)

Länge

177,39 m (WL)

Breite

20,14 m (WL)

Tiefgang

7,16 m (maximal)

Antrieb

109.049 shp (Probefahrt)

Geschwindigkeit

32,76 kn (Probefahrt)

Bewaffnung
  • 9 x 20,3 cm L/55
  • 8 x 12,7 cm L/25
  • 28 x 40 mm Flak
  • 26 x 20 mm Flak
Bordflugzeuge

3

Die USS Louisville (CA 28) war ein Schwerer Kreuzer der United States Navy. Das Schiff gehörte zur ersten Baugruppe der Northampton-Klasse. Zwischen den Weltkriegen gebaut, wurde der Kreuzer im Zweiten Weltkrieg eingesetzt und überlebte den Krieg nach zahlreichen Einsätzen. 1959 wurde das Schiff abgewrackt.

Inhaltsverzeichnis

Baugeschichte und Technik

Nach (um drei Jahre verspäteter) Autorisierung im Jahr 1927 wurde die Louisville am 4. Juli 1928 auf Kiel gelegt. Benannt ist das Schiff nach der Stadt Louisville im US-Bundesstaat Kentucky. Der Kreuzer lief am 1. September 1930 auf dem Puget Sound Naval Shipyard vom Stapel und wurde bereits am 15. Januar 1931 in Dienst gestellt. Die Baukosten betrugen 9 Millionen USD (Wert 1931).

Das Schiff gehörte zur ersten Untergruppe der Northampton-Klasse (CA 26-28). Deren drei Einheiten waren gegenüber den drei Einheiten der zweiten Baugruppe (CA 29-31) durch die fehlende Verlängerung des Oberdecks und des entsprechend umbauten Raumes seitlich des ersten Schornsteins gekennzeichnet. Denn sie waren nicht als Flaggschiffe vorgesehen, die diesen zusätzlichen Raum brauchten. An dieser Stelle führten die Schiffe der erste Baugruppe Beiboote, die auf der zweiten Baugruppe (auch wegen der dort von Anfang an fehlenden Torpedorohre) seitlich der achteren Aufbauten untergebracht waren. Die Zweiteilung der Klasse setzte sich auch in der modifizierten Northampton-Klasse (Portland-Klasse, CA 33 und CA 35) fort, bei der die Parsons-Getriebeturbinen auf vier Propeller (acht Kessel von White-Forster), mit einer Entwurfsleistung von 107.000 shp (amerikanische Wellen-PS) und einer Konstruktionsgeschwindigkeit von 32,5 Knoten. Bei den Probefahrten wurden diese Werte leicht überschritten (109.049 shp für 32,76 kn bei 10.503 ts, 1931). Der Wendekreis (taktisch) lag bei 750 yards (686 m) bei 20 kn. Die Treibstoffvorräte (Öl) waren auf maximal 3.067 ts für eine Seeausdauer von 10.000 Seemeilen bei 15 kn vorgesehen. Tatsächlich wurden im Krieg (1945) jedoch mit 2.957 ts nur 7.580 sm bei 15 kn und 5.250 sm bei 20 kn erreicht. Grund war die typischerweise zu günstige Kalkulation im Entwurf, das im Krieg deutliche erhöhte Einsatzgewicht und auch die Abnutzung der Maschinenanlage durch die jahrelange sehr hohe Beanspruchung im Einsatz.

Die Seitenpanzerung (Gürtelhöhe 4,57 m) war (nur) 3,00 bis 3,75 Zoll stark, die Panzerdicke der Schotten betrug 2,5 Zoll an den Munitionskammern und 1,5 Zoll beim Antrieb, das Deck war mit 1,0 Zoll (2,0 Zoll über den Munitionskammern) geschützt. Die Barbetten der Geschütztürme waren 1,5 Zoll stark gepanzert, die Hauptgeschütztürme mit 2,5 Zoll vorn, 1,5 Zoll oben und 0,75 Zoll seitlich und hinten gepanzert. Der Kommandoturm war mit 1,5 Zoll Panzerung geschützt (1 Zoll = 2,54 cm). Insgesamt war die Panzerung für ein Schiff dieser Größe erheblich zu leicht und wurde in der späteren zweiten Generation der zwischen den Kriegen gebauten Schweren Kreuzer drastisch verstärkt (nahezu dreifaches Gewicht für die Panzerung verbaut).

Bewaffnung

Die Hauptbewaffnung bestand aus neun Geschützen acht Zoll (20,3cm) L/55 Mk.14/0 in drei Drillingstürmen (zwei überhöhend vorn, einer achtern), wobei die drei Geschützrohre eines Turms in einer Wiege lagen und nur gemeinsam bewegt werden konnten. Die verschossenen Granaten wogen 260 Pfund, die Reichweite lag bei rund 30 km, und die Feuerkadenz bei 2,1 Schuss pro Rohr und Minute. Die Lebensdauer eines Rohres wurde auf über 700 Schuss veranschlagt.

Als Sekundärbewaffnung (Mittelartillerie) insbesondere zur Zerstörerabwehr und als Schwere Flak waren vier fünf Zoll (12,7 cm) L/25 Geschütze in offenen Einzellafetten (beiderseits der achteren Aufbauten) an Bord. Die Zahl wurde 1940 durch vier weitere gleiche Geschütze auf den Hangardächern verdoppelt. Zur Feuerleitung befanden sich zwei Mk.24 Leitgeber (für die Achtzöller) und zwei Mk.19 Feuerleitgeräte (für die Fünfzöller) an Bord. Während des großen Modernisierungsumbaus 1943 wurden diese durch die modernen Typen Mk.34 (für die Achtzöller) und Mk.33 (für die Sekundärbewaffnung) ersetzt. Ab 1942 wurden Feuerleitradars geführt (siehe Radarausrüstung).

Die USS Louisville wurde (als letzter Schwerer Kreuzer der US Navy) noch mit sechs Torpedorohren mit 53,3 cm Durchmesser (zwei Drillinge in Nischen in den achteren Aufbauten) fertiggestellt, die jedoch bereits 1934 wieder abgegeben wurden. Für die Konzeption Schwerer Kreuzer sowie auch größerer Leichter Kreuzer (10.000 Tonnen-Klassen) sah die U.S. Navy ab Mitte der Dreißiger Jahre einheitlich eine reine Artilleriebewaffnung vor. Torpedorohre blieben fortan den beweglicheren kleineren Kreuzern (6.000 Tonnen-Klassen) und Zerstörern vorbehalten.

Die leichte Flugabwehrbewaffnung der USS Louisville bestand ursprünglich nur aus acht, ab 1940 aus zwölf Maschinengewehren 0.50 cal (12,7 mm). 1941 sollen als Interimslösung auch vier 3-Zoll-Flakgeschütze an Bord gewesen sein. Im Mai 1942 wurden diese durch 16 Geschütze 1,1 Zoll (28 mm) in vier Vierlingen (jeseits der Brücke und jeseits des zweiten Schornsteins) und zwölf 20-mm-Oerlikon-Kanonen ersetzt, deren Zahl im November 1942 um sieben Stück (vier um den Großmast, zwei in der Brücke, eine auf Turm B) auf 19 erhöht wurde. Die Feuerleitung für die 28-mm-Vierlinge übernahmen Mk.44 Feuerleitgeräte.

Beim großen Modernisierungsumbau 1943 wurde die Flak erneut erheblich verstärkt, und zwar auf 24 Rohre 40-mm-Bofors-Geschütze (vier Vierlinge, vier Zwillinge) und insgesamt 27 Einzelflak 20-mm-Oerlikon (eine auf Turm C, 16 in den achteren Aufbauten, zwei neben dem ersten Schornstein, acht auf der Back und neben der Brücke). Die Feuerleitung für die Bofors-Geschütze übernahmen Mk.51 Leitgeräte. Ein letztes Mal wurde die Bewaffnung 1945 nachgerüstet: ein zusätzlicher 40-mm-Vierling auf der Back brachte die Gesamtzahl auf 28 Rohre (5x4, auf Back, jeseits der Brücke und jeseits der achteren Aufbauten, 4x2 auf dem Schanzdeck), und die 20-mm-Einzelflak wurden durch 13 Zwillinge gleichen Kalibers (26 Rohre) ersetzt (sechs auf den Decks vor der Brücke, sechs in den achteren Aufbauten, eine auf Turm C).

Der Kreuzer verfügte ab Indienststellung über zwei Katapulte und einen Doppelhangar für Schwimmer-Bordflugzeuge, von denen drei bis vier mitgeführt wurden. Aus Gewichtsgründen wurde das Steuerbord-Katapult im März 1945 ausgebaut. Die verwendeten Flugzeugtypen waren zunächst Vought O3U Corsair, ab 1936 dann Curtiss SOC Seagull Doppeldecker. Erst mit dem letzten Umbau im März 1945 kamen dafür drei moderne Curtiss SC-1 Seahawk an Bord.

Radarausrüstung

Im Kriege wurde die Louisville umfassend mit Radar ausgerüstet. Im Mai 1942 kam als Luftsuchradar SC-1 an Bord, das beim großen Umbau 1943 durch SK ersetzt wurde. Ab November 1942 war auch ein SG Seesuchradar an Bord, nach dem Umbau von Ende 1943 waren es zwei. 1945 kam schließlich noch das Jägerleitsystem (pencil beam) SP hinzu. Die Feuerleitung wurde 1942 mit zwei Mk.3 (FC) für die Schwere Artillerie und zwei Mk.4 (FD) für die Sekundärbewaffnung für Radarbetrieb nachgerüstet. Beim großen Umbau 1943 wurden die neuen Feuerleitgeräte mit dem modernen phased array System Mk.8 Mod.1 ausgestattet (je eine Anlage für jedes Mk.34 Feuerleitgerät), während für die neuen Leitgeber der Sekundärartillerie Typ Mk.33 die alten Mk.4 Radars (vorgebaut) technisch unverändert übernommen wurden. 1945 wurden die Mk.8 Mod.1 Radars durch die weitgehend schon Mk.13 entsprechende, voll wettergeschützte geschlossene Variante Mk.8 Mod.3 ersetzt und die beiden Mk.4 Antennen gegen den neuen lightweight microwave-dish (Leichtgewichtsantenne) Mk.28 ausgetauscht.

Umfangreiche ECM/ECCM-Anlagen wie DBM und der S-Band TDY-1a-Sperrsender kamen hinzu[A 1]. In den achteren Aufbauten fand sich SQ als Notsystem zur Navigation, und die achteren 40-mm-Vierlinge trugen bereits eigenes Mk.34-Feuerleitradar als Teil der Anti-Kamikaze-Nachrüstung. Auf dem Vormast waren neben TBS und VHF-Funkantennen auch der BK Transponder für die eigene Freund-Feind-Kennung (IFF) und der entsprechende BN Interrogator für die Identifizierung anderer Schiffe installiert.

Anstrich

USS Louisville vor Mare Island, 17. Dezember 1943, getarnt nach Measure 32/6d

1942/1943 war die Louisville einheitlich in Measure 21 (Vertikalflächen navy blue 5-N über alles, Decks deck blue 20-B) gestrichen. Am Ende des großen Umbaus im Dezember 1943 präsentierte sich der Kreuzer dann im sogenannten dazzle-Tarnschema Measure 32 Design 6D mit einem komplexen Seitenmuster aus light gray (5-L), ocean gray (5-O) und dull black (BK)[A 2] und einem Decksmuster aus ocean gray (5-O) und deck blue (20-B). Dieses Schema trug der Kreuzer noch bis Anfang 1945. Der letzte Umbau, der dem Kamikazetreffer vom Januar 1945 folgte, führte im März 1945 zu einem Wechsel auf das "graded system" des Measure 22, mit Vertikalfarbe navy blue (5-N) unterhalb des Hauptdecks, haze gray (5-H) oberhalb, und Decks komplett in deck blue (20-B), wobei die Holzdecks jedoch gegen Kriegsende nicht mehr überstrichen wurden. 1945 wurde das Schiff dann in Friedensgrau (Measure 27, haze gray 5-H über alles, unbehandelte naturfarbene Holzdecks) umgestrichen, mit großer weißer, am Rand schwarz schattierter Kennziffer "28" beiderseits des Bugs, wie nach dem Krieg üblich geworden.

Großer Umbau 1943

Nach den ersten Kriegserfahrungen wurde die Louisville Ende 1943 auf der Mare Island Navy Yard, Vallejo, Kalifornien, erheblich umgebaut und modernisiert. Im Wesentlichen verschwand der große achtere Hauptmast mit seinen Plattformen und wich einem modernen Aufbautenblock mit neuen Leitgeräten, während ein neuer Hauptmast in Form eines Dreibeinmastes vorn um den zweiten Schornstein herum konstruiert wurde. Die Brücke wurde verschlankt, unter gleichzeitiger "Kappung" und Umgestaltung des vorderen Dreibeinmastes. Das obere Drittel des Mastes wurde abgeschnitten und die Enden der Mastbeine mit einer Plattform verbunden, die das vordere Mk.34-Leitgerät trug. Ziel waren niedrigere, leichtere Aufbauten mit zugleich besseren Plattformen für Luftabwehr und moderne Feuerleitung.

Im grundsätzlichen Design entsprach der Umbau demjenigen, den auch die Halbschwestern Bearbeiten] Einsatzgeschichte

Nach der Indienststellung im Januar 1931 übernahm Captain E. J. Marquart als erster kommandierender Offizier das Schiff. Die offizielle Kennziffern-Bezeichnung war "CL 28", weil die "Schweren Kreuzer" nach den Vorgaben des Washingtoner Vertrages ursprünglich nicht der alten Kategorie "Panzerkreuzer" (CA für Cruiser, Armored) zugeordnet waren. Das geschah allerdings schon per 1. Juli 1931, womit die Louisville nunmehr endgültig (und zwar rückwirkend) als CA 28 kategorisiert wurde.[A 3]

Die Jungfernfahrt (shakedown cruise) führte die Louisville über den Panama-Kanal nach New York. Stationiert wurde sie dann aber im Pazifik, wo sie bis Anfang 1934 verblieb und zeitweise als Schulschiff für die Flugabwehr genutzt wurde.

Ab April 1934 nahm das Schiff an einer ausgedehnten Reise mit repräsentativen Flottenbesuchen in Mittel- und Südamerika teil. 1935/36 fuhr der Kreuzer wieder im Pazifik, dabei erstmals auch im Nordpazifik und in arktischen Gewässern um Alaska, in denen das Schiff später auch im Krieg eingesetzt werden sollte. Im November 1936 gehörte der Kreuzer zu einem Flottenverband, der Präsident Franklin D. Roosevelt zur Panamerikanischen Konferenz nach Buenos Aires brachte.

1937-1938 war USS Louisville wieder im Pazifik im Einsatz und besuchte 1938 erstmals auch Australien. Nach einem Abstecher in die Karibik zum Jahreswechsel 1938/39 war das Schiff zunächst wieder an der US-Pazifikküste stationiert. Im August 1939 verlegte die Louisville dann via Bahia (Brasilien) in den Südatlantik und absolvierte ihre erste durch den in Europa beginnenden Krieg veranlasste Aufgabe, nämlich die Übernahme von Gold im Wert von 148 Millionen USD (1939) der britischen Regierung, das von Südafrika zur Lagerung in die Vereinigten Staaten transportiert wurde.

1941 befand sich die USS Louisville wieder im Pazifik. Bei Kriegsbeginn im Dezember war die USS Louisville im Geleitzugschutz in Ostindien im Einsatz. Im Januar 1942 folgte die Teilnahme an der militärischen Sicherung von Samoa. Sie gehörte sodann zum Begleitschutz der Trägerangriffe auf die Marshall- und Gilbert-Inseln, wobei eines ihrer Bordflugzeuge verloren ging. Nach Einsätzen im März/April 1942 im Bereich der Ellice-Inseln, des Bismarck-Archipels und der Salomonen kehrte die Louisville im Mai 1942 an die US-Westküste zurück. Auf der Marinewerft Mare Island, Vallejo (nördlich San Francisco) erfolgte die erste Kriegsnachrüstung, insbesondere mit leichter Flak und Radar. Vom Juni bis September 1942 war die USS Louisville dann im Nordpazifik im Einsatz und an der Beschießung der Insel Kiska beteiligt, die die Japaner im Zuge der Midway-Operation in Juni 1942 erobert hatten.

Die Louisville während des Aleuten-Einsatzes, 1943, vor dem großen Umbau

Im November 1942 erfolgte in Mare Island die nächste Kriegsnachrüstung, die allerdings nur kleine Änderungen sowie eine moderate Ergänzung der 20-mm-Flak beinhaltete. Im Januar 1943 war die Louisville dann wieder im Südpazifik und erlebte in der Task Force 67 das Ende der Kämpfe um Guadalcanal in der Schlacht vor Rennell. Sie nahm dabei ihr beschädigtes Schwesterschiff USS Chicago (CA 29) in Schlepp, die aber nach einem Lufttorpedotreffer schließlich doch aufgegeben werden musste. Ab April 1943 folgten für den Rest des Jahres Einsätze im Nordpazifik, darunter die Teilnahme an der Rückeroberung der Inseln Attu und Kiska im Mai und Juli 1943. Im Oktober 1943 kehrte der Kreuzer nach Mare Island für eine größere Modernisierung zurück, die im Dezember abgeschlossen wurde (siehe Abschnitt "Großer Umbau 1943").

Vom Januar bis September 1944 war die USS Louisville im Zentral- und Südpazifik an zahlreichen Landungsaktionen der Amerikaner beteiligt (Marshall-Inseln, Angriffe auf Truk, Eroberung der Marianen), wobei sie sowohl Küstenstellungen beschoss wie auch als Flaggschiff fungierte. Am 17. Oktober 1944 war sie Teil der alliierten Landungsflotte für die Rückeroberung der Philippinen im Golf von Leyte, wo sie sieben Tage in Folge an der Feuerunterstützung für die Landungstruppen teilnahm.

In der Nacht vom 24. zum 25. Oktober 1944 war die Louisville das einzige Mal während ihres langen Kriegseinsatzes in eine größere Seeschlacht verwickelt. In der Straße von Surigao trafen zwei japanische Kampfverbände mit Schlachtschiffen, Kreuzern und Zerstörern auf eine überlegene US-Verteidigungsflotte, die den Landungsbereich vor Leyte absichern sollte. Insbesondere durch radargeleitetes Artilleriefeuer von Schlachtschiffen und Kreuzern, darunter die Louisville, konnten die japanischen Einheiten gestoppt und zum Rückzug gezwungen werden, wobei die Japaner die Schlachtschiffe Fusō und Yamashiro, die Kreuzer Mogami und Abukuma sowie mehrere Zerstörer verloren. Die USS Louisville blieb wie fast alle amerikanischen Schiffe unbeschädigt.

Die Louisville wird am 5. Januar 1945 von einem Kamikazeflugzeug getroffen

Die Louisville verblieb auch zum Jahreswechsel im Einsatz in Bereich der Philippinen. Im Rahmen der Landungsoperationen im Golf von Lingayen wurde der Kreuzer am 5. Januar 1945 aus der Luft angegriffen und erhielt zwei Kamikaze-Treffer, die mittelschwere Schäden verursachten. Die Besatzung des Kreuzers hatte 32 Tote und 56 Verletzte zu beklagen, das Schiff aber blieb einsatzbereit und setzte seine Mission zunächst fort. Schon am nächsten Tag wurde die USS Louisville jedoch zur Reparatur zurückgezogen und überquerte den Pazifik für ihre vierte und letzte Werftliegezeit und Nachrüstung in Mare Island vom Februar bis April 1945.

Im Mai 1945 kehrte die Louisville an die Pazifikfront zurück und nahm an den Kämpfen um Okinawa teil. Am 5. Juni 1945 wurde sie erneut von einem Kamikaze-Flugzeug getroffen. Obgleich der Schaden nach Zusammenbruch des vorderen Schornsteins äußerlich beträchtlich wirkte, waren die Auswirkungen diesmal eher gering, weil das japanische Flugzeug nicht das Deck durchschlug, sondern seitwärts über die Bordwand an Steuerbord ins Wasser fiel. Zwar gab es auch diesmal 59 Verwundete unter der Besatzung des Kreuzers, aber nur einen Toten. Die Reparatur erfolgte im Juni 1945 in Pearl Harbor. Die letzten Einsätze der USS Louisville von August bis Oktober 1945 umfassten im Wesentlichen Begleitung von Truppentransporten (Rückkehr alliierter Kriegsgefangener und japanischer Truppen aus China).

Anfang 1946 verließ die Louisville via Panama endgültig den Pazifik und wurde am 17. Juni 1946 in Philadelphia in Reserve gelegt. Sie wurde 1947 "eingemottet", d.h. nach Entfernung empfindlicher Ausrüstung langfristig gegen Wetter und Korrosion versiegelt vor Anker gelegt. Am 1. März 1959 wurde das Schiff schließlich aus der Schiffsliste gestrichen und im September 1959 zum Verschrotten verkauft. Das Abwracken selbst erfolgte im November 1959 in New York.

Die USS Louisville wurde für ihren langen und erfolgreichen Einsatz im Pazifikkrieg mit insgesamt 13 Battlestars ausgezeichnet.

Kurioses

1938 musste die Besatzung der USS Louisville ihre eigenen „Fans“ aus dem Wasser retten. Vor Sydney hatten marinebegeisterte Australier eine Fähre gemietet, um den amerikanischen Kreuzer beim Passieren der Hafeneinfahrt besser sehen zu können. Da sich alle Passagiere dann an einer Seite der Fähre drängten, um das amerikanische Schiff zu beobachten, kenterte die Fähre. Die Schaulustigen wurden von der USS Louisville gerettet.

Modelle

Von der USS Louisville ist ein Fertigmodell eines deutschen Herstellers im Maßstab 1/1250 Wasserlinie erhältlich, welches das letzte Aussehen des Schiffes im März 1945 repräsentiert.

Verweise

Literatur (Auswahl)

  • Steve Wiper: USS Louisville CA-28. Warship Pictorial, Tucson 1998, ISBN 0-9654829-2-8.
  • Norman Friedman: The Chester Class Cruisers in: Warship Vol.17. Conway, London 1981, S. 10-21, ISBN 0-85177-209-9.
  • Norman Friedman: US Cruisers. Arms & Armour Press, London 1985, ISBN 0-85368-651-3.
  • Stefan Terzibaschitsch: Kreuzer der U.S. Navy. Koehler, 2. Auflage Herford 1984, ISBN 3-7822-0348-8.
  • Al Adcock: US Heavy Cruisers in action, Part 1. squadron/signal, Carrollton 2001, ISBN 0-89747-422-8.
  • Kizu Tohru: U.S. Cruisers of World War II, Ships of the World Band 578. Kaijinsha, Tokyo 2001 (ohne ISBN).

Weblinks

 Commons: USS Louisville (CA-28) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Das TDY-System besteht aus drei Komponenten mit zahlreichen Antennen, dem Richtungssucher auf dem Hauptmast mit zwei Antennen Rücken an Rücken, den eigentlichen Störsendern in ovalen Wetterschutzgehäusen seitlich am Rumpf in Hauptdeckhöhe und den ähnlich aussehenden Samplern in den Aufbauten, sowie für weitere Frequenzbereiche kleineren Antennen verschiedener Bauart in den Masten (näher: Norman Friedman, Naval Radar, Conway, London 1981, S.132/133; ders., Cruiser Electronics, in: Warship Vol.6, Conway, London 1978, S.74 ff., 79; Steve Wiper, USS Louisville CA-28, Warship Pictorial, Tucson 1998, S.47/48)
  2. Schwarz wurde vom Tarnplan gemäß Measure 32 verlangt; großformatige Werftfotos vom Umbau lassen daran Zweifel aufkommen, da die dort erkennbare Farbe deutlich heller als schwarz ist. Es könnte sich um navy blue 5-N handeln.
  3. Im Gegensatz zu vielen Literatur-Darstellungen verwendet die US-amerikanische Marine offiziell keinen Bindestrich zwischen den Teilen der Registernummer. Im Lemma wird er hier verwendet, weil sich diese Darstellung in der heutigen Literatur durchgesetzt hat

Einzelnachweise



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