Northwest-Airlines-Flug 255

Northwest-Airlines-Flug 255
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Northwest-Airlines-Flug 255
Zusammenfassung
Datum 16. August 1987
Typ Pilotenfehler
Ort Romulus, 25 km westlich von Detroit
Getötete 156, davon 2 am Boden
Verletzte 6, davon 5 am Boden
Flugzeug
Flugzeugtyp McDonnell Douglas MD-82
Fluggesellschaft Northwest Airlines
Kennzeichen N312RC
Abflughafen Tri-City Airport
1. Stopover Detroit Metropolitan Wayne County Airport
2. Stopover Sky Harbor International Airport
Zielflughafen John Wayne Airport
Passagiere 149
Besatzung 6
Überlebende 1

Northwest-Airlines-Flug 255 war ein Linienflug der Northwest Airlines, der am 16. August 1987 von Saginaw mit Zwischenstopps in Phoenix und Detroit nach Santa Ana führen sollte. Die eingesetzte McDonnell Douglas MD-82 verunglückte jedoch kurz nach dem Start in Detroit, wobei 156 Menschen an Bord und zwei am Boden ums Leben kamen. Die vierjährige Passagierin Cecelia Cichan überlebte als einzige schwer verletzt.

Inhaltsverzeichnis

Fluggerät und Besatzung

Das Flugzeug war eine zweistrahlige McDonnell Douglas MD-82 mit der Luftfahrzeugkennung N312RC. An Bord des Fluges 255 befanden sich 149 Passagiere, zwei Piloten und eine vierköpfige Kabinenbesatzung.

Unglücksverlauf

Die Rotation beim Start (Abheben des vorderen Fahrwerks) erfolgte etwa zwischen 1200 bis 1500 Fuß (360 bis 460 Meter) vor dem Ende der Startbahn auf dem Detroiter Flughafen. Während des Steigfluges rollte das Flugzeug um etwa 35 Grad in beide Richtungen. Dabei schlug der linke Flügel an einem Laternenmast etwa 0,5 Meilen (800 m) hinter dem Ende der Rollbahn an, traf weitere Laternenmasten, das Dach eines Gebäudes eines Autovermieters und danach den Boden. Das Flugzeug schlitterte noch weiter über den Boden entlang der Mittellinie des Rollfeldes nahe der Interstate 94.

Die einzige Überlebende aus dem Flugzeug war ein vier Jahre altes Mädchen aus Tempe, Arizona. Deren Eltern sowie ihr sechs Jahre alter Bruder kamen bei dem Absturz ums Leben. Nach dem Absturz lebte das Mädchen bei Verwandten in Birmingham, Alabama, welche sie vom Interesse der Öffentlichkeit fernhielten. Unter den 154 Passagieren an Bord war auch Nick Vanos, ein Center der Basketballmannschaft Phoenix Suns. Am Boden kamen zwei Autofahrer auf der nahegelegenen Middlebelt Straße bei dem Absturz ums Leben. Eine weitere Person wurde schwer und vier leicht verletzt. Alle Leichen wurden zu einem Hangar des Flughafens transportiert, welcher vorübergehend als Leichenhalle diente.

Unfallursache

Zur wahrscheinlichen Absturzursache des Unfalls stellte das National Transportation Safety Bord fest, „dass die Piloten die Taxicheckliste nicht benutzten und daher nicht sichergestellt wurde, dass die Landeklappen und Vorflügel zum Start in die erforderliche Position ausgefahren waren. Zum Absturz hat auch beigetragen, dass das Takeoff-Warnsystem keinen Strom bekam und dadurch die Piloten nicht gewarnt wurden, dass ihr Flugzeug nicht ordnungsgemäß für den Start konfiguriert war. Warum das Warnsystem keinen Strom bekam, konnte nicht geklärt werden.“

Der Stimmenrekorder im Cockpit (CVR) lieferte die Beweise, dass die Piloten die Taxi-Checkliste ausgelassen haben. Die Stallwarnung wurde angekündigt. Mithilfe des CVR konnten die Ermittler festlegen, dass kein akustisches Takeoff-Warnsignal angekündigt wurde. Es gab einen elektronischen Fehler durch eine ausgelöste Sicherung, aber Untersuchungen nach dem Unfall konnten keinerlei Fehlfunktionen der Sicherung feststellen.

Nachwirkungen

In Erinnerung an die Opfer wurde eine schwarze Erinnerungstafel aus Granit errichtet, die von Blaufichten umgeben ist. Sie befindet sich auf dem Gipfel des Hügels nahe der Middlebelt Straße und der Interstate 94, der Unglücksstelle. Die Erinnerungstafel zeigt eine Taube mit einem Band im Schnabel mit der Aufschrift: „Their spirit still lives on...“ (Ihr Geist lebt noch immer weiter...). Rechts und links davon stehen die Namen der durch den Absturz Umgekommenen.

Ein Denkmal für die Opfer des Unfalls, von denen viele aus der Umgebung von Phoenix waren, steht neben dem Rathaus im Zentrum von Phoenix, Arizona.

Am 16. August 2007, dem 20. Jahrestag des Absturzes wurde ein Erinnerungsgottesdienst an der Unglücksstelle gehalten. Für einige der Personen, die durch den Unfall in Mitleidenschaft gezogen wurden, war es das erste Mal, dass sie dorthin zurückkehrten.

Verfilmung

In der 3. Folge der 7. Staffel der kanadischen Dokumentarserie Mayday – Alarm im Cockpit wurde das Unglück als Cockpit Chaos (Alarming Silence) in englischer Sprache und als Chaos im Cockpit in Deutsch verfilmt.

Weblinks

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